Bombenstimmung 2 - erweiterte Version. Dietmar Wolfgang Pritzlaff

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Bombenstimmung 2 - erweiterte Version - Dietmar Wolfgang Pritzlaff


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Ha, nie? Jetzt lassen Sie aber ihre Witze, ist doch makaber. (Pause) Ach was, ist doch schön wenn man drüber lachen kann.

      Mann A Wieso makaber, und worüber kann man lachen?

      SCHWESTER Sage niemals nie, hm? (lacht)

      MANN A Versteh ich nicht.

      SCHWESTER Na das "nie" aus ihrem Munde klingt so, so unendlich, na sie verstehen schon.

      MANN A Nein, überhaupt nicht. Wann gibts Frühstück?

      SCHWESTER Das fragen Sie mich jeden morgen. Jetzt sind sie schon fast 3 Monate hier und...

      MANN A Ja, ich weiß und jeden Morgen sagen sie: Frühstück gibts um acht. Und ich frage jeden Morgen, was ich denn nach dem Fiebermessen bis zum Frühstück machen soll. Und sie sagen dann...

      SCHWESTER Ich sagte und werde immer sagen, legen sie sich noch etwas hin, schlafen sie, lesen sie etwas oder waschen sie sich schon mal. Na ja, wenigstens, gilt das für die, die sich selber waschen können.

      MANN A Und ich frage sie jetzt zum wer-weiß-wie-vielten-Male, wenn ich mich nach halb sieben schon wasche, was soll ich dann nach dem Frühstück machen. Hier gibts ja soviel Abwechslung.

      SCHWESTER Soll ich ihnen wirklich was raten?

      MANN A Ja, sicher, legen sie los.

      SCHWESTER Nach dem Frühstück können sie doch in den Aufenthaltsraum gehen. Dort treffen sich doch alle, jeden Tag. (Pause) Oder... (Pause)

      MANN A Ja, oder was?

      SCHWESTER Oder... (Pause)

      MANN A Nun sagen sie doch schon. Is ja vielleicht mal was neues.

      SCHWESTER Nein, nein, nichts neues, aber etwas Bedeutendes.

      MANN A Ja, also was denn?

      SCHWESTER Gehen sie in die Stadt, gehen mal richtig toll essen, gönnen sie sich mal was. Oder fliegen sie in den Süden. Hängen ihre Beine ins Mittelmeer. Und...

      MANN A Und was, sie wissen doch ganz genau das ich nicht entlassen werde.

      SCHWESTER Eben. Wollen sie vielleicht hier drin sterben.

      MANN A Sterben? Na so schrecklich ist der Fraß - (lacht) - Pardon - ich meine die...äh...die gesunden Leckereien doch auch nicht.

      SCHWESTER Übertreiben sie nicht so maßlos. Ich weiß, das ihnen unser Essen nicht behagt.

      MANN A Aber sonst ist es doch ganz nett hier drin.

      SCHWESTER Gut so, sehr gut. Immer positiv denken. Auch wenn es zu Ende geht.

      MANN A Was?

      SCHWESTER Ihr Leben, mein Freund, ihr Leben. (lacht)

      MANN A (lacht mit - verstummt plötzlich) - (PAUSE) Was sollen diese Andeutungen? Sterben, Ende, was meinen sie genau?

      SCHWESTER Was ich meine ist ja ganz wurscht. Jeder muß selbst zusehen, wie er zurechtkommt. Sie haben Schmerzen und wollen deshalb wohl nichts mehr unternehmen. Ich dagegen würde mir ordentliche Pillen oder Morphium verschreiben lassen und ab gings um die Welt, wenn ich nur noch 3 Wochen zu leben hätte.

      MANN A Was reden sie da.

      SCHWESTER Na, was red ich schon. Von ihnen red ich und von ihren 3 letzten Wochen, die wie ich hoffe, sich für sie noch lohnen werden. Na wollen Sie nicht doch noch was erleben?

      MANN A Ich habe nur noch 3 Wochen zu leben?

