Ein Schmierer namens Vallentin. Hein Bruns

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Ein Schmierer namens Vallentin - Hein Bruns


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mich wohl, wenn ich ein paar Flaschen Bier getrunken habe. Ich fühle mich wohl, wenn der Scheißarbeitstag vorbei ist, und ich mich auf den Sack legen kann. Soll mir nur keiner kommen und sagen, in der Arbeit findet man das Glück. Den jage ich nur für eine Stunde in den Schmutzöltank oder im Persischen Golf vor die Kessel. Ich fühle mich wohl, wenn meine Heuer in der Tasche klimpert. Aber ist das das Glück? Glück, von dem so viel geredet und gefaselt und gesungen und geschrieben wird? Ja, alle Empfindungen, wie Glück und Liebe und noch andere sind ganz große Scheiße, wie überhaupt das Leben.“ Ich lege mich zurück, ich weiß nicht, was richtig ist. - Plötzlich hören wir ein Schnurren und Knirschen an der Bordwand. Wir vernehmen Klopfen und Stimmen. Emil springt auf und läuft an Deck, kommt wenige Minuten später mit einem alten Neger und drei jungen Negerinnen in das Logis zurück. Ein Vater verkuppelt seine Töchter, ein Vater verkauft seine Töchter für eine Nacht. Ein Vater macht seine Töchter zu Huren. Und wie oft wohl schon. Drei Urwaldgewächse, jung, gut gewachsen und stinkend. Ein Pfund will der alte Gauner haben und seine Töchter morgen früh vor Tag mit dem Boot wieder abholen. Ein englisches Pfund, Gentlemen. Er kriegt sein Pfund. Über die Verteilung der Huren müssen wir uns selbst einigen und über die Reihenfolge auch. Es schläft keiner mehr, es liest keiner mehr. Drei Urwaldgewächse, für uns da, die ganze Nacht. Weiße Zähne blinken aus dunklen Gesichtern. Ich sehe nur Augen und Zähne und weiße Leinenblusen. Die Leinenblusen sind knapp und eng, und die spitzen Brüste wollen sie durchstechen. Wir atmen schwer. Wir sehen sie schon nackt. Wir sind normale Männer. Und die Mädchen kennen ihr Handwerk. Nummer eins setzt sich bei Ernesto auf den Kojenrand. Nummer zwei wird von Emil an den Tisch gezogen. Wir haben noch Rotwein und kippen ihn in die Tassen und lassen sie trinken. Emil macht das alles. Und sie zwitschern und lachen, sind freigiebig mit ihren Reizen und gar nicht prüde. Wir haben ja schon bezahlt. Ein gutes englisches Pfund ... billiger als im Puff, und frei Schiff geliefert. Ein gutes englisches Pfund, dafür können wir alles haben. Wir müssen uns nur einig sein. Billig, ein englisches Pfund, drei Mädchen und sieben Mann. Drei Mädchen, mit Brüsten und Beinen und Lenden die ganze Nacht. Die Luft im Logis ist heiß und stickig. Die Körper schwitzen, und die Mädchen stinken. Wir müssen sie unterhalten. Emil, der Impotente weiß, wie es gemacht wird. „Los, Emil, tanze!“ Emil kennt keine Hemmungen. Emil reißt sich sein schweißnasses Hemd vom Leib, steigt aus der Nietenhose und tanzt. Nackt. Wir sehen uns beim Duschen und Waschen immer nackt, wir sind unter uns, unter uns Nackten. Wir kennen keine Scham und keine Prüderie, aber jetzt ist das doch etwas anderes, jetzt badet Emil nicht, jetzt tanzt er ... tanzt nackt. Emil ist dürr und knochig und hat keine Zähne und tanzt nackt. Emil tanzt, und wir brüllen uns heiser. Die Mädchen lachen, die Urwaldgewächse, die jung und schwarz sind und stinken, und für die wir ein