Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland


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soll ich machen!"

      "Du weißt, dass der Boss beim letzten Mal nicht gut auf dich zu sprechen war. Ich schlage vor, du trinkst das und verschwindest dann wieder, bevor er auftaucht!"

      "Sag ihm, dass ich ihm einen Helikopter anzubieten habe, Greg!"

      "Daran ist er nicht interessiert!"

      "Führt du jetzt die Verhandlungen für den großen Sonny Martinez!"

      "Nein. Die führt er immer noch selbst!"

      "Na also!"

      "Aber mit einem wie dir verhandelt er nicht mehr! Du schuldest ihm 25 Riesen und kannst eigentlich froh sein, dass er dir nicht schon längst ein paar Typen auf den Hals gehetzt hat, die dir beide Beine brechen!"

      Ein Mann trat durch einen der Nebeneingänge. Er war leicht übergewichtig. Eine stattliche Erscheinung von mindestens ein Meter fünfundachtzig. Er war Mitte fünfzig.

      Abgesehen von einem Haarkranz in Höhe der Ohren verfügte er kaum noch über Haupthaar. Dafür war der Schnauzbart um so üppiger. Er war so lang, dass er ihm in den Mund hineinwuchs.

      Das war Martinez.

      In seiner Begleitung befanden sich zwei dunkel gekleidete Männer. Sie hatten Ähnlichkeit mit Priestern, zumindest was das Äußere anging. Schwarze Jacketts kombiniert mit schwarzen Hemden. Aber die von ihren Pistolen verursachten Wölbungen unter den Achseln zeugten davon, dass ihr Job keineswegs die Nächstenliebe war.

      Das Trio durchquerte den Raum.

      Einige der Gäste schauten sich kurz um, aber die nackte Mulatta auf der Bühne sorgte dafür, dass ihre Aufmerksamkeit bei anderen Dingen gefesselt blieb.

      Martinez und seine Gorillas erreichten Zeb.

      "Sieh an, Zeb Robbins." Martinez verzog das Gesicht zu einem gequälten Lächeln. "Wer hätte gedacht, dass du es nochmal wagst, hier aufzutauchen!"

      "Hören Sie, Mister Martinez..."

      "Ich mag Leute nicht, die ihre Schulden nicht bezahlen. Ich verliere in so einem Fall jeden Respekt vor einem Mann!"

      Einer der Gorillas fingerte einen Schlagring unter der Jacke hervor. Er streifte ihn über die Finger, ballte die Hand zur Faust.

      Ehe Zeb sich versah, knallte ihm der Gorilla die Faust mit dem Schlagring in die Magengrube. Wie ein Hammerschlag fühlte sich das an.

      Zeb sank ächzend gegen den Schanktisch.

      Der Gorilla holte erneut aus.

      Aber Martinez schüttelte den Kopf.

      "Nicht vor den Gästen", meinte er grinsend. Ein Goldzahn blitzte durch die langen Haare seines Schnauzbarts hindurch.

      "Ich kann bezahlen!", knurrte Zeb. Er war ganz bleich geworden, hielt sich den Bauch.

      "Das wirst du auch!", erwiderte Martinez schneidend.

      "Sie werde noch viel mehr bekommen, als ich Ihnen schulde... Wenn Sie mir helfen, Martinez!"

      Zebs Stimme war kaum mehr als ein leises Wispern, das von der dezenten Musik im BUENA SUERTE fast verschluckt wurde.

      "Große Worte, Zeb!"

      "Nein!"

      "Du bist ein Maulheld!"

      "Mister Martinez..."

      "Du hättest bei mir weiter als Rausschmeißer arbeiten sollen." Martinez deutete auf seine Gorillas. "Manuél und Gary, habt ihr nicht ein schönes Leben? Bezahle ich euch nicht gut? Das alles hätte diese Schmeißfliege auch haben können, aber Zeb Robbins musste ja unbedingt anfangen Geschäfte auf eigene Rechnung zu machen!" Martinez verzog das Gesicht. "Leider alles in die Hose gegangen. Und ich war auch noch so dumm und habe dir Geld geliehen...

      "No es cubano!", gab einer der Gorillas zu bedenken.

      "Sí, es verdad", murmelte Martinez grimmig zwischen den Zähnen hindurch. "Ich hätte niemandem trauen dürfen, der nicht von der Insel kommt, das war ein Fehler." Theatralisch griff er sich an die Brust. "Mein gutes Herz - mi corazón hat mich verleitet, dem Gejammer dieser Schmeißfliege nachzugeben und ihm 25 Riesen zu leihen."

      Der Typ mit dem Schlagring spielte mit dem Eisen provozierend herum und grinste dreckig.

      Zeb Robbins hob die Hände.

      "Ich habe eine Anzahlung, die ich für die Erledigung eines Jobs bekommen habe. Und noch etwas anderes... Einen mit Waffen ausgestatteten Helikopter, der über eine Infrarot-Zielerfassung verfügt. Das Modernste vom Modernen!"

      Martinez atmete tief durch.

      "Was du nicht sagst..."

      "Ich brauche Ihre Hilfe, Martinez!"

      "Ach, ja?"

      "Ich muss verschwinden und brauche eine neue Identität. Und da dachte ich..."

      "...dass du mit diesem Problem am besten zu mir kommst!"

      "Ja."

      Martinez kratzte sich am Kinn, wirkte nachdenklich.

      "Sag mir einen Grund, weshalb ich einer Kanalratte wie dir nochmal trauen sollte, Zeb!"

      Zeb schluckte.

      Er griff in die Innentasche seiner Jacke. Augenblicklich packten ihn die Gorillas, hielten ihn wie im Schraubstock. Erst auf ein Zeichen von Martinez hin ließen sie ihn los.

      "Na, lass schon sehen, du Bastard!"

      Zeb holte sein Kuvert hervor. Er reichte es Martinez.

      "Da sind zehntausend Dollar drin."

      "Du schuldest mir mehr!"

      "Ich weiß. Aber der Heli ist ein paar Millionen wert! Wenn Sie mir helfen, dann bekommen Sie ihn!"

      Martinez Augen wurden schmal.

      "Bei dem Heli dürfte es sich um verdammt heiße Ware handeln", vermutete er. "Sagtest du nicht etwas von einer infrarotbasierten Zielerfassung?"

      "Ja."

      Eine Veränderung spielte sich in Martinez' Gesicht ab.

      Er dachte nach.

      "Da wurde doch vor kurzem ein Attentat auf das Bundesgebäude an der Federal Plaza verübt..." Martinez machte eine Pause, ehe er schließlich fortfuhr: "Ich schlage vor, wir besprechen alles weitere in meinem Büro!"

      9

      ICH WURDE ZU EINER Wohnung in Queens gebracht, wo ich fürs erste unterkommen sollte. Sie lag im 28.Stock eines Wohnturms in der Bondy Road. Das FBI unterhielt diese Wohnung, um gefährdete Zeugen für ein paar Tage unterbringen zu können.

      Ich blickte aus dem Fenster in die Tiefe. Dunkelheit hatte sich über den Big Apple gelegt. Ein Lichtermeer breitete sich vor meinem Blickfeld aus.

      Unten floss der Verkehr.

      "Die Fenster sind aus Panzerglas", erläuterte Milo.

      "Außerdem sind rund um die Uhr mehr als ein Dutzend unserer Leute in der Nähe."

      "Die Leute, die


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