Wenn Sie Fliehen Würde. Блейк Пирс

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Wenn Sie Fliehen Würde - Блейк Пирс


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Techniker hieß Mike Wallace, war sechsundzwanzig und sah nervös aus, als Kate und DeMarco sich mit ihm in einem Café drei Meilen von der Polizeiwache in Frankfield entfernt trafen. Die Art und Weise, wie er zwischen den Agents hin und her blickte, erinnerte Kate an einen Gecko, der scheinbar versuchte, gleichzeitig in zwei verschiedene Richtungen zu gucken.

      Er hatte ein Tablet dabei, das in einer zerkratzten Lederhülle steckte. Vorne drauf prangte das Logo seiner Firma.

      „Mike, dies ist nur eine Routinebefragung und es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen“, begann Kate. „Bisher erscheint es uns, als hatten Sie nur etwas Pech, was ihre Aufenthaltsorte und verschiedene Umstände anbelangt.“

      „Was genau meinen Sie?“

      „Nun ja, während der letzten zwei Wochen sind Sie zu den Häusern zweier Kunden geschickt worden. Bei beiden wurde jeweils die Ehefrau ermordet, zuletzt am vergangenen Dienstag.“

      „Am Dienstag war ich bei vielen Kunden. In zwei Nachbarschaften war das Internet ausgefallen.“

      „Ihre Wartungseinsätze sind auf dem Tablet verzeichnet, nicht wahr?“, fragte DeMarco und wies auf das Gerät.

      „Ja, richtig.“

      „Könnten Sie bitte den Eintrag für den Kunden Hopkins am Dienstag heraussuchen?“

      „Natürlich“, sagte er und machte sich daran, der Bitte nachzukommen. Schließlich sah er ein Dokument durch und dabei, so stellte Kate fest, zitterte er leicht. Er war offensichtlich nervös. Nun ging es darum, herauszufinden, ob er nervös war, weil er etwas zu verbergen hatte, oder ob es an der Anwesenheit der FBI-Agents lag.

      „Hier ist es“, sagte er und schob das Tablet zu ihnen herüber. „Um 10:42 Uhr bin ich dort angekommen und war um 10:46 Uhr wieder weg.“

      „Das erscheint mir ziemlich schnell“, meinte Kate. „Ich glaube nicht, dass ich je gehört habe, dass ein Problem so schnell behoben werden kann. Woran lag es, dass es kein Internet gab?“

      „In der Nähe von Chicago gab es einen größeren Ausfall. Um den zu reparieren, mussten wie den Internet-Service in anderen Gegenden herunterfahren. In Frankfield war der Service noch nicht wieder auf dem üblichen Stand. Das war einfach zu reparieren. Bei allen Hausbesuchen am Dienstag, abgesehen von einem, ging es nur darum, die Installationskästen manuell zu resetten.“

      „Und das dauert nur fünf Minuten?“, hakte Kate nach.

      „Eigentlich dauert so ein manueller Reset nicht länger als zwei oder drei Minuten. Aber Hexco verlangt, dass ich mich bei jedem Hausbesuch einlogge und damit den Zeitpunkt festhalte, wann ich ankomme. Wenn ich den Timer gestartet habe, muss ich den Besuch notieren und dann draußen an den Telekommunikations-Kasten. Der Reset selbst dauert nur zwei Minuten. Danach schließe ich ein Testgerät an, um sicher zu gehen, dass alles funktioniert. Das dauert etwa dreißig Sekunden. Dann gehe ich wieder zu meinem Wagen, notiere den Status Report und logge mich aus.“

      Er war zappelig und zitterte noch immer, wenn auch kaum merklich. Als er es bemerkte, versuchte er, dem beizukommen, indem er seine Hände ineinander verschränkte und auf die Tischplatte legte.

      „Dann haben Sie all das bei den Hopkins zwischen 10:42 Uhr und 10:46 Uhr erledigt?“, hakte Karen nach.

      „Ja, Ma’am.“

      „Haben Sie mit Karen Hopkins gesprochen?“

      „Nein. Hexco hat eine Email und eine SMS an alle Kunden verschickt, dass Techniker ausgesandt würden. In solch einer Situation, wenn der Besuch dem Kunden nicht berechnet wird, gibt es keinen Grund, ihn zu sprechen oder von ihm etwas unterschreiben zu lassen. Ich bezweifele, dass sie überhaupt wusste, dass ich da war.“

      Das klang alles sehr plausibel, trotzdem rechnete Kate nach. Vier Minuten reichten bei Weitem aus, um in ein Haus zu gelangen und jemanden zu erwürgen. Die Tatsache, dass sein Report den Reset und den Test bestätigte, ließen die vier Minuten allerdings auf praktisch nichts zusammenschmelzen.

