Krisheena - Tor zum Abyss. Andreas Nass

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Krisheena - Tor zum Abyss - Andreas Nass


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ratlos. ›Es ist keine Öse daran.‹

      ›Konzentriere dich auf die geistigen Energien, wie sie durch deinen Körper fließen. Und dann versuche, sie in deinen Kristall zu übertragen, nachdem du dir vorstellst, wie er sich um das Band schmiegt.‹

      Es gelang mir nicht sofort, aber ich wurde immer ruhiger, ausgeglichener. In meinem Kopf pochte das Blut. Ich schluckte, schloss die Augen und formte in meinen Gedanken das Bild eines Kristalls, durch den ein Lederband führt. Langsam ebbten die Kopfschmerzen ab, ich fühlte mich leerer, aber nicht erschöpft. Als ich wieder in den Spiegel sah, hing mein Psikristall etwas oberhalb meines Busens, so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

      ›Ein guter Anfang‹, lobte Zohreh. ›Das hat eine Belohnung verdient. Komm zu mir herüber.‹

      Er hatte sich während meiner Konzentration zu den Möbeln an der Wand begeben. Ich trat näher heran.

      ›Was möchtest du haben?‹ Seine Frage verblüffte mich, denn er öffnete eine Schranktüre und zeigte auf die zahlreichen Gegenstände aus Kristall, deren sanftes Leuchten das Wirken geistiger Kraft andeutete.

      ›Das sind alles so wunderbare Stücke.‹ Begeistert wanderte mein Blick über die Kostbarkeiten. Ich liebte es, Geschenke zu bekommen, und mein Gesicht strahlte freudig.

      Aus seinen dunklen Augen betrachtete er mich lange, ohne einen Gedanken zu senden. Dann griff er in eine kleine Schatulle und holte einen wunderschönen, aus drei rot schimmernden Kristallen bestehenden Ohrschmuck heraus. Feine, hauchdünne Silberfäden verbanden sie miteinander.

      ›Hier, dieser Ohrschmuck ist passend. In ihm kann psionische Energie gespeichert werden. Aber er ist auch eine nette Zierde für eine wunderschöne Frau.‹

      ›Danke‹, lächelte ich geschmeichelt. ›Legst du ihn mir an?‹ Ich umfasste meine dichten Haare, legte das linke Ohr frei und neigte ihm Kopf und Hals hin. Geschickt und flink legte er den Schmuck an. Seine Berührungen spürte ich kaum, dafür aber die intensive Kraft, die von seinem Geist ausging. Beinahe flüsternd drangen seine Worte in meine Gedanken.

      ›Noch schlummern in dir die Kräfte, über die du einst verfügen wirst. Unsere Begegnung war kein Zufall, sie war lange erwartet.‹

      ›Womit verdiene ich so viel Aufmerksamkeit, wenn meine Kräfte, wie du sagst, noch so unbedeutend sind?‹

      Sein Glucksen erinnerte mich an das Plätschern eines Springbrunnens.

      ›Das, was sein wird, ist entscheidend, nicht das, was bereits ist. Vertraue mir, denn so viel musst du noch lernen. Wenn du dich bereit erklärst, werde ich einen Gedanken übertragen, der in deinem Geist zu etwas Neuem heran wächst, das sehr hilfreich sein kann. Sperre deinen Geist nicht dagegen, es wird ein wenig ziehen, doch geht keine schädliche Wirkung von dem Impuls aus.‹

      Sorgfältig wog ich die Gefahr ab, doch meine Neugierde verbannte alle Bedenken.

      ›Na gut, ich halte still.‹

      Bedächtig hoben sich zwei Tentakel an und näherten sich meinen Schläfen. Die Saugnäpfe waren kühl, dann spürte ich das pochende Blut, die Haut spannte und in meinen Ohren knackte es, als Energie in meine Stirn wogte, über Nervenbahnen huschte und neue Verbindungen schuf.

      ›Tätowierungen?‹, fragte ich angesichts des Bildnisses vor meinem inneren Auge.

      ›Psionische Tätowierungen. In ihnen können Kräfte des Geistes gespeichert werden. Ich gebe dir einen Satz Nadeln und Tinkturen mit, damit du bei dir selbst anfangen kannst.‹

      Auch wenn ich noch nicht verstand, wie sich mir die Erkenntnis über ihre Anwendung erschloss, so war ich doch fasziniert, welche Möglichkeiten sich mir nun boten. Von dem dekorativen Wert des Körperschmuckes ganz abgesehen.

      ›Kann ich noch mehr auf diese Weise lernen?‹, brachte ich munter hervor.

      Sein lachendes Plätschern gluckerte und hallte.