englisches, ein gutes englisches Pfund bezahlt haben. Emil tanzt, verrenkt die Glieder, wirbelt mit den dünnen, spinnigen, knochigen Armen, schmeißt die stakigen, mageren Beine. Die Krampfadern an seinen Beinen sehen aus wie kriechende, knorpelige hässliche Raupen und sind glasig blau. Seine Knie sind spitz wie Kegel. Bei den grotesken Verrenkungen bammelt und rotiert sein Glied wie der Klöppel einer Kuhglocke. Wir brüllen uns heiser. Die Negerweiber lachen. Emil hat keine Zähne, aber die Mädchen. Und wir saufen Rotwein, und Emil tanzt. Tanzt nach unserem Gebrüll. Ernestos Hürchen hat sich schon längst an ihn geschmiegt. Es sitzt noch auf dem Kojenrand, die Beine baumeln. Die verwaschene Leinenbluse hat Ernesto der Negerin schon ausgezogen. Ich kann das von hier oben alles gut sehen. Er hat die Bluse einfach vorne aufgeknöpft und sie nach hinten abgezogen. Die spitzen, festen jungen Brüste liegen frei, und zwischen den schwarzen Fleischkegeln glitzern Schweißperlen wie Brillantensplitter. Ernesto schiebt das Mädchen vom Kojenrand und takelt ihm den Rock ab. Das Negermädchen steht da in seiner tief dunklen Nacktheit in einem schmutzig dunklen Schmiererlogis ... und lacht. Dann kippt Ernesto das Mädchen einfach über den Kojenrand und deckt es brünstig zu. Ich kann das von hier oben ganz genau sehen. Meine Koje schwankt leicht, und Ernesto hat Schwung. Nun zieht auch Vänne ein Mädchen aus. Er mach: es mit genießenden Augen. Er macht es mit geilen Augen. Er macht es mit den Augen eines alten Lustmolches, der einer Striptease-Schau zusieht. Vänne macht es langsam und mit Bedacht. Lüstern wird Knopf für Knopf der Bluse geöffnet. Knopf für Knopf. Greift zwischendurch an die Brüste und knetet und walkt sie mit seiner schwieligen Hand. Das Negermädchen lacht, und die Bluse landet auf der Holzbank. Vännes Hand fährt nun unter den billig bunten Kattunrock, und mit der anderen Hand schiebt er den Rock nach unten. Das Mädchen hat keine Schamhaare. Das Negermädchen lacht. Nun knöpft Vänne seine Hose auf und legt seinen steifen Knüppel in die kleine, dunkle Hand des Negermädchens. Das Mädchen lacht und rollt mit den Augen und mit der Hand. Afrika steht draußen. - Afrika geht ums Schiff. Afrika umhüllt das Schiff mit seiner Hitze, mit seiner Nacht, mit seinem Atem und seiner Brunst. Afrika dringt in das Schiff, durch Eisenplatten und Schotten, durch Türen und Bullaugen. Afrika dringt in das Schiff, mit Mädchen und Moskitos, mit Gestank und Geschäft. Und das Mädchen legt sich wie selbstverständlich in Vännes Koje. Und Vänne lässt seine Nietenhose fallen und wirft sich mit einem Stöhnen auf das nackte Mädchen. Ich sage zu der Letzten: „Komm her, Mädchen!“ Und sie kommt lachend und klettert gewandt und flink wie ein Affe in meine Koje. Sie sind stur und träge, diese Negermädchen. Sie sind keine Liebeskünstlerinnen. Oder sind sie es nur bei uns nicht? Sollten sie mehr tun bei Ihresgleichen? Sollten sie unsere weiße Hautfarbe nicht mögen, oder unseren Körpergeruch nicht? Sollte in ihnen der jahrhundertlange alte Hass gegen die weißen Unterdrücker schlummern? Ich weiß es nicht. Ist mir auch scheißegal, ich werde schon fertig werden. Ich muss fertig werden. Schwer wird es werden, weil die Gummibänder noch da sind, die verdammten Gummibänder. Wohl dünn, aber noch nicht zerrissen. Ernesto ruht sich aus. Vänne fickt, und Elmar wartet mit glühendem Pfeil! Ja, sie lassen sich alles gefallen, mit ihnen kann man machen, was man will, aber aktiv sind die Negermädchen nicht. Sie ziehen sich nicht einmal aus, das muss man schon selbst besorgen. „Meine“ schob sich einfach den Rock hoch und sagte: „Come on, Mister!