La San Felice Band 11. Александр Дюма

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La San Felice Band 11 - Александр Дюма


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man von diesen Leuten keinen sehr geregelten Marsch verlangen konnte, so schien die Armee noch dreimal zahlreicher, als sie in der That war, und in Folge des ungeheuern Raumes, den sie einnahm, eine Avantgarde des Xerxes zu sein.

      Zu beiden Seiten dieser Armee und gewissermaßen Schranken bildend, innerhalb deren sie eingeschlossen war, rollten zweihundert Wagen, beladen mit Fässern, die mit den besten Weinen Calabriens gefüllt waren, welche die Grundstücksbesitzer und die Pächter sich beeilten dem Cardinal zum Geschenke zu bringen.

      Um diese Wagen herum befanden sich die Officianten, welche beauftragt waren, den Wein abzuziehen und zu vertheilen.

      Alle zwei Stunden gab ein Trommelwirbel das Signal zum Haltmachen. Die Soldaten ruhten dann eine Viertelstunde aus, und tranken jeder ein Glas Wein.

      Um neun Uhr Vormittags und um fünf Uhr fanden die Mahlzeiten statt.

      In der Regel lagerte man sich in der Nähe einiger schöner Quellen, die in Calabrien so häufig sind und von welchen eine, die von Blandusinum durch Horaz unsterblich gemacht worden.

      Die sanfedistische Armee, welche wie man sieht, mit allen Bequemlichkeiten des Lebens versehen marschierte, besaß überdies auch noch Einiges, was zur Erholung und Zerstreuung diente.

      So hatte sie zum Beispiel eine Musik, die, wenn auch nicht gut und sehr kunstgerecht, doch wenigstens lärmend und durch zahlreiche Instrumente vertreten war. Sie bestand aus Schalmeien, Flöten, Violinen, Harfen und aus allen jenen herumziehenden und wilden Musikanten, welche unter dem Namen Compagnari während der neuntägigen Feier der unbefleckten Empfängniß und des Weihnachtsfestes nach Neapel zu kommen pflegen.

      Diese Musikanten, welche für sich allein eine Armee hätten bilden können, zählten zu Hunderten, so daß der Marsch des Cardinals nicht blos einem Triumph, sondern auch einem Festzuge glich. Man tanzte, man sengte und brannte, man plünderte. Er war eine wahrhaft glückliche, beneidenswerte Armee.

      Auf diese Weise gelangte sie ohne weiteres Hinderniß als den Widerstand, den sie in Cotrone gefunden, am 8. Mai bis nach Matera, der Hauptstadt der Basilicata. Kaum hatte man auf dem Marktplatze die Gewehre in Pyramiden zusammengestellt, als man eine Trompete schmettern hörte und durch eine der in den Markt einmündenden Straßen ein kleines Corps von etwa hundert Reitern heranrücken sah, deren Anführer Oberstenuniform trug.

      Dahinter her kamen eine dreiunddreißigpfündige Feldschlange, ein Feldgeschütz, ein Bombenmörser und zwei mit Stückpatronen gefüllte Munitionswägen.

      Diese Artillerie hatte das Eigenthümliche, daß sie von drei Capuzinern bedient ward und daß der, welcher sie commandirte, auf einem Esel voranritt, welcher auf seine Last eben so stolz zu sein schien, als der berühmte mit Reliquien beladene in der Fabel von Lafontaine.

      Der Anführer in Oberstenuniform war Cesare, welcher den Befehlen des Cardinals zufolge seine Vereinigung mit diesem bewirkte. Die hundert Reiter waren Alles, war ihnen von seiner Armee nach der Niederlage bei Casa Massima geblieben war. Die zwölf Artilleristen in Capuzinerkutten waren Mönche und ihr Anführer auf dem Esel, der so stolz war, ihn zu tragen, war Fra Pacifico auf seinem Esel Giacobino, den er nicht blos gesund und unversehrt, sondern auch dick und fett in Pizzo wiedergefunden und im Vorübergehen wieder mitgenommen.

      Was die zwölf Artilleristen in Kutten betrifft, so waren dies die Mönche, welche wir bei der Belagerung von Martan und Acquaviva mit ihren Geschützen so muthig und geschickt haben manövrieren sehen.

      Was den falschen Herzog von Sachsen und den wahren Boccheciampe betrifft, so hatte dieser das Unglück gehabt, von den Franzosen bei einer Landung gefangengenommen zu werden, welche diese in Barletta gemacht, und wir werden später sehen, wie er, nachdem er bei dieser Landung verwundet worden, an seiner Wunde starb.

      Der Cardinal ging dem näherkommenden Trupp einige Schritte entgegen, und als er bemerkte, daß es der Cesare’s sein mußte, so wartete er. Cesare setzte seinerseits, sobald er erkannt, daß es der Cardinal war, sein Pferd in Galopp, sprang, als er etwa noch zwei Schritte von ihm entfernt war, aus dem Sattel und begrüßte den Cardinal, indem er ihm die Hand zu küssen verlangte.

