Wenn Sie Fliehen Würde. Блейк Пирс
Читать онлайн книгу.also war das Gespräch nicht vollends vergebens gewesen.
„Mrs. Patterson, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit uns zu sprechen. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, melden Sie sich bitte bei der Polizei. Sie kann Ihre Nachricht an uns weiterleiten.“
„Jetzt muss ich Sie doch fragen … denn jetzt, wo das FBI involviert ist, kann man davon ausgehen, dass dieser Mord mit dem vorherigen zusammenhängt? Vor … einer Woche, meine ich, war das. Ich glaube, sie hieß Marjorie Hix.“
„Genau das versuchen wir herauszufinden“, antwortete Kate. „Kannten Sie zufällig auch Marjorie Hix?“
„Nein. Ich hatte noch nie ihren Namen gehört, wirklich nicht. Bis eine meiner Freundinnen mir erzählte, was passiert war.“
Kate nickte und ging Richtung Haustür. „Nochmals danke für Ihre Zeit.“
DeMarco gesellte sich zu ihr und gemeinsam verließen sie das Haus. Draußen regnete es jetzt stärker, obwohl hier und da noch ein Sonnenstrahl durchbrach.
Fast hätte Kate ihr Handy gezückt, um zu prüfen, ob Melissa ihre eine Sprachnachricht hinterlassen hatte, besann sich dann aber eines Besseren. Das einzige, was dies nach sich zöge, wäre, dass sie sich wegen einer weiteren Sache gestresst fühlte. Und wenn sie nicht lernte, ihr Privatleben von ihrem Berufsleben zu trennen, konnte sie genauso gut jetzt sofort ihre Waffe und ihre FBI-Marke abgeben.
Sie hasste sich ein wenig selbst dafür, aber als sie zum Wagen gingen, verdrängte sie Melissa aus ihren Gedanken.
Im Hinterkopf vernahm sie eine Geisterstimme, die ihre Gedanken heimsuchte. Weißt du noch, was passiert ist, als du Melissa früher aus deinen Gedanken verbannt hast? Es hat verdammt lange gedauert, bis der Schaden wieder repariert war. Willst du all das wirklich noch einmal durchmachen?
Nein, das wollte sie nicht. Vielleicht kämpfte sie deshalb mit den Tränen, als DeMarco von Mrs. Pattersons Auffahrt zurücksetzte.
KAPITEL VIER
Als Kate und DeMarco auf der Polizeiwache ankamen, war Sheriff Bannerman schon da. Er winkte sie zu sich in sein Büro. Als er voran ging, fiel Kate auf, dass er sein Bein leicht nachzog. Er hielt beiden die Tür auf und schloss sie sorgsam hinter ihnen.
„Haben Sie etwas herausgefunden?“, fragte er.
„Wir haben mit Mrs. Patterson gesprochen, der Frau, die in dem Haus lebt, das man vom Fenster in Karen Hopkins‘ Arbeitszimmer aus sehen kann“, sagte Kate. „Sie sagt, sie erinnert sich, dass sie an dem Tag, als Karen ermordet wurde, jemanden im Garten beobachtet hat.“
„Sie sagte, dass sie glaubt, dass es am dem Tag gewesen sei“, fügte DeMarco hinzu.
„Sheriff, kennen Sie eine Firma hier aus der Gegend mit einem Logo, das größtenteils weiß ist und die Form eines Sterns hat? Die Angestellten tragen möglicherweise dunkle Anzüge.“
Bannerman dachte einen Augenblick darüber nach und nickte dann langsam. Er tippte etwas auf dem Laptop, der auf seinem Schreibtisch stand, klickte hier und da und drehte dann den Bildschirm so, dass beide ihn sehen konnten. Er hatte Hexco Internet Providers in die Google Suchmaschine eingegeben und das erste Bild geöffnet.
„Hier ist es“, sagte er. „Dies ist das einzige, was mir einfällt.“
Kate und DeMarco betrachteten das Logo eingehend. Es war fast identisch mit der Beschreibung, die Mrs. Patterson gegeben hatte. Es hatte tatsächlich die Form eines Sterns, wobei eine Zacke lang und gebogen war. Sie zog eine Reihe kleiner Sterne sozusagen hinter sich her. Im kleinsten war das Wort Hexco zu erkennen.
