Stummer Nachbar. Блейк Пирс

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Stummer Nachbar - Блейк Пирс


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ziemlich sicher, dass ihr Vater ihre Mutter vor all diesen Jahren tatsächlich ermordet hatte. Sie hatte ihm bis zu diesem Zeitpunkt immer einen Vertrauensvorschuss gegeben – sie hatte versucht, den Mord an ihrer Mutter einem Sündenbock namens Ruthanne Carwile zuzuschreiben.

      Aber nun hatte sie es in der Handschrift ihrer Mutter geschrieben gesehen. Jetzt hatte sie mehr als ausreichende Beweise, um nicht nur zu glauben, dass ihr Vater ein Mörder war – sondern auch, dass er ihre Mutter getötet hatte.

      Es hatte sie ziemlich schwer getroffen. Wobei Chloe ihr Bestes versucht hatte, damit es ihre Arbeit nicht beeinflusste, hatte es doch fast jeden freien Augenblick, in Anspruch genommen. Sie hatte die ersten zwei Wochen nach der Erkenntnis damit verbracht, allen Anrufen auszuweichen – Danielles, denen ihrer Partnerin, Agentin Rhodes, und denen ihres Vaters.

      Ich muss es nur öffentlich machen, dachte sie immer und immer wieder zu sich selbst. Es veröffentlichen, dem Vorstand vortragen und ihn fertigmachen. Ich schließe dieses schmutzige Kapitel meines Lebens ab und stecke diesen Mistkerl hinter Gitter.

      Dies war jedoch riskant. Es könnte ihre eigene Karriere beeinflussen. Und mehr als das, denn es gab immer noch das kleine trotzige Mädchen in ihr, eine jüngere Version von ihr, die darauf bestand, dass es vielleicht etwas gab, das sie übersah ... dass ihr Vater auf gar keinen Fall ein Mörder war.

      Es war ein innerer Kampf, der dafür gesorgt hatte, dass sie einige Male mit einem Kater zur Arbeit ging. Es war erst zwanzig Tage her, seit sie die Entdeckung in dem Tagebuch gemacht hatte. Und sogar auf der Arbeit, obwohl sie professionell blieb und ihre privaten Dämonen ihren Job nicht behindern ließ, tauchten Einträge aus dem Tagebuch in ihren Gedanken auf.

      Heute Nacht hat er mich gewürgt ... und mir ins Gesicht geschlagen. Bevor ich wusste, was passiert war, drückte er mich gegen die Wand und würgte mich. Er sagte, wenn ich ihn jemals wieder missachte, würde er mich töten. Er sagte, dass er etwas Besseres auf sich warten hat, eine bessere Frau und ein besseres Leben ...

      Das Tagebuch lag auf ihrem Couchtisch. Sie ließ es dort liegen, damit sie immer daran erinnert wurde ... und sie konnte sich die Erleichterung nicht leisten, es außerhalb ihrer Sichtweite zu haben. Sie behielt es dort als Erinnerung daran, dass sie eine Närrin gewesen war – und dass ihr Vater ihr schon sehr lange etwas vorgemacht hatte.

      Zwanzig Tage waren vergangen, fast drei Wochen, seit sie und Danielle endlich zu dem Schluss gekommen waren, dass ihr Vater ihre Mutter getötet hatte, als Chloe mit dem Gedanken spielte, einfach zu seiner Wohnung zu fahren und ihn umzubringen. Es war ein Samstag. Sie hatte um elf Uhr morgens angefangen zu trinken, wobei sie aus dem Fenster ihrer Wohnung auf den DC Verkehr, der unter ihr vorbeizog, starrte. Sie wusste genügend darüber, wie das System funktionierte, um es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Oder sie wusste, wie sie sonst ihre Spuren gut verstecken konnte. Sie konnte sicherstellen, dass er starb, ohne dass irgendetwas auf sie zurückzuführen war.

      Sie hatte sich alles genau überlegt. Sie hatte den Beginn eines Plans in ihrem Kopf, der größtenteils zuverlässig schien.

      Aber das ist doch Wahnsinn, oder?, fragte sie sich.

      Aber dann dachte sie daran, wie er sie gründlich zum Narren gehalten hatte. Sie erinnerte sich daran, wie treu sie ihm gegenüber gewesen war, als Danielle versucht hatte, sie zu warnen, dass ihr Vater nicht der Mann war, für den sie ihn hielt. Und als sie all dies in Betracht zog, nein ... dann schien die Idee, ihn zu töten doch nicht so drastisch.

      Sie schwelgte in einem Tagtraum darüber, eine Waffe auf ihren Vater zu richten und den Abzug zu drücken und begann, das dritte Bier an diesem Tag zu trinken, als ein leises Klopfen an ihrer Tür ertönte. Sie zuckte zusammen; ihr Vater war in den letzten zwanzig Tagen viermal vorbeigekommen, aber sie war auf der anderen Seite immer stumm geblieben. Dieses Klopfen war allerdings anders – der herzschlagartige Takt vom Intro zu „Closer“ von Nine Inch Nails, einem der Lieblingslieder von Danielle. Es war das Klopfzeichen, auf das sie sich geeinigt hatten, damit Chloe wusste, dass sich ihre Schwester auf der anderen Seite der Tür befand.

