Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма

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Der Bastard von Mauléon - Александр Дюма


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Straßen glänzen; er sah sie in den Alcazar einziehen; indem er sich über das Geländer neigte, konnte er ihr in die Höfe folgen; es war klar, daß er in einem Augenblick bestimmte Kunde erhalten würde.

      Der Maure hatte freien, unbeschränkten Zutritt beim König. Nach wenigen Secunden erschien er aus der Terrasse und fand Don Pedro, der die Augen aus den Ort geheftet hielt, von wo er kommen mußte. Sein Gesicht war düster und ersuchte durchaus nicht seine Unruhe zu verbergen.

      Der Maure kreuzte seine Hände über seiner Brust und berührte beinahe die Erde mit der Stirne. Doch Don Pedro erwiderte diesen Gruß nur durch eine Geberde der Ungeduld.

      »Der Großmeister?« sagte er.

      »Sire,« erwiderte Mothril, »ich mußte mich beeilen, zu Euch zurückzukommen. Die großen Interessen, von denen ich zu sprechen habe, werden hoffentlich bewirken, daß Eure Hoheit die Stimme ihres getreuen Dieners hört.«

      Obgleich gewohnt, in der Tiefe des Herzens zu lesen, war Don Pedro doch zu sehr von den Leidenschaften in Anspruch genommen, die ihn in diesem Augenblick bewegten, um zu sehen, was Alles an schlauer Vorsicht in den absichtlich ausweichenden Worten des Mauren enthalten war.

      »Der Großmeister?« wiederholte er mit dem Fuße stampfend.

      »Hoheit, er Wird kommen,« antwortete Mothril.

      »Warum habt Ihr ihn verlassen? Warum, wenn er nicht schuldig ist, kommt er nicht frei? Und wenn er es ist, warum kommt er nicht durch Gewalt?«

      »Senor, der Großmeister ist nicht unschuldig, und dennoch wird er kommen, seid unbesorgt; er möchte vielleicht gern fliehen, doch er wird von meinen Leuten überwacht, die ihn mehr bringen, als geleiten. Wenn ich ihm voran geeilt bin, so geschah es, um mit dem König nicht von vergangenen Dingen, sondern von Dingen zu sprechen, die er noch zu thun hat.«

      »Er kommt also, Du bist dessen sicher?« wiederholte Don Pedro.

      »Morgen Abend wird er vor den Thoren von Sevilla sein. Ich habe mich beeilt, wie Ihr seht.«

      »Niemand ist von seiner Reise unterrichtet?«

      »Niemand.«

      »Ihr begreift die Wichtigkeit meiner Frage und den Ernst Eurer Antwort?«

      »Ja, Sire.«

      »Nun wohl! was gibt es noch Neues?« fragte Don Pedro mit einem furchtbaren Zusammenpressen des Herzens, dessen Folter indessen sein Gesicht nicht verrieth, denn sein Gesicht hatte Zeit gehabt, wieder gleichgültig zu werden.

      »Der König weiß, wie eifersüchtig ich aus seine Ehre bin.« sprach der Maure.

      »Ja, aber Ihr wißt auch, Mothril,« erwiderte Don Pedro die Stirne faltend, »Ihr wißt, daß die Einflüsterungen über diesen Gegenstand von Maria Padilla zu mir, das heißt, von einer eifersüchtigen Frau zu einem vielleicht zu geduldigen Geliebten, gut sind; aber Euch gegen Don Pedro, Euch, dem Minister gegen den König, ist jede mißbilligende Aeußerung über das tadellose Benehmen der Königin Blanche untersagt, das wißt Ihr, und wenn Ihr es nicht wißt, wiederhole ich es Euch.«

      »Sire Pedro,« erwiderte der Maure, »ein mächtiger, glücklicher, geliebter, liebender König, wie Ihr seid, findet weder für den Neid, noch für die Eifersucht Platz in seinem Herzen; ich begreife das: Euer Glück ist groß, hoher Herr; aber Euer Glück darf Euch nicht blind machen.«

      »Diesmal weißt Du etwas,« rief Don Pedro seinen tiefen Blick auf den Mauren heftend.

      »Sire,« erwiderte dieser mit kaltem Ton, »Eure Hoheit hat ohne Zweifel mehr als einmal über die Fallen nachgedacht, von denen sie umgeben ist? Sie hat sich in ihrer Weisheit gefragt, wohin die Monarchie Kastiliens kommen werde, da der König keinen Erben habe?«

      »Keinen Erben?« wiederholte Don Pedro.

