Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr - Иоганн Вольфганг фон Гёте


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das Leben unsrer Liebe

      Doch kein Rosen-Leben sein!

      Mädchen, das wie ich empfindet,

      Reich mir deine liebe Hand!

      Und das Band, das uns verbindet,

      Sei kein schwaches Rosen-Band!

Spätere Fassung

      Kleine Blumen, kleine Blätter

      Streuen mir mit leichter Hand

      Gute junge Frühlingsgötter

      Tändelnd auf ein luftig Band.

      Zephir, nimms auf deine Flügel,

      Schlings um meiner Liebsten Kleid;

      Und so tritt sie vor den Spiegel

      All in ihrer Munterkeit.

      Sieht mit Rosen sich umgeben,

      Selbst wie eine Rose jung.

      Einen Blick, geliebtes Leben!

      Und ich bin belohnt genung.

      Fühle, was dies Herz empfindet,

      Reiche frei mir deine Hand,

      Und das Band, das uns verbindet,

      Sei kein schwaches Rosenband!

Mit einem goldnen Halskettchen

      Dir darf dies Blatt ein Kettchen bringen,

      Das, ganz zur Biegsamkeit gewöhnt,

      Sich mit viel hundert kleinen Schlingen

      Um deinen Hals zu schmiegen sehnt.

      Gewähr dem Närrchen die Begierde,

      Sie ist voll Unschuld, ist nicht kühn;

      Am Tag ists eine kleine Zierde,

      Am Abend wirfst dus wieder hin.

      Doch bringt dir einer jene Kette,

      Die schwerer drückt und ernster faßt,

      Verdenk ich dir es nicht, Lisette,

      Wenn du ein klein Bedenken hast.

An Lottchen

      Mitten im Getümmel mancher Freuden,

      Mancher Sorgen, mancher Herzensnot,

      Denk ich dein, o Lottchen, denken dein die beiden,

      Wie beim stillen Abendrot

      Du die Hand uns freundlich reichtest,

      Da du uns auf reich bebauter Flur,

      In dem Schoße herrlicher Natur,

      Manche leicht verhüllte Spur

      Einer lieben Seele zeigtest.

      Wohl ist mirs, daß ich dich nicht verkannt,

      Daß ich gleich dich in der ersten Stunde,

      Ganz den Herzensausdruck in dem Munde,

      Dich ein wahres, gutes Kind genannt.

      Still und eng und ruhig auferzogen

      Wirft man uns auf einmal in die Welt;

      Uns umspülen hunderttausend Wogen,

      Alles reizt uns, mancherlei gefällt,

      Mancherlei verdrießt uns, und von Stund zu Stunden

      Schwankt das leichtunruhige Gefühl;

      Wir empfinden, und was wir empfunden,

      Spült hinweg das bunte Weltgewühl.

      Wohl, ich weiß es, da durchschleicht uns innen

      Manche Hoffnung, mancher Schmerz.

      Lottchen, wer kennt unsre Sinnen?

      Lottchen, wer kennt unser Herz?

      Ach, es möchte gern gekannt sein, überfließen

      In das Mitempfinden einer Kreatur,

      Und vertrauend zwiefach neu genießen

      Alles Leid und Freude der Natur.

      Und da sucht das Aug oft so vergebens

      Ringsumher und findet alles zu;

      So vertaumelt sich der schönste Teil des Lebens

      Ohne Sturm und ohne Ruh,

      Und zu deinem ewgen Unbehagen

      Stößt dich heute, was dich gestern zog.

      Kannst du zu der Welt nur Neigung tragen,

      Die so oft dich trog

      Und bei deinem Weh, bei deinem Glücke

      Blieb in eigenwillger, starrer Ruh ?

      Sieh, da tritt der Geist in sich zurücke,

      Und das Herz – es schließt sich zu.

      So fand ich dich und ging dir frei entgegen.

      O sie ist wert, zu sein geliebt!

      Rief ich, erflehte dir des Himmels reinsten Segen,

      Den er dir nun in deiner Freundin gibt.

Auf dem SeeFrühere Fassung

      Ich saug’ an meiner Nabelschnur

      Nun Nahrung aus der Welt.

      Und herrlich rings ist die Natur,

      Die mich am Busen hält.

      Die Welle wieget unsern Kahn

      Im Rudertakt hinauf,

      Und Berge Wolken angetan

      Entgegnen unserm Lauf.

      Aug mein Aug, was sinkst du nieder?

      Goldne Träume, kommt ihr wieder?

      Weg, du Traum, so gold du bist,

      Hier auch Lieb und Leben ist.

      Auf der Welle blinken

      Tausend schwebende Sterne,

      Liebe Nebel trinken

      Rings die türmende Ferne,

      Morgenwind umflügelt

      Die beschattete Bucht,

      Und im See bespiegelt

      Sich die reifende Frucht.

Spätere Fassung

      Und frische Nahrung, neues Blut

      Saug ich aus freier Welt;

      Wie ist Natur so hold und gut,

      Die mich am Busen hält!

      Die Welle wieget unsern Kahn

      Im Rudertakt hinauf,

      Und Berge, wolkig himmelan,

      Begegnen unserm Lauf.

      Aug, mein Aug, was sinkst du nieder?

      Goldne Träume, kommt ihr wieder?

      Weg, du Traum! so gold du bist;

      Hier auch Lieb und Leben ist.

      Auf der Welle blinken

      Tausend schwebende Sterne,

      Weiche Nebel trinken

      Rings die türmende Ferne;

      Morgenwind umflügelt

      Die beschattete Bucht,

      Und im See bespiegelt

      Sich die reifende Frucht.

Vom Berge

      Wenn ich, liebe Lili, dich nicht liebte,

      Welche Wonne gab mir dieser Blick!

      Und doch, wenn ich, Lili, dich nicht liebte,

      Fänd ich hier und fand ich dort mein Glück?

Blumengruss

      Der


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