Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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er hat auch zwei Töchter; ich habe die Delawaren, die in der Gegend herum jagten, ihre Geschichten von diesen jungen Weibern erzählen hören. Ist keine Mutter da, Hurry?

      Es war eine da, wie natürlich, aber sie ist jetzt gute zwei Jahre tot und versenkt.

      Ha, wie! sagte Wildtöter, seinen Begleiter mit einigem Erstaunen anschauend.

      Totund versenkt, sag’ ich, und ich denke, das ist gut und klar gesagt. Der alte Kerl versenkte sein Weib in den See, als er von ihr scheiden musste, wie ich als Augenzeuge der Ceremonie versichern kann; aber ob Tom dies getan, um sich das Graben zu ersparen, was kein Spaß ist unter Wurzeln, oder in der Einbildung, dass Wasser die Sünde eher abwasche als Erde, ist mehr als ich sagen kann.

      War das arme Weib eine ungewöhnliche Sünderin, dass sich ihr Gatte so viel Mühe mit ihrem Leichnam gab?

      Keine außerordentliche, obgleich sie wohl ihre Fehler hatte. Ich denke, dass Judith Hutter ein so christliches und eines guten Endes so würdiges Weib war, als nur irgend eine, die so lang außer dem Bereich des Läutens von Kirchenglocken lebte; und ich meine, der alte Tom versenkte sie wohl fast eher, um sich Mühe zu ersparen, als dass er sich welche gemacht hätte. Es war freilich ein wenig Stahl in ihrem Temperament, und da der alte Hutter ein ziemlicher Flintenstein ist, so gab es wohl hin und wieder Funken zwischen ihnen, aber im Ganzen konnte man sagen, dass sie sich freundschaftlich vertrugen. Wenn sie Feuer fingen, so wurden den Zuhörern solche Blicke in ihr früheres Leben zu Teil, wie man sie etwa in den dunkleren Teilen der Wälder bekommt, wenn ein verirrter Sonnenstrahl, bis herab zu den Wurzeln der Bäume dringt. Aber ich werde Judith immer wert schätzen, da es immer Lob und Empfehlung genug für ein Weib ist, die Mutter eines solchen Geschöpfs, wie ihre Tochter, Judith Hutter, zu sein.

      Ja, Judith war der Name, den die Delawaren nannten, obgleich sie ihn auf ihre Weise aussprachen. Nach ihren Gesprächen sollte ich nicht meinen, dass das Mädchen sehr nach meinem Geschmack wäre.

      Nach deinem Geschmack! rief March, ebenso über der Gleichgültigkeit als über der Anmaßung seines Genossen Feuer fangend, was Teufels habt Ihr da von Eurem Geschmack zu schwatzen, und dazu noch, wenn es ein Weib, wie Judith, betrifft? Ihr seid nur erst ein Knabe – ein Schößling, der kaum Wurzeln geschlagen. Judith hat Männer unter ihren Anbetern gezählt, seit sie ihr fünfzehntes Jahr zurückgelegt hat, was jetzt beinahe fünf Jahre her ist, und wird nicht Lust haben, auch nur einen Blick auf ein halbgewachsenes Bürschchen zu werfen, wie Ihr seid.

      Es ist Junius, und kein Wölkchen zwischen uns und der Sonne, Hurry, und somit braucht es all diese Hitze nicht, versetzte der andere, im mindesten nicht aus der Fassung gebracht, und jeder darf seinen Geschmack haben, und ein Eichhörnchen hat das Recht, sich sein Urteil über einen Panther zu bilden.

      Ja, aber es möchte nicht immer klug sein, es den Panther wissen zu lassen, brummte March. Aber Ihr seid jung und gedankenlos, und ich will Eure Unwissenheit übersehen. Kommt, Wildtöter, fuhr er mit gutmütigem Lachen fort, nachdem er eine Weile nachdenklich geschwiegen, kommt, Wildtöter, wir sind geschworene Freunde, und wollen nicht hadern um ein leichtsinniges, gefallsüchtiges Weibsbild, weil es zufällig schön ist, – zumal da Ihr sie noch gar nie gesehen. Judith ist nur für einen Mann, der vollkommen abgezahnt hat, und es ist töricht, einen Knaben zu fürchten. Was haben denn die Delawaren von der Hexe gesagt? denn ein Indianer hat am Ende doch auch seine Begriffe vom Weibsvolk, so gut als ein weißer Mann.

      Sie sagten, sie sei schön anzusehen, und gefällig im Gespräch; aber zu sehr Bewunderern sich hingebend und leichtsinnig.

      Das sind eingefleischte Teufel! Welcher Schulmeister und Gelehrte ist am Ende einem Indianer gewachsen, was den Blick in die Natur betrifft? Manche Leute meinen, sie seien nur gut auf der Fährte des Wildes oder auf dem Kriegspfad, aber ich sage: es sind Philosophen, und sie verstehen sich auf einen Mann so gut wie auf einen Biber, und auf ein Weib so gut wie auf beide. Nun, das ist wirklich Judith’s Charakter auf ein Tüpfelchen! Euch die Wahrheit zu gestehen, Wildtöter, ich hätte das Mädchen schon vor zwei Jahren geheiratet, wären nicht zwei ganz besondere Umstände, – und der eine ist eben ihr Leichtsinn.

