Die wichtigsten Werke von Novalis. Novalis

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Die wichtigsten Werke von Novalis - Novalis


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Künftig neigt vor meinen Tagen

       Selbst der Glücklichste den Hut.

      Fest umschlingt den Bund der Herzen

       Nun der Ring der Ewigkeit,

       Und es bricht der Stab der Schmerzen

       Am Altar der Einigkeit.

       O –! im Himmel ist geschlossen

       Unsrer Herzen süßer Bund.

       Ist ein beßrer Spruch entflossen

       Je des Schicksals weisen Mund?

      Dir gehört nun was ich habe,

       Was ich denke fühle bin,

       Und du nimmst nun jede Gabe

       Meines Schicksals für dich hin.

       Was ich sucht, hab ich gefunden,

       Was ich fand, das fand auch mich,

       Und die Geißel meiner Stunden

       Zweifelsucht und Leichtsinn wich.

      Nimmer soll mein Mund dich loben

       Weil mein Herz zu warm dich ehrt.

       Tief im Busen aufgehoben

       Wohne heimlich mir dein Wert.

       Wenn ich wunde Herzen heile

       Jede Stunde besser bin

       Nie im Guten lässig weile

       Dieses Lob nimm dir dann hin.

      Liebes Mädchen deiner Liebe

       Dank ich Achtung noch und Wert,

       Wenn sich unsre Erdenliebe

       Schon in Himmelslust verklärt.

       Ohne dich wär ich noch lange

       Rastlos auf und ab geschwankt,

       Und auf meinem Lebensgange

       Oft am Überdruß erkrankt.

      Wenn nur unsre Mutter wieder

       Frisch und ledig bei uns steht

       Und im Kreise unsrer Brüder

       Stolz die Friedensfahne weht.

       Wenn dann noch ein Süßer Trauter

       Unsre Lolly fest umschlang –

       O –! Dann tönt noch zehnfach lauter

       Unsres Jubels Hochgesang.

      Wenig still durchhoffte Jahre

       Leiten unverwandt zum Ziel,

       Wo am glücklichen Altare

       Endet unsrer Wünsche Spiel,

       Uns, auf ewig Eins, verschwinden,

       Wölkchen gleich, des Lebens Mühn

       Und um unsre Herzen winden

       Kränze sich von Immergrün.

       Inhaltsverzeichnis

      5. Oktober 1799

      Wir haben Weinmond, lieben Leute,

       Und weil nicht immer Weinmond ist;

       So sag ichs euch in Versen heute,

       Damit es keiner nicht vergißt. –

       Wenn Weinmond ist, so müßt ihr wissen,

       Da gibt es Trauben, Most und Wein,

       Und weil die armen Beeren müssen,

       So sprützen sie ins Faß hinein.

      Es gibt gar unterschiedne Beeren,

       Von allen Farben trifft man sie,

       Und manche hält man hoch in Ehren,

       Und manche wirft man vor das Vieh.

       Sie sind im Temprament verschieden

       Und von gar mancherlei Statur;

       Doch allen ist der Wein beschieden

       Als Lieblingskindern der Natur.

      Zu einem Stock will ich euch führen,

       Das ist ein Stöckchen wie ein Taus,

       Um seine Süßigkeit zu spüren

       Sucht eine Traube euch heraus.

       Ich lobe mir die braven Wenden,

       Sie langen zu, und sind nicht faul,

       Sie stecken gern mit beiden Händen

       Die blauen Trauben in das Maul.

      Nicht wahr, das schmeckt nicht herb und sauer?

       Was gut schmeckt, weiß der Wende wohl,

       Er ißt und geht gern auf die Dauer,

       Und nimmt die beiden Backen voll.

       Drum kann er auch nicht Worte machen,

       Er steht voll Eifer da und kaut,

       Doch sieht man ihn so schämig lachen

       Als kaut er still an einer Braut.

      Daß er den Trank anjetzt im ganzen

       Verkauft, dafür kann ich euch stehn.

       Oft wird er um den Stock noch tanzen

       Und sich mit seinem Träubchen drehn.

       Wer weiß ob er nicht aus dem Kerne

       Ein neues Mutterstöckchen zieht,

       Was viele Jahre in der Ferne

       Zum Ruhm des alten Stockes blüht.

      Der alte Stock wird blühn und wachsen, Wenn man den Überfluß ihm nimmt Und überall im Lande Sachsen Sein Wein auf guten Tischen schwimmt. Er hat noch manche reife Traube Von andrer Art und ihm zur Last; Es bitten Geier oder Taube Vielleicht sich bald bei ihm zu Gast.

      Daß er noch lange blüht, das weiß ich,

       Obwohl er manches Jahr schon steht;

       Denn dafür, lieben Leute, heiß ich

       Ein Dichter oder ein Poet.

       Ihr denkt wohl gar ich sei ein Träubchen,

       Weil mich der Stock fest an sich schnürt?

       Ich bins zufrieden, wenn ein Weibchen,

       Ob ich gut schmecke, sacht probiert.

      Drum weil nicht Weinmond alle Tage,

       Kein solcher Stock nicht überall,

       So denkt nicht heut an eure Plage,

       Zieht eure Sorgen in den Stall.

       Laßt unsern alten Weinstock leben!

       Und seinen lieben Winzer da!

       Und einen Kuß soll man ihm geben

       Als Kandidat zur Großmama.

      Geistliche Lieder

       Inhaltsverzeichnis

       Inhalt

       I.

       II.

       III.

       IV.

       V.


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