      Der Cardinal, der keinen Grund hatte, dem jungen Abenteurer noch ferner seinen falschen Namen zu wahren, begrüßte ihn mit seinem eigentlichen und verlieh ihm, wie er versprochen, den Grad eines Brigadiers, dem eines französischen Brigadegenerals entsprechend, indem er ihm zugleich auftrug, die fünfte und sechste Division zu organisieren.

      Cesare kam, wie der Cardinal ihm empfohlen, um an der Belagerung von Altamura theilzunehmen.

      Matera gerade gegenüber in nördlicher Richtung erhob sich die Stadt Altamura. Ihren Namen hat sie, wie man sofort begreift, von ihren hohen Mauern. Die Bevölkerung, welche sich in gewöhnlichen Zeiten auf vierundzwanzigtausend Seelen belief, hatte sich jetzt um eine Menge Patrioten vermehrt, welche aus der Basilicata und aus Apulien entflohen waren und sich nach Altamura geflüchtet hatten, welches als das festeste Bollwerk der neapolitanischen Republik betrachtet ward.

      In der That hatte die Regierung, welche derselben Ansicht war, zwei von dem General Mastrangelo del Montalbano commandirte Schwadronen Cavallerie hierhergeschickt. Diesem General hatte sie als Civilcommissär einen Priester Namens Nicolo Palomba d’Avigliano beigegeben, welcher mit seinem Bruder einer der Ersten war, die sich für die französische Partei erklärt hatten.

      Die Schwierigkeit in unserer Erzählung, die malerischen Details aneinanderzureihen , welche die Geschichte darbietet, hat uns abgehalten, Nicolo Palomba zu zeigen, wie er mit aufgeschürztem Priesterrock in Pigna Secca auf die Lazzaroni schießt und mit dem Carabiner in der Faust an der Spitze unserer Soldaten in die Toledostraße rückt.

      Nachdem er aber im Kampfe das Beispiel des Muthes und des Patriotismus gegeben, hatte er in der Kammer auch als gewandter Redner geglänzt, indem er einen seiner Collegen Namens Massimo Rotondo der Unredlichkeit und gemachter Unterschleife anklagte.

      Man hatte dieses Beispiel als ein gefährliches betrachtet und ihn, um diesen unruhigen Ehrgeiz zu befriedigen, als Commissär der Republik nach Altamura geschickt.

      Hier konnte; er jenem inquisitorischen Geiste, welcher das Erbtheil des Priesters zu sein scheint, freien Spielraum lassen, und anstatt unter den Bürgern Eintracht und Brüderlichkeit zu predigen, hatte er gegen vierzig Royalisten festnehmen und in ein Kloster einsperren lassen, um ihnen gerade in dem Augenblick, wo der Cardinal gemeinschaftlich mit Cesare sich anschickte die Stadt zu belagern, den Proceß zu machen.

      Unter seinen Befehlen – denn er vereinigte in sich die dreifache Eigenschaft des Priesters, des republikanischen Commissärs und des Anführers – standen siebenhundert Mann von Avigliano und mit Beihilfe seines Collegen hatte er Altamura um eine gewisse Anzahl Geschütze und ganz besonders um eine Menge Standbüchsen verstärkt, welche auf den Mauern und auf dem Kirchthurm aufgepflanzt wurden.

      Am 6. Mai machten die Altamuresen eine Recognoscirung nach außen und überrumpelten dabei zwei Ingenieure Namens Vinei und Olivieri, welche die Zugänge zur Stadt studierten. Es war dies für die sanfedistische Armee ein großer Verlust.

      Am Morgen des 7. schickte der Cardinal daher einen Officier Namens Raffaelo Vecchione als Bevollmächtigten nach Altamura, um Mastrangelo und Palomba gute Bedingungen vorzuschlagen, wenn sie die Stadt übergeben wollten.

      Überdies verlangte er die am Tage vorher gefangengenommenen beiden Ingenieure zurück.

      Mastrangelo und Palomba gaben keine Antwort oder vielmehr sie gaben eine sehr bedeutsame. Sie ließen nämlich den Parlamentär nicht wieder fort.

      Am Abend des 8. Mai befahl der Cardinal Cesare, mit seinen gesamten Linientruppen und einem Theil der irregulären Truppen Altamura zu blockieren, wobei er ihm jedoch ausdrücklich empfahl, vor seiner, des Cardinals Ankunft nichts Weiteres zu unternehmen.

      Als die übrigen Truppen aus benachbarten Gegenden und die herbeigeströmten Freiwilligen Cesare an der Spitze seiner Division abmarschieren sahen, fürchteten sie, man würde Altamura plündern, ohne daß sie dabei wären. Nun aber hatten sie an die Plünderung von Cotrone ein zu gutes Andenken bewahrt, als daß sie eine solche Ungerechtigkeit gestattet hätten. Sie hoben daher das Lager selbst auf und marschierten hinter Cesare drein, so daß der Cardinal blos mit einer Garde von


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