      Mit einem müden Lächeln öffnete Chloe die Tür. Danielle wartete inmitten des Klopfzeichen-Taktes auf der anderen Seite. Sie senkte ihre Hände und warf ihrer Schwester ein Lächeln zu. Es fühlte sich merkwürdig an; Danielle war normalerweise die Grimmige, die Chloe versuchte, aufzumuntern. Es war für den größten Teil ihres Lebens so gewesen, besonders seit Danielle herausgefunden hatte, was für absolute Arschlöcher Jungs sein konnten.

      „Schläfst du nicht gut?“, fragte Danielle, als sie eintrat und die Tür hinter sich schloss.

      „Nicht wirklich“, sagte Chloe.

      „Möchtest du ein Bier?“

      „Wie viel Uhr ist es?“

      „Mittag? Oder zumindest fast ...“

      „Nur eins“, sagte Danielle und musterte ihre Schwester dabei misstrauisch.

      Chloe war sich sehr bewusst darüber, dass sie quasi die Rollen getauscht hatten. Als sie den Kronkorken einer Flasche öffnete und diese an Danielle weiterreichte, sah sie die Besorgnis im Gesicht ihrer Schwester. Was in Ordnung war ... es zeigte, dass Danielle erwachsen geworden war. Es zeigte, dass sie angesichts dessen, was sie gemeinsam entdeckt hatten, auf eigenen Beinen stehen konnte, ohne dass ihre Schwester sie unterstützte, wie sie es normalerweise getan hatte.

      „Ich weiß, was du denkst“, sagte Chloe.

      „Nein, das tust du nicht. Ich hasse es, zu sagen, dass ich die Chloe, die vor Mittag trinkt, irgendwie mag. Ich mag diese launische Fick-dich-Welt Chloe. Aber ich wäre eine schlechte Schwester, wenn ich dir nicht sagen würde, dass ich mir Sorgen um dich mache. Du hast nicht unbedingt den Charakter, um das dunkle und grübelnde Goth-Ding abzuziehen.“

      „Bist du deswegen hier?“, fragte Chloe. „Um mir zu sagen, dass du dir Sorgen um mich machst?“

      „Teilweise. Aber es gibt noch etwas anderes. Und ich möchte, dass du mir für einen Moment zuhörst, okay?“

      „Sicher“, sagte Chloe, als sie sich mit ihren Bierflaschen auf dem Sofa niederließen. Sie entdeckte das Tagebuch ihrer Mutter auf dem Couchtisch und ihre Gedanken kehrten kurz zu der üblen Idee zurück, ihren Vater umzubringen. Und es war dann, als Danielle ihr gegenüber saß, dass sie begriff, dass sie es niemals tun könnte. Sie konnte darüber fantasieren und Pläne schmieden, so viel sie wollte, aber sie würde es nie tun. Sie war einfach nicht diese Art von Person.

      „Also, ich erinnere mich daran, vor einer Weile diese Sendung gesehen zu haben ... ein wenig wie eine dieser Ungelöste Mysteriöse Fälle-Dinger“, sagte Danielle.

      „Ich hoffe, du willst auf etwas hinaus“, unterbrach Chloe.

      „Das tue ich. Jedenfalls ... ging es um diese Frau, die ihrem Bruder das Leben gerettet hat. Schau ... sie waren eineiige Zwillinge. Fünf Minuten auseinander geboren oder so ähnlich. Eines Abends kocht sie Abendessen für ihre Familie und sie spürt dieses scharfe Stechen in ihrem Kopf ... so als spräche jemand mit ihr. Sie hatte das überwältigende Gefühl, dass ihr Bruder in Schwierigkeiten steckt. Es war so stark, dass sie aufhörte zu tun, was sie gerade tat und ihn anrief. Als er nicht ans Telefon ging, rief sie die Freundin ihres Bruders an. Die Freundin ging zum Haus des Bruders und stellte fest, dass jemand in sein Haus eingebrochen war und ihn angeschossen hatte. Er blutete stark, als die Freundin ihn fand, aber sie rief eins-eins-zwei an und rettete ihm letztendlich das Leben. Alles beruhte auf diesem seltsamen Gefühl, das seine Zwillingsschwester empfand.“

      „Okay ...“

      Danielle verdrehte ihre Augen. Chloe merkte, dass sie sehr intensiv über ihre nächsten Worte nachdachte. „Ich habe so etwas vor etwa vierzig Minuten gespürt“, sagte sie. „Nicht einmal annähernd so stark, wie es diese Fernsehsendung dargestellt hat, aber es war da. Es war stark genug. Und es war ... nun, es war komisch.“

      „Niemand ist eingebrochen“, sagte Chloe. „Ich wurde nicht angeschossen.“

      „Das


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