So sey es . Александр Дюма

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So sey es  - Александр Дюма


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Leser kennt den Küchenzettel; das Diner war glänzend, mein Nachbar zur Linken war ausschließlich mit der Befriedigung seines Gaumens und Magens beschäftigt.

      Mein Nachbar zur Rechten zollte jeder Speise ein wohl verdientes, verständigen Lob.

      Wir sprachen von Reisen, von Industrie, Politik, Literatur und Jagd. Alfred hatte Recht, ich fand einen Mann, der von Allem zu sprechen wußte.

      Ich machte übrigens die Bemerkung, daß die meisten großen Grundbesitzer Gegner der Regierung waren.

      Beim Dessert wurden Toaste ausgebracht.

      Nach Tische ging die Gesellschaft in den Salon, um den Kaffeh zu nehmen; neben dem Salon war das Rauchzimmer, welches die Aussicht in den Garten der Präfektur bot.

      In dem Rauchzimmer lagen auf vergoldeten Porzellantellern die feinsten Cigarren, von den Puros bis zu den Manillas.

      Herr von Chambray rauchte nicht. Diese gute Eigenschaft – denn als solche betrachte ich das Nichtrauchen – brachte uns gegenseitig noch näher.

      Wir verließen die Raucher, die sich in Ratasia, Absinth und Mirobolan betranken, und gingen in den Lindenalleen des Präfecturgartens spaziren.

      Herr von Chambray hatte in Evreux ein Stadthaus und in Bernay ein Landhaus. Dieses war von herrlichen Jagdgründen umgeben. Seine Besitzung – oder vielmehr die Besitzung seiner Frau, welche ihm das Vermögen zugebracht – hatte einen Flächenraum von zweitausend Acres.

      Er lud mich zur Eröffnung der Jagd ein und ich sagte beinahe zu.

      Die Nacht brach an, während wir plauderten, die Salone wurden erleuchtet. Von diesem Augenblicke an glaubte ich bei meinem neuen Bekannten, dessen Gesellschaft mir sehr angenehm war, eine gewisse Ungeduld zu bemerken.

      Endlich hielt er es nicht mehr aus.

      »Entschuldigen Sie,« sagte er zu mir. »ich glaube, es wird gespielt.«

      »Ja,« antwortete ich.

      »Gehen Sie wieder in den Salon?«

      »Um Ihnen zu folgen; ich spiele nicht.«

      »Wirklich? dann sind Sie sehr glücklich – oder sehr unglücklich.«

      »Sie spielen also?«

      »Wie ein Rasender.«

      »Dann will ich Sie nicht aufhalten.«

      Herr den Chambray begab sich wieder in den Salon, ich folgte ihm.

      Es waren wirklich Spieltische für jeden Geschmack: für Whist, Piquet, Ecarté u. s. w.

      Um zehn Uhr kamen die Abendgäste.

      Ich hörte, daß Alfred zu Herrn den Chambray sagte:

      »Wird Madame nicht kommen?«

      »Ich glaube nicht, antwortete der Gast, sie ist leidend.«

      Ein sonderbares Lächeln zog sich um Alfreds Mund, während er die alltägliche Antwort gab.

      »Das thut mir unendlich leid. Haben Sie die Güte, ihr mein Bedauern zu erkennen zu geben.«

      Herr von Chambray verneigte sich; er war schon eifrig mit dem Spiel beschäftigt.

      Ich nahm Alfred bei Seite.

      »Warum lächeltest Du denn, als Herr von Chambray Dir sagte, seine Frau sey leidend?«

      »Habe ich gelacht?«

      »Ich glaubte es zu bemerken.«

      »Frau von Chambray geht nicht in Gesellschaften und man macht über diese Eingezogenheit, die ich für freiwillig halte, allerlei boshafte Bemerkungen. Die bösen Zungen behaupten, die Ehe sey nicht sehr glücklich; das Vermögen sey von beiden Seiten ziemlich gleich gewesen« aber Chambray habe sein Erbtheil vergeudet und greife jetzt das Vermögen seiner Frau an.«

      »Ich verstehe, die Mutter vertheidigt das Vermögen ihrer Kinder.«

      »Es sind keine Kinder da.«

      »Halten Sie zwanzig Louisd’or, die gegen mich fehlen, Herr von Senonches?« fragte Herr von Chambray, der die Karten hielt.

