Der Erbe ...und die Glücksritter. Sybille A. Schmadalla
Читать онлайн книгу.solche Projekte begleiten und was die üblichen Konditionen wären, oder?“ Hans war etwas überrumpelt, nickte aber und folgte Herrn Huber in das Konferenzzimmer. Eineinhalb Stunden später verließ er mit rauchendem Kopf und gestärkt mit Kaffee und Plätzchen das Konferenzzimmer mit der Zusicherung, dass Herr Huber ihm jederzeit gerne alle Fragen beantworten würde und er sich jederzeit an Herrn Huber, der ihm eine Visitenkarte reichte, wenden könne. „Meine private Handynummer schreibe ich Ihnen auch noch drauf.“ Er zögerte kurz und ergänzte: „Spielen Sie Golf?“ Die Antwort gar nicht abwartend schlug er vor „Wir haben hier einen wunderschönen Platz, es entspannt und man lernt so viele interessante Menschen kennen, also herzlich gerne führe ich sie dort ein!“ Hans schüttelte bedauernd den Kopf „Nein diesen Sport betreibe ich nicht.“ Nach ein paar weiteren Floskeln verließ Hans die Sparkasse. In den nächsten Tagen wurde er geradezu bombardiert von zahllosen Anrufern. Bauträger-Gesellschaften, Börsen-Anlagespezialisten, Vermögensberatern, Steuerberatern, Crowd- Finanzierern, Investorenberatern und anderen Experten zum Thema „Geldanlagen aller Art“. Alle wollten nur sein Bestes – nämlich sein Geld. Sie hofierten ihn „Er als Unternehmer wisse doch sicher, dass …“ oder schmeichelten ihm „als reicher Anleger“, als „Mann von Welt“ oder malten düstere Untergangsvisionen an den Horizont „ … wohlüberlegte Splittung in verschiedene Anlageformen hilft einen totalen Vermögensverlust abzuwenden, und dazu benötigt man fachliche Expertise, wie ich sie Ihnen bieten kann!“.Hans fühlte sich zunehmend unwohl. Dem Banker hatte er von dem vielen Bargeld gar nichts gesagt und auch nicht von dem Kunstwerk. Der Banker hatte von Eigenkapital und Absicherung gesprochen, dass das Grundstück im Wert die Baukosten sicher abdecken werde und hatte ihn mit zahllosen Details bombardiert.„Die Eile kommt vom Teufel“ war in seiner Familie ein geflügeltes Wort gewesen, also beschloss er, sich nicht bedrängen zu lassen. „Gut Ding will Weile haben“. Jetzt würde er erst einmal die Briefe weiterlesen und sich um die Wertermittlung des Gemäldes kümmern. Er setzte Kaffeewasser auf, öffnete seinen Laptop und recherchierte unter dem Stichworten ‚Auktion‘ ‚Bilder‘ ‚Kunst‘ und ‚Leo Putz‘. Tatsächlich fand sich ein hoch renommiertes Haus in München, das vor Jahren auch Werke von Leo Putz aus einem Nachlass versteigert hatte. Er notierte Adresse und Telefonnummer, zückte sein Handy und rief dort an. Nach einigem Hin und Her hatte er einen Termin zur Vorstellung des Kunstwerks vereinbart. Der Wasserkessel pfiff, er brühte den Kaffee auf und freute sich darauf, in die Welt des Amadeus Glück einzutauchen, seinen Ahnen ein bisschen besser kennenzulernen und vor allem die dahinter liegende Geschichte zu ergründen.
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