Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr - Иоганн Вольфганг фон Гёте


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dich vieltausendmal!

      Ich habe mich oft gebücket,

      Ach, wohl eintausendmal,

      Und ihn ans Herz gedrücket

      Wie hunderttausendmal!

Mailied

      Zwischen Weizen und Korn,

      Zwischen Hecken und Dorn,

      Zwischen Bäumen und Gras,

      Wo gehts Liebchen?

      Sag mir das!

      Fand mein Holdchen

      Nicht daheim;

      Muß das Goldchen

      Draußen sein.

      Grünt und blühet

      Schön der Mai,

      Liebchen ziehet

      Froh und frei.

      An dem Felsen beim Fluß,

      Wo sie reichte den Kuß,

      Jenen ersten im Gras,

      Seh ich etwas!

      Ist sie das?

Frühzeitiger Frühling

      Tage der Wonne,

      Kommt ihr so bald?

      Schenkt mir die Sonne,

      Hügel und Wald?

      Reichlicher fließen

      Bächlein zumal.

      Sind es die Wiesen?

      Ist es das Tal?

      Blauliche Frische!

      Himmel und Höh!

      Goldene Fische

      Wimmeln im See.

      Buntes Gefieder

      Rauschet im Hain;

      Himmlische Lieder

      Schallen darein.

      Unter des Grünen

      Blühender Kraft

      Naschen die Bienen

      Summend am Saft.

      Leise Bewegung

      Bebt in der Luft,

      Reizende Regung,

      Schläfernder Duft.

      Mächtiger rühret

      Bald sich ein Hauch,

      Doch er verlieret

      Gleich sich im Strauch.

      Aber zum Busen

      Kehrt er zurück.

      Helfet, ihr Musen,

      Tragen das Glück!

      Saget, seit gestern

      Wie mir geschah?

      Liebliche Schwestern,

      Liebchen ist da!

Herbstgefühl

      Fetter grüne, du Laub,

      Am Rebengeländer

      Hier mein Fenster herauf!

      Gedrängter quellet,

      Zwillingsbeeren, und reifet

      Schneller und glänzend voller!

      Euch brütet der Mutter Sonne

      Scheideblick, euch umsäuselt

      Des holden Himmels

      Fruchtende Fülle;

      Euch kühlet des Mondes

      Freundlicher Zauberhauch,

      Und euch betauen, ach!

      Aus diesen Augen

      Der ewig belebenden Liebe

      Vollschwellende Tränen.

Rastlose Liebe

      Dem Schnee, dem Regen,

      Dem Wind entgegen,

      Im Dampf der Klüfte,

      Durch Nebeldüfte,

      Immer zu! Immer zu!

      Ohne Rast und Ruh!

      Lieber durch Leiden

      Möcht ich mich schlagen,

      Als so viel Freuden

      Des Lebens ertragen.

      Alle das Neigen

      Von Herzen zu Herzen,

      Ach, wie so eigen

      Schaffet das Schmerzen!

      Wie soll ich fliehen?

      Wälderwärts ziehen?

      Alles vergebens!

      Krone des Lebens,

      Glück ohne Ruh,

      Liebe, bist du!

Schäfers Klagelied

      Da droben auf jenem Berge,

      Da steh ich tausendmal,

      An meinem Stabe gebogen,

      Und schaue hinab in das Tal.

      Dann folg ich der weidenden Herde,

      Mein Hündchen bewahret mir sie.

      Ich bin herunter gekommen

      Und weiß doch selber nicht wie.

      Da stehet von schönen Blumen

      Die ganze Wiese so voll.

      Ich breche sie, ohne zu wissen,

      Wem ich sie geben soll.

      Und Regen, Sturm und Gewitter

      Verpaß ich unter dem Baum.

      Die Türe dort bleibet verschlossen;

      Denn alles ist leider ein Traum.

      Es stehet ein Regenbogen

      Wohl über jenem Haus!

      Sie aber ist weggezogen,

      Und weit in das Land hinaus.

      Hinaus in das Land und weiter,

      Vielleicht gar über die See.

      Vorüber, ihr Schafe, vorüber!

      Dem Schäfer ist gar so weh.

Trost in Tränen

      Wie kommts, daß du so traurig bist,

      Da alles froh erscheint?

      Man sieht dirs an den Augen an,

      Gewiß, du hast geweint.

      »Und hab ich einsam auch geweint,

      So ists mein eigner Schmerz,

      Und Tränen fließen gar so süß,

      Erleichtern mir das Herz.«

      Die frohen Freunde laden dich,

      O komm an unsre Brust!

      Und was du auch verloren hast,

      Vertraue den Verlust.

      »Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht,

      Was mich, den Armen, quält.

      Ach nein, verloren hab ichs nicht,

      So sehr es mir auch fehlt.«

      So raffe denn dich eilig auf,

      Du bist ein junges Blut.

      In deinen Jahren hat man Kraft

      Und zum Erwerben Mut.

      »Ach nein, erwerben kann


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