      »Wenigstens keinen gesetzlichen Erben,« fuhr der Maure fort; »so daß das Königreich, wenn Euch ein Unglück widerführe, dem Kühnsten oder dem Glücklichsten von allen den Bastarden, sei es nun Enrique oder Federigo, oder Tello gehören würde.«

      »Warum alle diese Worte, Mothril?« fragte Don Pedro; »würdest Du mir zufällig zu einer dritten Vermählung rathen? die zwei ersten hatten keine so glückliche Resultate, daß ich Deinem Rathe folgen sollte. Das sage ich Dir, Mothril.«

      Diese der Tiefe der Seele des Königs durch einen heftigen Kummer entrissenen Worte machten das Auge des Mauren funkeln.

      Es war die Enthüllung aller von Don Pedro in seinem so bewegten Innern ausgestandenen Qualen; Mothril wußte die Hälfte von dem, was er wissen wollte; ein Wort sollte ihn von dem Uebrigen belehren.

      »Hoher Herr,« sprach er, »warum sollte diese dritte Frau nicht eine Frau sein, deren Charakter von Euch geprüft, deren Fruchtbarkeit sicher wäre? Heirathet zum Beispiel Dona Maria Padilla, da Ihr sie so sehr liebt, daß Ihr Euch nicht mehr von ihr trennen könnt, und da sie von genugsam gutem Hause ist, um Königin zu werden. Auf diese Art werden Eure Söhne gesetzlich sein, und Niemand wird das Recht haben, ihnen den Thron von Castilien streitig zu machen,«

      Mothril hatte alle Kräfte seines Verstandes zusammengerafft, um das Gewicht eines Angriffs zu ermessen, der für ihn ohne Unterstützung war. Da sah er mit einer Wollust, die den übrigen Menschen unbekannt und nur den Ehrgeizigen mit weit ausgebreiteten Flügeln, welche das Spiel der Königreiche spielen, bekannt ist, eine düstere Wolke über die Stirne seines Fürsten hinziehen.

      »Ich habe schon ohne Erfolg eine Heirath gebrochen, die mich mit dem König von Frankreich verband, ich kann jetzt nicht diejenige brechen, welche mich mit dem Hause Castro verbindet.«

      »Gut,« murmelte Mothril; »keine wirkliche Liebe im Herzen, kein Einfluß zu befürchten, es ist ein Platz zu nehmen, wenn nicht aus dem Thron, doch wenigstens in dem Bett des Königs von Castilien.«

      »Machen wir ein Ende,« sprach Don Pedro. »Du sagtest mir, Du habest mir etwas Wichtiges mitzutheilen.«

      »Oh! was ich Euch zu sagen hatte, war einfach eine Nachricht, die Euch jeder Rücksicht gegen Frankreich entbindet.«

      »Diese Nachricht also, sprich geschwinde.«

      »Hoher Herr, erlaubt mir zuvor hinabzugehen und den Wächtern der Sänfte, welche unten ist, einige Befehle zu geben. Ich bin unruhig, denn ich habe eine Person, die mir sehr theuer ist, dort gelassen.«

      Don Pedro schaute ihn voll Erstaunen an.

      »Gehe,« sagte er, »komm rasch zurück,«

      Der Maure ging hinab und ließ die Sänfte bis in den ersten Hof bringen, Don Pedro folgte von der Terrasse herab mit irrenden Blicken den Schritten seines Ministers. Mothril erschien nach einigen Augenblicken wieder und sprach: »Sire, bewilligt mir Eure Hoheit auch diesmal wie gewöhnlich eine Wohnung im Alcazar?«

      »Ja, gewiß.«

      »Erlaubt mir also, daß ich die Person eintreten lasse, welche sich in der Sänfte befindet.«

      »Eine Frau?« fragte Don Pedro.

      »Ja, Sire.«

      »Eine Sklavin, die Du liebst?«

      »Nein, Sire, meine Tochter.«

      »Ich wußte nicht, daß Du eine Tochter hattest, Mothril.«

      Mothril antwortete nicht; der Zweifel und die Neugierde erfaßten zugleich den Geist des Königs. Das war es, was der Maure wünschte.

      »Nun sage mir, was Du über die Königin Blanche weißt,« sprach Don Pedro durch die Wichtigkeit der Lage zu den Dingen zurückgeführt, die er erfahren wollte.

      Siebentes Kapitel.

      Wie der Maure Don Pedro erzählte, was vorgefallen war

      Der Maure näherte sich dem König, gab seinen Zügen den Ausdruck eines tiefen Miteids, das heißt des Gefühls, das Don Pedro von Seiten eines Untergeordneten am meisten verletzen mußte, und sprach:

      »Sire, ehe ich diese Erzählung beginne, ist es nothwendig, daß Eure Hoheit sich Punkt für Punkt der Befehle erinnert, die sie mir gegeben hat.«

      »Ich


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