Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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wird er sein Angesicht nicht verbergen aus Schaam für seinen Freund. Die Große Schlange der Mohikaner muss wert sein, auf dem Kriegspfad zu schreiten mit Falkenauge.

      Ja, ja, Schlange, ich sehe wie es ist; der Name soll mir bleiben, und bald werde ich unter ihm, statt unter dem Wildtöters bekannt sein; nun gut, wenn solche Ehren kommen, so muss sie sich der Bescheidenste von uns gern gefallen lassen. Dass Ihr Euch nach Skalpen umseht, das gehört zu Euern Gaben, und ich sehe nichts Arges daran. Aber seid barmherzig, Schlange; seid barmherzig, darum bitte ich Euch. Es kann sicherlich der Ehre einer Rothaut nicht schaden, etwas Barmherzigkeit zu zeigen. Was den alten Mann betrifft, den Vater der zwei Mädchen, die bessere Gefühle in seiner Brust zur Reife bringen sollten, und Harry March da, der, so eine hohe Tanne er ist, wohl besser die Früchte eines mehr christlichen Baumes tragen dürfte, was die Zwei betrifft, so stelle ich sie den Händen des Gottes der Weißen anheim. Wären nicht die blutigen Stecken, so sollte kein Mensch heute Nacht gegen die Mingo’s ausziehen, sintemal es unsre Treue und unsern Ruf entehren würde; aber die da Blut begehren, können sich nicht beklagen, wenn Blut vergossen wird auf ihre Aufforderung. Aber dennoch, Schlange, könnt Ihr barmherzig sein. Beginnt Eure Laufbahn nicht unter dem Wehklagen von Weibern und dem Geheule von Kindern. Benehmt Euch so, dass Hist lächeln wird und nicht weinen, wenn sie Euch wieder sieht. Geht denn jetzt, und der Manitou schütze Euch!

      Mein Bruder wird hier mit dem Fahrzeug warten. Wah! wird bald wartend an der Küste stehen, und Chingachgook muss eilen.

      Dann begab sich der Indianer zu seinen zwei Mitabenteurern, und nachdem sie zuerst das Segel herabgelassen, traten sie alle Drei in ein Canoe und stießen von der Arche ab. Weder Hutter noch March sprachen mit Wildtöter von ihrem Vorhaben, oder von der mutmaßlichen Dauer ihrer Abwesenheit, alles dies war dem Indianer anvertraut worden, der sich seines Auftrags mit charakteristischer Kürze entledigt hatte. Sobald man das Canoe aus dem Gesicht verloren – und das war der Fall, ehe die Ruder zwölf Schläge getan hatten, traf Wildtöter die besten Vorkehrungen, die in seiner Macht standen, um die Arche so viel als möglich auf demselben Punkte beharren zu machen, und dann setzte er sich auf dem Ende der Fähre nieder, um an seinen bittern Gedanken zu kauen. Es stand jedoch nicht lang an, bis Judith sich zu ihm gesellte, die jede Gelegenheit aufsuchte, in seiner Nähe zu sein, und ihre Angriffe auf seine Neigung mit der Geschicklichkeit ausführte, welche ihr angeborene Coketterie an die Hand gab, unterstützt von einer nicht kleinen Übung, die aber ihre gefährliche Macht hauptsächlich von dem Anflug von Gefühl erhielt, die ihr Benehmen, Stimme, Ton, Gedanken und Handlungen mit dem unbeschreiblichen Zauber natürlicher Zärtlichkeit und Weichheit umkleidete. Wir verlassen den jungen Jäger, diesen gefährlichen Angreifern preisgegeben, und erfüllen die dringendere Pflicht, der Gesellschaft in dem Canoe an die Küste zu folgen.

      Das gewaltige Motiv, das Hutter und Hurry zur Wiederholung ihres Versuchs gegen das feindliche Lager trieb, war genau dasselbe, das ihre erste Unternehmung veranlasst hatte, etwas verstärkt vielleicht durch Rachgier. Aber keiner von diesen zwei rauen Wesen, so gefühllos in allem, was die Rechte und Interessen der roten Menschen betraf, obwohl in anderen Dingen nicht ohne Regungen menschlicher Empfindung, war in bedeutendem Maße durch andere Beweggründe geleitet, als von herzloser Gewinnsucht. Hurry hatte zwar gleich Anfangs nach seiner Befreiung Zorn über seine durchgemachten Leiden gefühlt, aber dieser Affekt war bald verschwunden über der ihm zur anderen Natur gewordenen Sucht nach Gold, nach dem er mehr mit der gewissenlosen Gier eines bedürftigen Verschwenders, als mit dem unablässigen Verlangen eines Geizigen trachtete. Kurz, das Motiv, das sie trieb, so bald wieder gegen die Huronen auszuziehen, war eine zur Gewohnheit gewordene Verachtung ihrer Feinde, welche zugleich die rastlose Habsucht, die der Verschwendung Mittel liefern musste, in Bewegung setzte. Bei der Entwerfung des zweiten Planes jedoch nahmen auch die verstärkten Aussichten auf Erfolg ihre Stelle ein. Man wusste, dass ein großer Teil der Krieger, vielleicht alle, für die Nacht gerade gegenüber dem Castell sich gelagert hatten, und man hoffte, die Skalpe hilfloser Opfer würden die Folgen hiervon sein. Die Wahrheit zu gestehen: Hutter besonders – er, der so eben zwei Töchter verlassen hatte – hoffte in dem Lager Wenige sonst außer Weibern und Kindern zu treffen. Auf diesen Umstand hatte er in seinen Besprechungen mit Hurry nur leise hingedeutet, und gegen Chingachgook hatte man ihn ganz aus dem Auge gelassen. Wenn der Indianer überhaupt daran dachte, so war das niemand bekannt als ihm.