      Alfred bejahte; aber er setzte, sich zu mir wendend, hinzu:

      »Vorausgesetzt, daß Du die zwanzig Louisd’or nicht halten willst.«

      »Ich spiele nicht.«

      »Es ist auch eine meiner Verbindlichkeiten, zu spielen und zu verlieren. Ein Präfect, der nicht spielte oder gar gewänne, würde den Lästerzungen viel Stoff bieten; man würde sagen, ich sey Präfect geworden, um zu leben..«

      »Hier sind Ihre zwanzig Louisd’or.« sagte Alfred.

      Und er verließ mich, um sein Geld auf den Tisch zu legen.

      Alfred war ein Weltmann im vollen Sinne des Wortes; es war unmöglich, in einem Salon die Honneurs mit mehr Anstand zu machen, als er. Man stellte ihn auch im ganzen Departement als ein Muster von einem Manne hin, und die Mütter, welche Töchter zu verheirathen hatten, hegten den sehnlichen Wunsch, ihre Sprößlinge möchten Gnade vor seinen Augen finden; er hätte nur winken dürfen, um die reichste unter den Erbinnen heimzuführen.

      Aber Alfred benützte jede Gelegenheit, seine Abneigung gegen die Ehe zu erkennen zu geben.

      Der Luxus der Tafel dehnte sich über die ganze Abendgesellschaft aus; es gab Gefrornes in Menge für die Damen, Punsch und Champagner für die Herren, hohes Spiel für Alle.

      Gegen zwei Uhr Früh nahm Alfred die Bank im Baccharatspiel.

      »Wenn Du es nicht verschworen hast, sagte er zu mir, »so mußt Du wenigstens einmal im Leben spielen, für oder gegen mich, und wär’s auch nur ein Louisd’or.«

      »Ich spiele nicht, erwiderte ich mit wehmüthigem Lächeln, denn ich dachte an die Abneigung meiner Mutter gegen das Spiel.

      »Meine Herren, sagte Alfred, der wie die Uebrigen die Wirkung des Punsches und Champagners zu spüren begann, »mein Freund Max ist ein musterhafter Mensch: er trinkt nicht, raucht nicht, spielt nicht. Am Abend vor der Bartholomäusnacht sagte König Carl IX. zu dem Könige von Navarra: Tod, Messe oder Bastille! Ich mache es eben so, Max, nur mit einer kleinen Variation sage ich: Spiel, Champagner oder Cigarren! Der König von Navarra wühlte die Messe, was wählst Du?.

      »Ich mag nicht trinken, weil ich keinen Durst habe; ich mag nicht rauchen, weil ich’s nicht vertragen kann; ich mag nicht spielen, weil es mir kein Vergnügen macht,« antwortete ich; »aber hier sind fünf Louisd’or die Du für mich setzen kannst, sobald es an einem Einsatz fehlt.«

      Ich legte meine fünf Louisd’or auf den Kranz eines Leuchters.«

      Bravo! meine Herren« ich habe zehntausend Francs von mir.«

      Alfred nahm fünftausend Francs in Banknoten und eben so viel in Gold aus der Tasche. Das Spiel machte mich sehr verstimmt, ich kannte Niemand, Chambray spielte leidenschaftlich; ich entfernte mich und ersuchte einen Diener, mir mein Zimmer zu zeigen.

      Alfred übernachtete in der Präfectur und ich mochte Niemand in der Nacht mit dem Anschirren oder Satteln eines Pferdes belästigen. Ich hatte daher gesagt, ich würde ebenfalls in der Präfectur übernachten.

      Man führte mich in mein Zimmer.

      Ich war von dem Lärm, der mich seit sechs bis sieben Stunden umgeben hatte, betäubt und ermüdet; ich schlief bald ein.

      Am andern Morgen weckte mich Alfred, der lachend eintrat.

      »Lieber Max,«– sagte er, »Du kannst fürwahr nicht sagen, daß Dir das Glück nicht im Schlafe komme.«

      Er löste drei Zipfel des Schnupftuches los, das er in der Hand hielt, und ließ einen Goldregen auf meinen Teppich fallen.

      »Was ist daß, fragte ich; »was bedeutet dieser Scherz?«

      »O! es ist kein Scherz, lieber Freund, es ist voller Ernst. Du mußt wissen, Max, daß ich alle meine Gäste ruinirt habe; ich mußte meine Bank von zehntausend Franks auf dreitausend heruntersetzen und mit dreitausend habe ich meine letzte Razzia gemacht. Alle Börsen waren leer, da sah ich deine fünf Louisd’or


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