Mit der Geschwindigkeit einer Revolverheldin zog DeMarco ihr Handy hervor und gab die Nummer ein, die unter dem Logo stand. „Lass uns mal sehen, ob es am Dienstag vom Haus der Hopkins einen Anruf zu dieser Servicenummer gegeben hat.“
Sie setzte sich wieder und wartete auf das Klingeln. Währenddessen drehte Bannerman den Laptop wieder um und klappte ihn zu. Er blickte Kate an und sagte leise, um DeMarco nicht zu unterbrechen, falls jemand ihren Anruf entgegen nahm: „Was ist Ihr erster Gedanke hierzu?“
„Ich glaube, wir haben es mit einem Killer zu tun, der es auf einen bestimmten Opfertyp abgesehen hat. Sowohl Karen Hopkins als auch Marjorie Hix waren Mitte Fünfzig und allein zuhause. Man kann davon ausgehen, dass der Killer wusste, dass die Ehemänner nicht zuhause waren. Außerdem nehme ich an, dass er die Häuser beobachtet hat, da es keine Anzeichen gewaltsamen Eindringens gab. Also … unser Killer sucht sich bestimmte Opfer aus, und er hat seine Hausaufgaben gemacht. Ansonsten … stecke ich in einer Sackgasse.“
„Ich kann versuchen, dem noch etwas hinzuzufügen“, sagte Bannerman. „Es gibt auch keinerlei Anzeichen für einen Kampf. Der Killer wusste offenbar, wie er ins Haus gelangt, ohne die Alarmanlage auszulösen und er konnte zuschlagen, ohne dass die Opfer etwas ahnten. Was mich zu der Annahme verleitet, dass die Opfer ihren Killer ins Haus ließen. Sie kannten ihn.“
Dies glaubte auch Kate, beschloss aber, Bannerman ausreden zu lassen. Sie hörte ihm gern zu. Sein fortgeschrittenes Alter ließ ihn weise erscheinen, und sie schätzte seine Erfahrung sehr. Generell sah sie die Zusammenarbeit mit den lokalen Polizeidienststellen eher als Hindernis an, doch sie begann, Bannerman zu respektieren.
Als sie zustimmend nickte, beendete DeMarco gerade ihr Gespräch. „Ich habe die Bestätigung, dass Hexco Internet am Dienstag tatsächlich einen Techniker zu den Hopkins geschickt hat. Die Frau, mit der ich gesprochen habe, sagte, dass genau zu dem Zeitpunkt immer wieder von einem zusammenbrechenden Internet in der Nachbarschaft berichtet wurde, und zwar beginnend Montagabend. An dem Tag gingen etwa ein Dutzend weiterer Anfragen für die Wartung der Internetverbindung ein.“
„Nun, das mag weit hergeholt sein, aber als Techniker ist es doch ein Leichtes, sich während eines Zeitraums, da die Internetverbindung unterbrochen ist, zu eigentlich jedem Haus Zutritt zu verschaffen“, meinte Kate.
„Soweit hergeholt ist das gar nicht“, sagte DeMarco. „Ich habe auch gefragt, ob in letzter Zeit ein Hexco-Techniker zum Haus der Hix geschickt wurde. Und wie sich herausgestellt hat, hatte Joseph Hix vor zwei Wochen einen Techniker beauftragt. Beide Male war es derselbe Techniker.“
„Klingt für mich nach einem Verdächtigen“, sagte Kate.
„Das sehe ich auch so“, meinte Bannerman. „Sie sollten allerdings wissen, dass Hexco in Frankfield ein relativ neuer Internet-Provider ist. Eine kleine Firma. Ich würde mich wundern, wenn sie mehr als drei oder vier Techniker haben. Deshalb muss es nicht unbedingt etwas heißen, dass derselbe Techniker bei beiden Adressen war.“
„Trotzdem möchte ich mit dem Techniker sprechen“, sagte Kate. „Hast du seinen Namen?“
„Ja. Die Frau, mit der ich gesprochen habe, hat ihm eine Nachricht geschickt mit der Bitte, mich sofort anzurufen.“
„In der Zwischenzeit möchte ich mich im Haus der Hix umsehen“, sagte Kate. „Ich weiß, dass im Bericht steht, dass der Tatort sauber war, aber ich will ihn mir selbst anschauen.“
„Der Schlüssel liegt bei den Akten“, sagte Bannerman. „Sie können …“
Das Klingeln von DeMarcos Handy unterbrach ihn. Sie nahm den Anruf sofort entgegen und als Kate hörte, wie sie sich vorstellte, war ihr klar, dass es der Techniker von Hexco war, der anrief. Kate hörte mit, daher kannte sie schon die Einzelheiten, bevor DeMarco sie erläuterte.
„Wir treffen uns mit ihm in fünfzehn Minuten“, sagte sie. „Er hat gleich eingewilligt, aber er klang auch ziemlich verängstigt.“
Als Kate die Tür öffnete, erhob sich Bannerman. „Brauchen Sie noch etwas von mir?“
Kate überlegte und sagte dann mit hoffnungsvoller Stimme: „Vielleicht