      „Können Sie auch den Eintrag vor zwei Wochen für das Haus der Familie Hix finden?“, bat Kate.

      „Ja. Kennen Sie den Vornamen?“

      „Marjorie. Oder vielleicht Joseph, das ist ihr Ehemann“, antwortete DeMarco.

      Mike befasste sich wieder mit seinem Tablet und hatte den Eintrag innerhalb von zwanzig Sekunden gefunden. Wieder schob er das Tablet zu ihnen herüber. Während sie die Daten betrachteten, versuchte er zu erklären.

      „Hier … vor genau zwei Wochen. Der Grund für diesen Hausbesuch war eine Beschwerde bezüglich der Geschwindigkeit der Internetverbindung. Sie hatten angerufen, um ein Upgrade der Geschwindigkeit zu bekommen. Aber wenn man es von extern macht, über das Telefon, klappt es manchmal nicht. Deshalb musste ich hinfahren und es selbst machen.“

      „Hier steht, dass es etwas fünfzehn Minuten gedauert hat“, sagte Kate.

      „Ja, das kleine Gerät, das ich benutze, um die Signalstärke zu testen, hat mir Probleme bereitet. Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen gern den Antrag, den ich bei Hexco eingereicht habe, um ein neues Gerät zu bekommen.“

      „Das wird nicht nötig sein“, meinte Kate. „Ich kann sehen, dass Marjorie Hicks unterschrieben hat. Haben Sie das Haus betreten?“

      „Ja, Ma’am. Ich musste das Modem überprüfen. Ich habe ihr empfohlen, ein neues zu besorgen, denn ihres war schon ziemlich veraltet.“

      Zum dritten Mal bemerkte Kate das nervöse Zittern seiner Hand. Es war zu offensichtlich, als dass sie es hätte ignorieren können.

      „War ihr Ehemann zuhause?“, fragte sie und verbarg, dass sie seine Nervosität bemerkt hatte.

      „Ich glaube nicht.“

      Kate betrachtete den Eintrag ein letztes Mal. Anhand der Einträge und seiner Erläuterungen meinte sie, dass alles seine Ordnung hatte. Aber es erschien ihr zu viel des Zufalls. Sie musterte Mike und suchte nach Anzeichen, dass er log, fand jedoch keine.

      „Vielen Dank, Mike“, sagte sie schließlich. „Wir sind dann auch fertig. Ich möchte Sie nicht noch länger von Ihrer Arbeit abhalten. Danke für Ihre Hilfe.“

      „Keine Ursache“, sagte Mike und griff nach seinem Tablet. „Ich hoffe, Sie kriegen den Kerl.“

      „Ja …“, sagte DeMarco, „das hoffen wir auch.“

      Gemeinsam verließen die drei das Café. Mike winkte ihnen noch einmal unbeholfen zu, als er in seinen Hexco-Firmenwagen stieg.

      „Er scheint die Wahrheit zu sagen“, meinte DeMarco, als sie in ihren eigenen Wagen stiegen.

      „Ja, schon … Aber dieser Zufall …“

      „Das wurmt dich, nicht wahr?“

      „Ja. Das, und die Tatsache, dass er gezittert hat wie eine Hure in der Kirche.“

      „Nette Metapher“, sagte DeMarco mit einem Kichern.

      Beide beobachteten, wie Mike aus seiner Parklücke zurücksetzte. Keiner von ihnen sagte etwas. Kate griff nach ihrem Handy; sie wollte wissen, ob Melissa ihr eine Nachricht hinterlassen hatte … und wie wütend sie war.

      Später, ermahnte sie sich. Die Arbeit hat Priorität.

      Doch dieser Gedanke, genau wie die wartende Nachricht, tickte so laut wie eine Zeitbombe an einem längst vergessenen Ort. Tickte und tickte und wartete nur darauf, zu explodieren.

      KAPITEL FÜNF

      Das Haus der Familie Hix befand sich etwa elf Meilen vom Haus der Hopkins entfernt. Es lag außerhalb der Stadtgrenze von Frankfield, war


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