      Und was mag der andere sein? fragte der Jäger, der fort aß, wie einer, der sich eben nicht sehr für den Gegenstand interessierte.

      Der andre Umstand war die Ungewissheit, ob sie mich nähme. Das Mädel ist schön, und das weiß sie. Knabe, kein Baum, der auf diesen Hügeln wächst, ist gerader, oder schwankt mit leichterer Beugung im Winde, und nie habt Ihr das hüpfende Reh in natürlicherer Beweglichkeit gesehen. Wenn das alles wäre, würde jede Zunge ihr Lob verkündigen; aber sie hat solche Mängel, dass ich es schwierig finde, sie zu übersehen, und manchmal schwöre ich, nie wieder den See zu besuchen.

      Und was ist der Grund, dass Ihr immer wieder kommt? Nichts wurde je dadurch sicherer, dass man darüber schwur.

      Ach, Wildtöter, Ihr seid in diesen Angelegenheiten ein Neuling; Ihr klebt so an Eurer frühern Erziehung, als hättet Ihr nie die Ansiedlungen verlassen. Bei mir ist es ein andrer Fall, und nie empfinde ich das Bedürfnis, eine Idee festzuhalten, dass ich nicht auch Lust fühle, darüber zu schwören. Wenn Ihr in Betreff Judith’s alles wüsstet, was ich weiß, würdet Ihr ein wenig Verfluchen wohl gerechtfertigt finden. Nun, die Offiziere streifen manchmal hinüber an den See, von den Forts am Mohawk, um zu fischen und zu jagen, und dann scheint die Kreatur ganz außer sich! Ihr könnt das sehen an der Art, wie sie ihre Schmucksachen trägt, und dem vornehmen Wesen, das sie bei den galanten Herrn annimmt.

      Das ist unpassend bei eines armen Manns Tochter, versetzte Wildtöter ernst, die Offiziere sind alle vornehme Leute, und können ein Mädchen wie Judith nur mit bösen Absichten ansehen.

      Das ist die Ungewissheit und der Dämpfer! Ich habe meine Besorgnisse wegen eines gewissen Kapitains, und Judith hat nur ihre eigne Torheit anzuklagen, wenn ich Unrecht habe. Überhaupt wünschte ich, sie als sittsam und anständig ansehen zu dürfen, und doch sind die Wolken, die an diesen Bergen herumtreiben, nicht unsichrer und unzuverlässiger. Nicht ein Dutzend Weiße haben seit ihrer Kindheit sie mit Augen angesehen, und doch das Benehmen, das sie gegen zwei oder drei dieser Offiziere zeigt, löscht meine Flammen!

      Ich würde nicht mehr an ein solches Weib denken, sondern meinen Sinn ganz dem Walde zuwenden; der wird Euch nie täuschen, beherrscht und bemeistert von einer Hand, die nie bebt.

      Wenn Ihr Judith kenntet, würdet Ihr sehen, wie viel leichter dies zu sagen als zu tun ist. Könnte ich mein Gemüt beruhigen wegen der Offiziere, so würde ich das Mädchen mit Gewalt an den Mohawk entführen, sie zwingen mich zu heiraten, trotz ihrem flatterhaften Geiste, und den alten Tom der Sorge Hetty’s, seiner anderen Tochter, überlassen, die, wenn nicht so schön, noch von so schnellem Witz wie ihre Schwester, doch bei weitem die pflichtgetreuere ist.

      Ist denn noch ein Vogel in demselben Nest? fragte Wildtöter, sein Auge mit einer Art halberwachter Neugier emporhebend, – die Delawaren sprachen mir nur von einer!

      Das ist ganz natürlich, wenn es sich von Judith Hutter und Hetty Hutter handelt. Hetty ist nur hübsch, während ihre Schwester, das sag’ ich dir, Knabe, ein Geschöpf ist, wie man es nicht mehr findet zwischen hier und der See; Judith ist so voll Witz, Beredsamkeit und Schlauheit, wie ein alter indianischer Redner, während die arme Hetty im besten Fall nur einen guten Willen, aber einen schwachen Verstand hat;2 sie steht, möchte ich sagen, auf der Grenzscheide der Unwissenheit und manchmal taumelt sie auf die eine, manchmal auf die andre Seite hinüber.

      Das sind Geschöpfe, die Gott in seine besondere Obhut, nimmt, sagte Wildtöter feierlich, denn er sieht mit Sorgfalt auf alle herab, die um ihr bescheiden Teil Vernunft zu kurz kommen. Die Rothäute ehren und achten die so beschränkt Begabten, weil sie wissen, dass der schlimme Geist es mehr liebt, in einem schlauen Wesen zu wohnen, als in einem, das keinen tiefen Verstand hat, auf den er wirken kann.

      Dann will ich dafür bürgen, dass er nicht lange hausen wird bei der armen Hetty, denn das Kind ist, wie gesagt, gar einfältigen Geistes. Der alte Tom hat ein Gefühl für das Mädchen, und so auch Judith, so prächtig und raschen Witzes sie auch selbst ist; sonst möchte ich nicht dafür stehen, dass sie ganz sicher wäre unter der Art von Männern, wie manchmal an das Ufer des See’s kommen.

      Ich


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