Butler Parker 143 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 143 – Kriminalroman - Günter Dönges


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etwa«, schwindelte Agatha Simpson, »aber das steht hier nicht zur Debatte. Ich möchte dieses Fluggerät gern mal steuern und meine alten Kenntnisse auf frischen.«

      Mike Rander tauschte einen schnellen Blick mit Kathy Porter, der Gesellschafterin und Sekretärin der Lady. Die fünfundzwanzigjährige Kathy Porter war ein sehr geschmeidiger, sportlicher Typ und hatte normalerweise keine Angst. Die kam immer erst dann auf, wenn Agatha Simpson ihre umfassenden Kenntnisse auf fast allen Gebieten unter Beweis stellen wollte.

      »Nur nicht die Nerven verlieren, Kathy«, sagte Mike Rander, »aber unter uns, ich habe bereits Schwitzhände.«

      »Könnte man Mylady vielleicht ablenken?« fragte sie leise. Sie war an diesem Morgen zum Trio Lady Simpson-Mike Rander-Butler Parker gestoßen und hatte mit solch einem Ausflug nicht gerechnet. Kathy Porter war für zwei Tage auf einem Landsitz der älteren Dame gewesen und wußte inzwischen, welchen Fall Lady Agatha zu lösen gedachte.

      »Parker hat einen sagenhaften Riecher«, stellte der Anwalt fest, »der hat’s geschafft, sich vor dem Flug zu drücken.«

      »Der Glückliche«, seufzte Kathy Porter. Sie war eine bemerkenswert hübsche Frau, deren Gesicht einen leicht exotischen Ausdruck besaß. Ihrer Wirkung schien sie sich allerdings kaum bewußt zu sein, denn normalerweise machte sie einen zurückhaltenden Eindruck.

      Lady Agatha hatte sich von dem ahnungslosen Piloten inzwischen einweisen lassen und nichts verstanden. Sie tat natürlich so, als sei das alles eine Selbstverständlichkeit für sie und griff energisch nach dem Steuerknüppel, um den Langstreckenhubschrauber zu testen, wie sie nun noch zusätzlich ankündigte.

      »Wissen Sie zufällig, wo hier die Fallschirme sind, Kathy?« fragte Mike Rander hastig, als der Helikopter sofort steil gen Himmel schoß, da die energische Pilotin eine falsche Steuerbewegung ausgeführt hatte.

      »Ein Schlauchboot wäre auch nicht schlecht, Mike«, antwortete Kathy Porter, denn der Hubschrauber hatte inzwischen die Nase nach unten gerichtet und donnerte mit flatterten Rotoren direkt in Meeresnähe.

      »Mylady«, keuchte der Pilot, »nein, nicht...«

      »Papperlapapp, junger Mann, Sie werden doch keine Angst haben, oder? « hauchte sie über die Bordsprechanlage, »ich habe die Kiste voll unter Kontrolle.«

      »Einbildung ist alles«, stöhnte Mike Rander, der wie Kathy Porter nicht über die Bordsprechanlage gehört werden konnte.

      »O Himmel«, flüsterte Kathy Porter, als der Helikopter hochgerissen wurde, um dann wie ein welkes, vom Sturm erfaßtes Blatt zur Seite zu taumeln.

      »Sehr hübsch«, stellte die Detektivin begeistert fest und nickte dem entsetzten Piloten zu, »jetzt werde ich einen Scheinangriff auf den Zerstörer dort unten fliegen.«

      Der Pilot versuchte mit Kraft, die Maschine wieder unter Kontrolle zu bringen. Da beide Steuerknüppel jedoch miteinander verbunden waren, erwies sich das als nicht so einfach. Agatha Simpson, die leidenschaftlich gern und schlecht Golf spielte, besaß eine gut entwickelte, durch das Sportbogenschießen noch zusätzlich trainierte Muskulatur. Der Pilot zerrte an seinem Steuerknüppel und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, als der Helikopter nach unten rauschte.

      »Autofahren ist schwerer«, bemerkte die resolute Sechzigerin, die den Zerstörer an visierte, »wir haben nicht zufällig eine Übungsbombe am Bord, junger Mann?«

      »Nur echte«, erwiderte der Pilot leichtsinnigerweise.

      »Auch recht«, meinte Agatha Simpson begeistert, »ich könnte ja auf einen Volltreffer verzichten, nicht wahr?«

      »Das U-Boot«, brüllte Mike Rander plötzlich und tippte auf die rechte Schulter der Lady. Er hoffte inständig, sie ein wenig ablenken zu können. Und er hatte Glück! Die ältere Dame vergaß für einen Moment ihre Absicht und blickte seitlich nach draußen.

      Der Pilot nutzte seine Chance und übernahm wieder das Kommando. Lady Agatha ließ sich von Mike Rander ein Fernglas reichen und suchte die leicht rauhe See nach dem Klein-U-Boot ab. Der Pilot drehte sofort ab und hatte nur noch den einen Wunsch, so schnell wie möglich zur Basis zu gelangen. Er schwor sich, diese eigenwillige Person niemals wieder an Bord zu nehmen.

      »Ich sehe nichts«, stellte Agatha Simpson inzwischen fest.

      »Eine ganze Armada, Mylady«, rief Kathy Porter, »Zerstörer, Schnellboote, Minensuchboote.«

      »Aber kein U-Boot«, beschwerte sich die Detektivin ungeduldig.

      »Man scheint Jagd auf das Boot zu machen, Mylady«, schwindelte Mike Rander und nahm dankbar zur Kenntnis, daß es an Land zurückging.

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