      SCHWESTER (lacht) Mein Gott ja, sie haben doch Krebs, daß wissen sie doch, sie Schelm. Das wissen doch alle. (lacht) Können sie einen hoch nehmen. (entfernend) Sie bleiben so ernst, wirklich toll, wie sie das machen, ein tolles Schauspiel. Bis nachher zum Frühstück.

      (Black / kurze Pause)

      SCHWESTER (ins Black gesprochen) So jetzt gibts Frühstü... (erschrickt) Ach du lieber Gott, sie können sich doch nicht einfach aufhängen. Ich wollte mich für mein Geschwätz entschuldigen. Das waren doch gar nicht sie. Ich meine, daß mit dem Krebs. Sie hätten doch leben können. Noch Jahre, Du lieber Himmel, da redet man mal einfach nur so daher - und dann das, das macht man doch nicht...

      ENDE

      Der Raub der Sabine

      Kurzdrama

      Veröffentlichung als Hörspiel – auf YouTube:

      2008, In der Bearbeitung von: Lea Kutz

      Produktion für den freien Radiosender „Radio Unerhört Marburg“

      Inhalt:

      Ein junger Mann verpatzt den Banküberfall. Dafür springt Oma Klara ein und rettet, was noch zu retten ist. Auch für den Bankräuber fällt noch etwas ab.

      Besetzung:

      3 D / 1 H / 1 Dek.

      Personenregister:

      1) Bankräuber

      2) Alte Dame

      3) Angestellte

      4) junge Frau

      Ein junger Mann, Anfang dreißig, stürmt vermummt in die Sparkasse. In der Hand hält er unsicher eine Pistole.

      BANKRÄUBER laut Keine falsche Bewegung. Alle auf den Boden. Er geht zum Schalter und bedroht die ANGESTELLTE Geld her, aber schnell.

      Allgemeines Chaos, die meisten legen sich sofort auf den Boden und sind still, nur eine alte Dame mit Krückstock steht einfach noch da.

      BANKRÄUBER zur alten Dame Sie – legen sie sich hin!

      ANGESTELLTE steht mit erhobenen Händen hinter dem Schalter Wir haben gar nicht so viel Geld in der Kasse, wie sie vielleicht glauben. Ich kann ihnen...

      BANKRÄUBER hält der Angestellten einen Rucksack hin Hier nehmen sie den Rucksack und stecken sie das Geld hinein, alles was da ist.

      ANGESTELLTE Ich werde tun, was sie sagen. Einen Moment, ich...

      BANKRÄUBER zur alten Dame Was ist? Legen sie sich jetzt, oder was?

      Der Bankräuber fuchtelt mit der Pistole, bleibt an dem Rucksack hängen. Die Angestellte zieht an dem Rucksack.

      BANKRÄUBER zur Angestellten Was soll das denn? Vorsichtig, ja? Ganz langsam. Nach einem kleinen Handgemenge kann sich der Bankräuber endlich befreien. Zur alten Dame, schreit Verdammt noch mal, sie sollen sich hinlegen?

      ALTE DAME ganz ruhig Junger Mann, ich habe es ganz schlimm in den Knien. Ich kann mich nicht hinlegen. Ich komme gar nicht runter. Und dann der Rücken, diese Schmerzen...

      BANKRÄUBER unterbricht Hinlegen!

      ANGESTELLTE Auch das Kleingeld?

      BANKRÄUBER Tu nicht so blöde. Nur Scheine. Der Bankräuber fängt an unter seiner Maske zu schwitzen. Sie verrutscht ihm immer wieder und er nestelt daran herum. Zur alten Dame Ich schieße gleich, wenn sie sich nicht endlich hinlegen?

      ALTE DAME Ich kann nicht, das sagte ich ihnen doch schon. Diese Schmerzen...

      BANKRÄUBER Soll das ein Witz sein? Willst du dir nicht noch ein paar schöne Tage machen? Viele haste doch eh nicht mehr, also runter mit dir!

      ALTE DAME Nein!

      ANGESTELLTE Soll ich auch die anderen Kassen...?

      BANKRÄUBER Was? Was ist?

      ANGESTELLTE Die anderen Kassen könnte ich...

      BANKRÄUBER Dann mach, aber schnell. Zur alten Dame Verdammt noch mal, ich schieße gleich,


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