Sophon // Vom Bild des Menschen. Helmut Lauschke

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Sophon // Vom Bild des Menschen - Helmut Lauschke


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sind,

      Kehat: als hätte es den Fehltritt im Gang

      weg vom Weg nicht gegeben,

      was so sein mag beim Kind,

      das die Böschung runterrutscht

      und mit zerrissenen Hosen

      und oben wieder ankommt,

      was zum Ärger der Mutter und später

      zu Lasten der Generation geht,

      dass es brummt.

      Sophon: Das ist’s, dass die Verantwortung

      in das Zentrum rückt,

      wo sie besonders in den Tagen des drohenden Zerfalls hingehört,

      denn mit weniger Verantwortung

      oder ohne sie geht alles durcheinander,

      dass der Mensch irrt,

      während die Ethik sich krümmt und verblutet

      und den Menschen im Denken und Tun ermahnt,

      gerecht und gebildeter die Dinge vor dem Auge

      und im Herzen zu betrachten,

      bevor er sich gedanklich verwirrt

      und sich selbst erschrickt

      und andere durch sein Tun verwundet,

      von denen sich keiner mehr erholt.

      Kehat: Es ist die Ethik in den Dimensionen von Raum

      und Zeit mit dem Wachsen der Taten und ihrer Opfer.

      Lange schon hat sich der Mensch schuldig gemacht

      durch das, wie er den Mitmenschen geschändet,

      ausgebeutet, ihm die Würde zum Leben

      für die Jahre seiner Zeit geraubt

      und dann noch erschlagen hat.

      Sophon: Unschuld und Jugend des guten Glaubens

      wurden gekrümmt, verwundet und erdrosselt,

      das tat der Mensch in der Dämmerung des Tages

      und während oder vor Anbruch der noch wilder

      tobenden Nacht.

      Es ist das Monster ohne den Funken

      menschlicher Wärme,

      der gefühl- und rücksichtslos tötet

      und sich im Wahn der falschen Selbsterhöhung

      und steinharten Fehler in der Sackgasse verrennt.

      Kehat: Verantwortung ist im größeren Maße gefordert,

      wenn Menschen und Kinder erschrecken

      und sich hinter den letzten Mauerresten

      verstecken und vergraben,

      um das nackte Leben zu retten.

      Sophon: Größeres Unheil droht den Völkern,

      und sie ahnen es nicht,

      wie sie den Hurrikan des Todes durchstehen

      und überleben, weil es in der Härte des Elends

      und der Armut nichts gibt, was sie schützt.

      Sophon: Oft geht der Fortschritt mit der inneren

      Depression und Vereinsamung einher,

      dass Ängste eingeatmet werden in einer Luft,

      die Übelkeit und Todesnähe verbreitet.

      Wo das ist, da bleibt die Hoffnung unerfüllt

      auf ein Leben in Würde.

      Wo das ist, da hat der Glaube an das Gute im Menschen

      die letzte Krume verloren.

      Kehat: Säulen des Zweifels stellen sich dichter zusammen,

      bis sie vom Beton des Unrechts ganz überzogen werden,

      dass es keinen Zweifel an der Verzweiflung und dem Ende

      der Menschlichkeit gibt.

      Es mag einmal gewesen sein,

      als es den Menschen im Menschen gab,

      dass es die Sprache sagte, ob es mit den Gefühlen

      und dem Herzen noch stimmte.

      Doch das ist vorbei und kommt nicht wieder.

      Sophon: Zerrüttet ist, was einst als Zielsetzung galt

      und in der Zeit der Technologie zunichte ging,

      wozu die menschliche Arroganz

      in ihrer rücksichtslosen Überheblichkeit

      das ihre zur Vernichtung beitrug.

      Kehat: Der eingeschlagene Weg ist der falsche,

      und keiner gibt es zu.

      Die Feigheit kommt, es fehlt der Mut,

      da fährt die Schande in die geschminkten

      und groben Gesichter,

      und ihre Sprache ist rau und roh.

      Sophon: Viele der Taten scheuen das Tageslicht,

      weil es mit der Ehrlichkeit und Wahrheit nicht klappt,

      dass Dinge verschwiegen und versteckt wurden,

      die nach oben ins Licht des Strafbaren gehören.

      So kommen Dinge ans Tageslicht,

      dass man sich wundert, wie nah

      der Fuß des Menschen dort steht,

      was der Abgrund ist,

      dessen Steilwand in die Tiefe jagt

      und das Leben aller mitreißt.

      Kehat: Denkerisch übersteigt der technische Fortschritt

      die Grenzen des Menschen in der Menschlichkeit,

      was Folgen in Form von Verletzungen

      und Wunden hat, die tief reichen

      und von sich aus nicht heilen.

      Sophon: Der weitere Tatbestand ist der,

      dass die seelischen und physischen Störungen

      an Zahl und Schwere zunehmen,

      dass Krankheitssymptome auftreten,

      die es bislang nicht gab.

      Kehat: Ein großes Problem gehört dem Verlust der Freude

      und des Frohsinns, was die Schaffenskraft senkt

      mit dem Gefühl der Trauer und Vereinsamung

      bis hin zur totalen Verlorenheit.

      Sophon: Erkrankungen haben sich eingeschlichen,

      die das Sein in die Tiefen von Elend

      und Not drücken,

      dass das Seinsziel irgendwo verwaschen

      an den Wänden klebt

      oder mit den Schuhen zertreten wird.

      Kehat: Die Verantwortung greift nach den Axiomen

      der Furcht und Ehrfurcht, das in den Zeiten

      des Flächenbrandes des Regenwaldes im Amazonas,

      denn das Wort braucht


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