Macht statt Seelenheil. Erwin Leonhardi

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Macht statt Seelenheil - Erwin Leonhardi


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3:15 Und GOtt sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HErr, eurer Väter GOtt, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei soll man mein gedenken für und für.

      Seltsam ist die verwendete Zukunftsform. Ich werde es sein heißt nun einmal nicht ich bin es. Also fühlt sich Gott zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch nicht als der alleinige Gott der Israeliten.

      Moses soll den Ältesten der Israeliten in Ägypten berichten, dass der Gott ihrer Väter die Situation kennt, und sie aus Ägypten in das Land, in dem Milch und Honig fließt, führen will.

      2. Mose 3:16 Darum so gehe hin und versammle die Ältesten in Israel und sprich zu ihnen: Der HErr, eurer Väter GOtt, ist mir er schienen, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch heimgesucht und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist. 2. Mose 3:17 Und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elende Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, darinnen Milch und Honig fleußt.

      Moses soll den Pharao belügen

      Die Floskel "und wenn sie deine Stimme hören" bedeutet "wenn sie zustimmen". Dieser Vers zeigt zusätzlich eine List, die Gott vorgibt. Damit offenbart Gott seine völlige Ohnmacht.

      2. Mose 3:18 Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten in Israel hineingehen zum Könige in Ägypten und zu ihm sagen: Der HErr, der Ebräer GOtt, hat uns gerufen. So laß uns nun gehen drei Tagesreisen in die Wüste, daß wir opfern dem HErrn, unserm GOtt.

      Moses soll gemeinsam mit den Ältesten der Israeliten zum Pharao gehen und ausrichten, der Gott der Hebräer habe gerufen, die sollen drei Tagesreisen in die Wüste gehen und dort ihrem Gott opfern. Dies ist eine bewusste Täuschung, denn in Wirklichkeit soll es eine Flucht sein. Das Opfern in der Wüste wird nur als Vorwand benutzt.

      Aufgrund seiner Allwissenheit muss Gott wissen, dass der Pharao dies nicht genehmigen wird, ohne dass dieser dazu gezwungen würde. Daher will er ihn mit allerlei Wunden schlagen, wonach sie ziehen dürfen.

      2. Mose 3:19 Aber ich weiß, daß euch der König in Ägypten nicht wird ziehen lassen ohne durch eine starke Hand. 2. Mose 3:20 Denn ich werde meine Hand aus strecken und Ägypten schlagen mit allerlei Wundern, die ich drinnen tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen.

      Die Israeliten sollen aber nicht mit leeren Händen ausziehen, sondern von den ägyptischen Nachbarn silberne und goldene Gegenstände und Kleider entwenden.

      2. Mose 3:21 Und ich will diesem Volk Gnade geben vor den Ägyptern, daß, wenn ihr ausziehet, nicht leer ausziehet; 2. Mose 3:22 sondern ein jeglich Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin fordern silberne und güldene Gefäße und Kleider; die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen und den Ägyptern entwenden.

      Das hier vorgestellte Gottesbild ist äußerst negativ. Er lässt mit einer Lüge sein Ziel verfolgen und fordert sein Volk zum kollektiven Diebstahl auf. Hierin ein anbetungswürdiges Verhalten zu erkennen, erfordert eine Sinnestrübung.

      Moses Befürchtungen und Gottes Zauberei

      Moses entgegnet, dass die Ägypter ihm nicht glauben werden, sondern stattdessen behaupten, Gott sei ihm nicht erschienen.

      2. Mose 4:1 Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben noch meine Stimme hören, sondern werden sagen: Der HErr ist dir nicht erschienen.

      Gott zeigt Moses einen ersten Beweis für seine Macht. Der Stab wird in eine Schlange verwandelt und dann wieder zum Stab. Das soll die Ägypter überzeugen.