      Hutter steuerte das Canoe; Hurry hatte mannhaft seinen Posten vorn eingenommen, und Chingachgook stand in der Mitte. Wir sagen stand; denn alle drei waren so geschickt in der Handhabung dieser Art von gebrechlichen Barken, dass sie imstande waren, mitten in der Dunkelheit aufgerichtet darin zu stehen. Die Annäherung an die Küste geschah mit großer Vorsicht, und die Landung erfolgte ungefährdet. Jetzt setzten die Drei ihre Waffen in Bereitschaft, und begannen wie Tiger sich dem Lager zu nähern. Der Indianer war der Vorderste, und seine Begleiter traten in seine Fußtapfen mit einer verstohlenen Vorsicht, die ihre Schritte beinahe in buchstäblichem Sinne geräuschlos machte. Manchmal knackte ein dürrer Zweig unter der schweren Wucht des gigantischen Hurry, oder der ungeschickten Plumpheit des alten Mannes; aber wäre der Indianer auf der Luft dahingewandelt, sein Schritt hätte nicht leichter sein können. Die Hauptaufgabe war, zuerst die Stellung des Feuers zu entdecken, das, wie man wusste, den Mittelpunkt des Lagers bildete. Endlich wurde das scharfe Auge Chingachgook’s dieses wichtigen Wegweisers ansichtig. Es glimmte in einiger Entfernung zwischen den Baumstämmen; es war keine Flamme, sondern nur ein verglühender Brand, wie es der Stunde gemäß war; denn die Wilden begeben sich gewöhnlich zur Ruhe und stehen auf mit dem Unter- und Aufgang der Sonne.

      Sobald man dieses Feuersignals ansichtig geworden, schritten die Abenteurer rascher und sicherer vorwärts. In wenigen Minuten gelangten sie an den Rand des Kreises von kleinen Hütten. Hier machten sie Halt, um das Terrain ins Auge zu fassen, und ihre Bewegungen zu verabreden. Die Finsternis war so dicht, dass es schwer war, irgend Etwas zu unterscheiden außer dem glühenden Brand, den Stämmen der nächsten Bäume und dem endlosen Blätterdach, das den umwölkten Himmel verschleierte. Es wurde jedoch ausgemittelt, dass eine Hütte ganz in der Nähe war, und Chingachgook machte den Versuch, das Innere derselben auszukundschaften. Die Art, wie sich der Indianer dem Orte näherte, wo man Feinde vermutete, glich dem tückischen Heranschleichen der Katze auf den Vogel. Als er nahe herankam, ließ er sich auf Hände und Knie nieder, denn der Eingang war so nieder, dass er diese Stellung, als noch die bequemste, fast notwendig gebot. Ehe er jedoch den Kopf hineinstreckte, horchte er lange, um Atemzüge von Schlafenden zu erlauschen. Kein Ton war zu hören, und diese menschliche Schlange schob den Kopf zur Türe oder zu der Öffnung hinein, wie eine eigentliche Schlange in das Nest würde hineingekrochen sein. Kein Lohn vergalt das gefahrvolle Wagestück; denn als er vorsichtig mit der Hand umhertastete, fand er die Hütte leer.

      In derselben behutsamen Weise kroch der Delaware noch in ein Paar von den Hütten, fand aber alle in gleichem Zustand. Dann kehrte er zu seinen Genossen zurück, und benachrichtigte sie, dass die Huronen ihr Lager verlassen hätten. Einige weitere Nachforschung bestätigte dies, und es blieb Nichts übrig, als in das Canoe zurückzukehren. Die verschiedene Art, wie die Abenteurer diese Täuschung ihrer Hoffnungen ertrugen, verdient eine flüchtige Bemerkung. Der Häuptling, der nur an’s Land gestiegen war, in der Hoffnung, Ruhm zu ernten, stand, an einen Baum gelehnt, unbeweglich da, die Ansicht und den Willen seiner Begleiter abwartend. Er war zwar gekränkt und etwas überrascht; aber er ertrug alles mit Würde, und tröstete sich wegen des Unfalls mit den süßern Erwartungen, die ihm für diesen Abend noch vorbehalten blieben. Zwar konnte er jetzt nicht hoffen, seiner Geliebten entgegenzutreten, geschmückt mit den Zeichen seiner Kühnheit und Geschicklichkeit, aber er durfte doch noch hoffen, sie zu sehen; und der Krieger, der sich so eifrig in der Aufsuchung zeigte, durfte immer noch hoffen geehrt zu werden. Hutter und Hurry dagegen, die hauptsächlich durch das gemeinste aller Motive menschlichen Handelns, durch Gewinnsucht, waren angelockt worden, konnten ihre Affekte kaum zügeln. Sie streiften wütend zwischen den Hütten herum, als hofften sie noch ein verlassenes Kind oder einen sorglosen Schläfer irgendwo zu treffen; und zu wiederholten Malen ließen sie ihren Grimm an den empfindungslosen Hütten aus, von denen einige wirklich in Stücke gerissen und auf dem Platz umhergestreut wurden. Ja, sie haderten auch unter einander, und heftige Vorwürfe wurden zwischen ihnen gewechselt. Es ist möglich, dass ernstere Folgen eingetreten wären, hätte sich nicht der Delaware ins Mittel gelegt und sie an die Gefahr erinnert, sich so unvorsichtig zu benehmen, und an


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