“ Wohl die einzigen englischen Brocken, die sie kennt ... sie genügen ja auch schließlich fürs Handwerk. „Nee nee,“ sage ich „so nicht, Mädchen, ich will dich erst einmal ausziehen!“ Die Gummibänder waren wohl dünn, aber noch nicht gerissen. Des Mädchens Brüste lege ich frei, Anschauungsunterricht habe ich ja gehabt. Den Rock strampele ich nach unten, über die Beine hinweg. Und der billige Kattunrock liegt wie eine Wurstpelle bündelig und zusammengeknautscht am Kojenfußende. Ich küsse ihre spitzen Brüste, ich sauge daran, sie schmecken nach Terpentin oder so. Die Brüste verändern sich nicht, die Warzen treten nicht aus ihren Etuis. Das Mädchen lacht. Verflucht noch mal, wenn die Weiber doch bloß mit ihrem verdammten Grinsen aufhören wollten. Das Lachen kann ich nicht mehr hören. Sie soll stöhnen, sie soll schreien und soll die Augen schließen. Ich küsse mich in Erregung. Küsse auch den Mund, so schwer es mir auch fällt. Die Haut der Negerin ist glitschig und strömt einen beißenden, ätzenden Geruch aus, nach ranzigem Fett, nach Fäulnis. Ja, den Geruch muss ich ertragen, bin ich doch an dem bezahlten englischen Pfund beteiligt. Der Spanier und der Portugiese schlafen, sie sind doch wohl schwul. Wie gesagt, nicht meine Sache. Jetzt liegt Elmar, der Pavian, auf Vännes Ableger, jetzt ist Elmar dran. Elmar hat ja auch bezahlt. Er brüllt wie ein Stier, als es bei ihm kommt. Und ich muss auch ... muss ... muss mich mit der Urwaldpflanze verkoppeln, muss sie besteigen, ... auch, damit die Gummibänder endgültig reißen. Fahre mit meiner rechten Hand, die linke presst einen Brustkegel, über den schwarzen, schlanken Körper. Streichele den Leib. Befingere ihn. Mit Verlaub gesagt, ich tue es nicht gerne, aber warum tue ich es überhaupt? Vielleicht kann ich mich von der Illusion nicht freimachen, dass auch eine Hure „reif“ und bereit sein soll. Warum eigentlich? Ich könnte doch zufrieden sein, so ich fertig geworden bin, oder nicht? Ich brauche doch das Fertigsein der Hure gar nicht, oder doch? Ich bezahle doch schließlich dafür. Scheiße, ich kann das Mädchen doch nicht geil machen, was soll ich mich da groß anstrengen ... aber ich will scharf werden. Das ist mein gutes Recht, das ist, das ist, jawohl das ist mein gutes Recht. Das Mädchen lacht. Jetzt ziehe ich meine Unterhose aus und nehme mein Glied und lege es in des Mädchens Hand, so wie ich es bei Vänne sah. Ich spüre mein Blut steigen. Steigen. Steigen. Die Beine reiße ich dem Mädchen auseinander und presse es hinein, presse es in die warme, große, trockene Öffnung. Ich stoße und stoße, stoße mit Wut... da hätte auch ein Stück Holz liegen können. Kein Widerhall. Nichts. Geschäft. Aber dampfende Körper. Ätzender Geruch. Schwirrende, blutrünstige Moskitos. Ächzende Kojen. Brünstiges Gestöhne. Und draußen steht Afrika, steht der dunkle Urwald,
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