Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr - Иоганн Вольфганг фон Гёте


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unsre Flammen,

      Er hat sie angefacht.

      So glühet fröhlich heute,

      Seid recht von Herzen eins!

      Auf, trinkt erneuter Freude

      Dies Glas des echten Weins!

      Auf, in der holden Stunde

      Stoßt an und küsset treu,

      Bei jedem neuen Bunde,

      Die alten wieder neu!

      Wer lebt in unserm Kreise,

      Und lebt nicht selig drin?

      Genießt die freie Weise

      Und treuen Brudersinn!

      So bleibt durch alle Zeiten

      Herz Herzen zugekehrt;

      Von keinen Kleinigkeiten

      Wird unser Bund gestört.

      Uns hat ein Gott gesegnet

      Mit freiem Lebensblick,

      Und alles, was begegnet,

      Erneuert unser Glück.

      Durch Grillen nicht gedränget,

      Verknickt sich keine Lust;

      Durch Zieren nicht geenget,

      Schlägt freier unsre Brust.

      Mit jedem Schritt wird weiter

      Die rasche Lebensbahn,

      Und heiter, immer heiter

      Steigt unser Blick hinan.

      Uns wird es nimmer bange,

      Wenn alles steigt und fällt,

      Und bleiben lange, lange!

      Auf ewig so gesellt.

Dauer im Wechsel

      Hielte diesen frühen Segen,

      Ach, nur Eine Stunde fest!

      Aber vollen Blütenregen

      Schüttelt schon der laue West.

      Soll ich mich des Grünen freuen,

      Dem ich Schatten erst verdankt?

      Bald wird Sturm auch das zerstreuen,

      Wenn es falb im Herbst geschwankt.

      Willst du nach den Früchten greifen,

      Eilig nimm dein Teil davon!

      Diese fangen an zu reifen,

      Und die andern keimen schon;

      Gleich mit jedem Regengusse

      Ändert sich dein holdes Tal,

      Ach, und in demselben Flusse

      Schwimmst du nicht zum zweitenmal.

      Du nun selbst! Was felsenfeste

      Sich vor dir hervorgetan,

      Mauern siehst du, siehst Paläste

      Stets mit andern Augen an.

      Weggeschwunden ist die Lippe,

      Die im Kusse sonst genas,

      Jener Fuß, der an der Klippe

      Sich mit Gemsenfreche maß.

      Jene Hand, die gern und milde

      Sich bewegte, wohlzutun,

      Das gegliederte Gebilde,

      Alles ist ein andres nun.

      Und was sich an jener Stelle

      Nun mit deinem Namen nennt,

      Kam herbei wie eine Welle,

      Und so eilts zum Element.

      Laß den Anfang mit dem Ende

      Sich in Eins zusammenziehn!

      Schneller als die Gegenstände

      Selber dich vorüberfliehn!

      Danke, daß die Gunst der Musen

      Unvergängliches verheißt,

      Den Gehalt in deinem Busen

      Und die Form in deinem Geist.

Tischlied

      Mich ergreift, ich weiß nicht wie,

      Himmlisches Behagen.

      Will michs etwa gar hinauf

      Zu den Sternen tragen?

      Doch ich bleibe lieber hier,

      Kann ich redlich sagen,

      Beim Gesang und Glase Wein

      Auf den Tisch zu schlagen.

      Wundert euch, ihr Freunde, nicht,

      Wie ich mich gebärde;

      Wirklich ist es allerliebst

      Auf der lieben Erde:

      Darum schwör ich feierlich

      Und ohn alle Fährde,

      Daß ich mich nicht freventlich

      Wegbegeben werde.

      Da wir aber allzumal

      So beisammen weilen,

      Dächt ich, klänge der Pokal

      Zu des Dichters Zeilen.

      Gute Freunde ziehen fort,

      Wohl ein hundert Meilen,

      Darum soll man hier am Ort

      Anzustoßen eilen.

      Lebe hoch, wer Leben schafft!

      Das ist meine Lehre.

      Unser König denn voran,

      Ihm gebührt die Ehre.

      Gegen inn-und äußern Feind

      Setzt er sich zur Wehre;

      Ans Erhalten denkt er zwar,

      Mehr noch, wie er mehre.

      Nun begrüß ich sie sogleich,

      Sie, die einzig Eine.

      Jeder denke ritterlich

      Sich dabei die Seine.

      Merket auch ein schönes Kind,

      Wen ich eben meine,

      Nun, so nicke sie mir zu:

      Leb auch so der Meine!

      Freunden gilt das dritte Glas,

      Zweien oder dreien,

      Die mit uns am guten Tag

      Sich im stillen freuen

      Und der Nebel trübe Nacht

      Leis und leicht zerstreuen;

      Diesen sei ein Hoch gebracht,

      Alten oder neuen.

      Breiter wallet nun der Strom,

      Mit vermehrten Wellen.

      Leben jetzt im hohen Ton

      Redliche Gesellen!

      Die sich mit gedrängter Kraft

      Brav zusammen stellen

      In des Glückes Sonnenschein

      Und in schlimmen Fällen.

      Wie wir nun zusammen sind,

      Sind zusammen viele.

      Wohl gelingen denn, wie uns,

      Andern ihre Spiele!

      Von der Quelle bis ans Meer

      Mahlet manche Mühle,

      Und das Wohl der ganzen Welt

      Ists, worauf ich ziele.

Gewohnt, getan

      Ich


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