Butler Parker 124 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 124 – Kriminalroman - Günter Dönges


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lebte ... Er hatte doch zwei Volltreffer hinnehmen müssen!

      Foldex konnte nicht wissen, daß Josuah Parker nicht ohne Grund seinen schwarzen Covercoat trug. Unter ihm hatte Parker sich eine schußsichere Panzerweste umgebunden. Sie hatte die beiden Geschosse prompt aufgefangen und wirkungslos werden lassen. Vor seiner Fahrt hierher zu den East India Docks hatte der Butler sich hinreichend präpariert und auf eine mögliche Teufelei eingerichtet.

      Foldex setzte sich in Bewegung. Jetzt hatte er nur noch Angst vor diesem unheimlichen Mann, der so harmlos aussah. Foldex spürte, daß er tatsächlich seinen Meister gefunden hatte. Er schielte respektvoll und ängstlich auf den altväterlich gebundenen Regenschirm, dessen Bambusgriff über dem linken Unterarm des Butlers hing.

      Nach etwa zehn Meter begriff Foldex. Er war auf dem besten Weg, sich in tödliche Schwierigkeiten zu bringen. Er blieb stehen und spielte den Trotzkopf.

      »Sie scheinen mich ein wenig verärgern zu wollen«, tadelte der Butler und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Bringen Sie mich bitte zu Mr. Lordans!«

      »Der... Der ist nicht hier«, keuchte Foldex, den immer noch arge Schmerzen plagten.

      »Was Sie nicht sagen, Mr. Foldex.«

      »Er war nie hier.«

      »Sollten Sie ihn umgebracht haben?« Parker beobachtete Foldex interessiert.

      »Wie... Wie kommen Sie denn darauf?«

      »Er dürfte mich unter Zwang und Bedrohung hierherbestellt haben, wenn ich nicht sehr irre.«

      »U ... U ... Unsinn.« Foldex stotterte. Er hatte sich ein wenig erholt und überlegte krampfhaft, wie er den Butler doch noch ins Jenseits befördern konnte. Dieser Butler mußte aus dem Weg geräumt werden ...

      Nun, Foldex riskierte es tatsächlich.

      Er fintierte und sprang den Butler dann plötzlich an. Das heißt, er wollte ihn anspringen, doch er kam nicht weit. Parkers Universal-Regenschirm war wieder schneller. Diesmal trat der bleigefütterte Bambusgriff in Aktion. Er setzte sich auf die Stirn des Angreifers und fällte ihn zu Boden. Foldex verdrehte die Augen, schielte den Butler an und legte sich dann zu dessen Füßen nieder.

      *

      »Meine Befürchtungen, Mylady, bestätigten sich leider«, schloß der Butler seinen Bericht. »Mr. Lordans wurde erschossen. Und zwar aus nächster Nähe in den Rücken. Ich fand seinen entseelten Körper in einem Kellerverschlag des bereits erwähnten Lagerschuppens.«

      »Sie wissen, daß ich verschnupft bin, Mr. Parker?« Agatha Simpson sah ihren Butler aus empörten Augen an.

      »Sollte ich mir Myladys Unmut zugezogen haben?«

      »Warum haben Sie mich nicht mitgenommen? Ich weiß doch inzwischen, daß man Sie nicht allein lassen darf.«

      »Mylady mögen bedenken, daß ich unter einem gewissen Zeitdruck stand. Zudem wollte ich Myladys Teestunde nicht stören.«

      »Papperlapapp!« Sie schnaubte. »Man hätte Sie umbringen können.«

      »Mylady aber auch, wenn ich darauf verweisen darf.«

      »Widersprechen Sie nicht immer!« Die resolute Dame grollte. »Dieser Foldex ist Ihrer Ansicht nach also der Mörder von Lordans?«

      »Daran besteht für meine bescheidene Person kein Zweifel.«

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