August Bebel - Die Frau und der Sozialismus. Bebel August

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auch die hohe Sterblichkeit der Männer, die in frühen Jahren Witwer werden« 65.

      Man behauptet, daß insbesondere auch die Selbstmordziffer durch ungesunde geschlechtliche Verhältnisse erhöht würde. Im allgemeinen ist in allen Ländern die Zahl der Selbstmorde bei den Männern erheblich höher als bei den Frauen. So kamen zum Beispiel:

In den Jahren Auf 100.000 Lebende Selbstmörder Verhältnis der weiblichen zu den männlichen Selbstmördern
männlich weiblich
Deutschland 1899 – 1902 33,0 8,4 25,5
Österreich 1898 – 1901 25,4 7,0 27,6
Schweiz 1896 – 1903 33,3 6,4 19,2
Italien 1893 – 1901 9,8 2,4 24,5
Frankreich 1888 – 1892 35,5 9,7 27,3
Niederlande 1901 – 1902 9,3 3,0 32,3
England 1891 – 1900 13,7 4,4 32,1
Schottland 1891 – 1900 9,0 3,2 35,6
Irland 1901 2,3 1,2 52,2
Norwegen 1891 – 1900 10,0 2,5 25,0
Schweden 1891 – 1900 21,1 8,6 40,8
Finnland 1891 – 1900 7,8 1,8 23,1
Europ. Rußland 1885 – 1894 4,9 1,6

      Im Deutschen Reiche war in den Jahren 1898 bis 1907 die Zahl der Selbstmörder:

Jahr Insgesamt Männlich Weiblich
1898 10.835 8.544 2.291
1899 10.761 8.460 2.301
1900 11.393 8.987 2.406
1902 12.336 9.765 2.571
1904 12.468 9.704 2.764
1907 12.777 9.753 3.024

      Auf je 100 männliche Selbstmörder kamen weibliche 1898 26,8, 1899 27,2, 1900 26,8, 1904 28,5, 1907 31. Aber im Lebensalter zwischen 15 und 30 Jahren ist allgemein die prozentuale Selbstmordziffer der Frauen höher als der Männer. So betrug der Prozentsatz der Selbstmörder im Lebensalter zwischen 15 bis 20 und 21 bis 30 Jahren im Durchschnitt:

In den Jahren 15 bis 20 Jahre 21 bis 30 Jahre
männlich weiblich männlich weiblich
Preußen 1896 – 1900 5,3 10,7 16,0 20,2
Dänemark 1896 – 1900 4,6 8,3 12,4 14,8
Schweiz 1884 – 1899 3,3 6,7 16,1 21,0
Frankreich 1887 – 1891 3,5 8,2 10,9

      In Sachsen kamen auf 1.000 Selbstmörder im Lebensalter zwischen 21 und 30 Jahren im Durchschnitt der Jahre:

In den Jahren Männer Frauen
1854 – 1868 14,95 18,64
1868 – 1880 14,71 18,79
1881 – 1888 15,30 22,30

      Die höhere Selbstmordziffer zeigt sich auch bei Verwitweten und Geschiedenen im Vergleich zur Durchschnittsziffer der Selbstmörder. In Sachsen kommen auf die geschiedenen Männer siebenmal, auf die geschiedenen Frauen dreimal so viel Selbstmorde, als die Durchschnittsziffer der Selbstmorde bei Männern oder Frauen beträgt. Auch ist der Selbstmord unter geschiedenen oder verwitweten Männern und Frauen häufiger, wenn dieselben keine Kinder haben. Unter den unverheirateten Frauen, die im Alter von 21 bis 30 Jahren zum Selbstmord getrieben werden, ist gar manche, die wegen verratener Liebe oder infolge eines »Fehltritts« sich das Leben nimmt. Die Statistik zeigt, daß fast durchweg einer Steigerung des Prozentsatzes unehelicher Geburten eine Steigerung der Zahl der Selbstmörderinnen entspricht. Auch ist unter den weiblichen Selbstmördern die Zahl derselben im Alter von 16 bis 21 Jahren ungewöhnlich groß, was ebenfalls darauf schließen läßt,


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