      2. Mose 4:2 Der HErr sprach zu ihm: Was ist, das du in deiner Hand hast? Er sprach: Ein Stab. 2. Mose 4:3 Er sprach: Wirf ihn von dir auf die Erde! Und er warf ihn von sich; da ward er zur Schlange. Und Mose floh vor ihr. 2. Mose 4:4 Aber der HErr sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie bei dem Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und hielt sie; und sie ward zum Stab in seiner Hand. 2. Mose 4:5 Darum werden sie glauben, daß dir erschienen sei der HErr, der GOtt ihrer Väter, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs.

      Ein weiterer Beweis für die Gotteskraft geschieht mit der Hand Moses. Er steckt seine Hand in seinen Busen und zieht sie weiß wie Schnee wieder heraus. Nach erneutem Hineinstecken ist sie wieder normal.

      2. Mose 4:6 Und der HErr sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in deinen Busen. Und er steckte sie in seinen Busen und zog sie heraus; siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. 2. Mose 4:7 Und er sprach: Tu sie wieder in den Busen. Und er tat sie wieder in den Busen und zog sie heraus; siehe, da ward sie wieder wie sein ander Fleisch. 2. Mose 4:8 Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei einem Zeichen, so werden sie doch glauben deiner Stimme bei dem andern Zeichen.

      Falls diese beiden Vorführungen noch immer nicht ausreichen sollten, die Ägypter von der Zauberkraft des Gottes der Israeliten zu überzeugen, soll er Flusswasser auf das Land gießen, das dann zu Blut würde.

      2. Mose 4:9 Wenn sie aber diesen zweien Zeichen nicht glauben werden noch deine Stimme hören, so nimm des Wassers aus dem Strom und geuß es auf das trockne Land, so wird dasselbe Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trocknen Lande.

      Moses soll Aaron als Sprecher mitnehmen

      Moses traut sich die notwendige Beredsamkeit nicht zu. Er bleibt weiterhin ablehnend. Das wiederum erregt den Zorn Gottes, der ihm daraufhin seinen Bruder Aaron zur Unterstützung beistellt. Der redegewandte Aaron soll die überzeugenden Erklärungen liefern, während Moses mit dem Stab die göttliche Zaubermacht demonstrieren soll.

      2. Mose 4:10 Mose aber sprach zu dem HErrn: Ach, mein HErr, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, seit der Zeit du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. 2. Mose 4:11 Der HErr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich's nicht getan, der HErr? 2. Mose 4:12 So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst. 2. Mose 4:13 Mose sprach aber: Mein HErr, sende, welchen du senden willst! 2. Mose 4:14 Da ward der HErr sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? Und siehe, er wird herausgehen dir entgegen, und wenn er dich siehet, wird er sich von Herzen freuen. 2. Mose 4:15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren; was ihr tun sollt. 2. Mose 4:16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein. 2. Mose 4:17 Und diesen Stab nimm in deine Hand, damit du Zeichen tun sollst.

      Die laut Moses fehlende Redegewandtheit ist offensichtlich ein Vorwand, der Moses die Ausführung des Auftrags ersparen soll. Immer wieder in den folgenden Texten redet Moses mit dem Volk und später, im 5. Buch, hält er drei große Reden, bei denen er seine Redebegabung deutlich präsentiert. Ein Allwissender müsste das wissen und hätte nicht die Notwendigkeit gesehen, Aaron als Redner vorzuschlagen.

      Von einigen Theologen ist zu vernehmen, Moses habe gestottert. Das ist barer Unsinn. Dafür gibt es keine Textgrundlage. Bei dieser Behauptung ist wieder einmal die Exegese im Überschwang der interpretativen Gläubigkeit zu weit getrieben worden. Aber im Umfeld von lauter behaupteten Wahrheiten fällt eine solche Aussage wohl nicht schwer.

      Moses reist nach Ägypten

      Nach den ortsüblichen Sitten und Gebräuchen lässt sich Moses von seinem Schwiegervater die Erlaubnis erteilen, nach Ägypten zu reisen.

      2. Mose 4:18 Mose ging hin und kam wieder zu Jethro, seinem Schwäher, und sprach zu ihm: Lieber, laß mich gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jethro


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