      ›Nicht so hastig, junge Frau, sonst könnte dein Gehirn Schaden nehmen. Leider beansprucht der ausgelöste Impuls die Nervenbahnen sehr und ich bin nicht willens, dein Potential einer unnötigen Gefahr auszusetzen. Zudem kann ich nur Möglichkeiten aufzeigen, lernen und anwenden musst du diese Fähigkeiten schon allein. Aber ich habe noch weitere interessante Dinge zu bieten. Komm, ich möchte dir etwas zeigen.‹ Er nahm meine Hand und wir wechselten durch den Ätherraum in seine Gemächer, die von einem großen Becken dominiert wurden. Die Oberfläche glänzte silbrig, die Flüssigkeit leuchtete von innen heraus und brach das Licht in unzählige Farben und Formen auf. Ich konnte die zähe Masse spüren, seine Rufe vernehmen. Ektoplasma. Gedankenkraft in ihrer Urform.

      Fasziniert kniete ich neben dem Bassin nieder, strich über die Oberfläche und spürte die geballte geistige Kraft.

      ›Tauch ein‹, motivierte mich Zohreh.

      Mein Blick folgte dem hauchdünnen Gewand, als es unsichtbare Hände von meinen Schultern streiften. Ich setzte mich nackt an den Rand und tauchte mit meinen Beinen prickelnd in die zähflüssig glitzernde Masse ein, bevor ich ganz ins Becken glitt. Es war ein berauschendes Gefühl, umgeben von dieser Kraft zu sein und so tauchte ich hinab, um ganz darin zu versinken. Schwebend genoss ich diese geballte Stille unbändiger Energie und sandte Glücksgefühle aus, denn das Plasma schien auch zu mir zu sprechen. Oder war es Zohreh selbst, der sich an meinem Glück erfreute? Mit den getränkten Haaren erhob sich mein Kopf wieder über die Oberfläche. Dann fixierte ich ihn.

      ›Danke‹, strahlten meine benetzten Augen, übermittelten ihm die in Gedanken geformten Worte, ›für dieses unbezahlbare Geschenk.‹ Dabei umspannte ich mit der Bewegung meines Kopfes das ganze Becken.

      ›Ich möchte mich mit einem Geschenk bedanken, Zohreh. Was wünscht du dir von mir?‹ Um meine Lippen erschienen grinsende Grübchen. ›Es sollte ebenso unbezahlbar sein.‹

      Seinen Wunsch ahnte ich bereits, bevor er in meinem Geist erklang.

      ›Eine Nacht mit der Scharlachroten Königin, bevor sie gekrönt wird.‹ Im Hauch der Gedanken wehte mein Gespräch mit Laana mit, unsere Planungen der Zukunft.

      ›Dann komm zu mir‹, sandte ich ihm wollüstig als Gedanken und winkte ihn mit meinen Händen heran. ›Du brauchst dich nicht verstellen‹, beruhigende Gefühle begleiteten meine geistigen Worte, denn ich wollte ihn so sehen, wie er war.

      Nach kurzer Überlegung entkleidete sich Zohreh und zeigte sich mir als sehniger, kraftstrotzender Jendroi, der er war. Sein nahezu menschlicher Körper wies Anzeichen von Schwimmhäuten auf. Die malvenfarbige Haut wirkte sehr glatt. Regungslos ruhten die aufgedunsenen Augen in seinem Schädel, der mich stark an einen Kraken erinnerte.

      Wortlos schwebte Zohreh Kraft seines Geistes zu mir ins Becken und wir tauchten gemeinsam ab.

      Es war eine wunderbare Erfahrung. Seine Tentakel glitten über meinen Körper, ertasteten ihn und kamen meinem Kopf dabei sehr nahe. Angeregt durch das Ektoplasma und der berüchtigten Gefahr, in die ich mich begab, überließ ich ihm die Führung und konzentrierte mich ganz auf die eigene Lust. Und sie kam in seichten Wellen dank seines Geschickes und den zahllosen Berührungen. Die mir vermittelten Lustgefühle sandte ich zu ihm hinab, während sein Kopf zwischen meinen Schenkeln versunken war und mich sanfte Tentakelspitzen massierten. Eine längliche Zunge drang tief in mich ein, um meine Feuchtigkeit aufzusaugen. Dabei streichelte sie das empfindliche, weiche Gewebe meiner Scheide. Das Ektoplasma verhinderte mein lautes Stöhnen, steigerte jedoch meinen Orgasmus, der wie ein Feuerwerk mit lautem Knall zerplatzte, um dann in Tausenden von Funken prasselnd herabzusinken.

      Als ich Luft holte trat Laana grinsend an den Beckenrand heran. Ich schwamm zu ihr und strich mit dem Ektoplasma an den Händen über ihre Füße. Sie setzte sich an den Rand, meine Hände schoben sich nun über ihre herrlichen Schenkel und ich legte meinen Kopf seitlich auf ihren Schoß, während sie sanft durch mein glitschiges Haar streifte und wir gemütlich unsere weiteren Vorhaben besprachen.

      So verlockend, wie ich auf ihren Schenkeln lag, war es Laana bald nicht mehr danach, weitere Worte zu wechseln und hob ein Bein über meinen


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