Fanny Hill. John Cleland

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Fanny Hill - John Cleland


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noch, da alle Tyrannei der Leidenschaft in mir vorbei ist und in meinen Adern ein kühles, ruhiges Blut fließt, ergötzt und belebt mich die Erinnerung an diese Szenen, die meine Jugend am meisten bewegt haben. . .

      Aber lassen Sie mich weitererzählen. Mein schöner Junge glühte an mir, Leib an Leib, bis er nicht länger Herr seiner Begierden blieb, sanft seine Knie zwischen die meinigen schob, meinen Mund mit Küssen voll flüssigen Feuers bedeckte und einen zweiten Angriff wagte und sich einen Weg durch die zarte, zerrissene Scheide hindurch bahnte. Der Schmerz war nicht viel geringer als beim ersten Mal. Ich unterdrückte aber das Schreien und hielt aus mit der duldenden Stärke einer Heldin. Jetzt wurden seine Stöße heftiger, seine Wangen röteten sich dunkler, seine Augen glühten und ein vergehender Schauer kündigte die Ankunft jener höchsten Freuden an, die ich vor Schmerzen noch immer nicht teilen konnte.

      Aber schon verdrängte einiger Genuss das Gefühl des Schmerzes, und als ich die kitzelnde Einspritzung des balsamischen Taues fühlte, kehrte meine ganze Leidenschaft zurück und der übermäßigste Schmerz ward übermäßigste Wonne: ich spürte die Lust aller Lüste, da der warme Strahl sich durch alle innern, entzückten Teile ergoss. Welche Freuden! Welche Wollust! wenn sich in schauerndem Taumel der süße Strom ergießen will, worin sich aller Genuss gleichsam versenkt und verbraucht, dass wir hinzusterben meinen in dieser Auflösung, die uns die Glieder strecken macht. .

      Wie oft hab ich mich in jenem köstlichen Zustand seligster Ermattung, der dem Ergusse folgt, gefragt, ob es wohl in der Natur ein Geschöpf gäbe, das glücklicher als ich jetzt wäre, sein könnte! Und was war alle meine Angst vor der Zukunft gegen den Genuss einer einzigen Nacht, die ich mit meinem jungen Geliebten verbrachte, der so ganz mein Herz und meine Sinne erfüllte...!

      Wir brachten den ganzen Vormittag bis zum Abend in einer ununterbrochenen Reihe von Liebesgenüssen hin, in Küssen und allerlei verliebtem Getändel. Dann wurde das Abendessen aufgetragen. Karl hatte sich wieder angezogen und wartete mir auf, da ich im Bett blieb. Er aß mit sehr gutem Appetit und schien darüber vergnügt zu sein, dass mein Appetit nicht geringer war. Ich war in Gedanken an mein Glück so in Verzückung verloren, dass mir mein Leben um den Preis meines Ruins oder um die Gefahr, dass sich das alles ändern könnte, gleichgültig schien. Die Gegenwart, war alles, was mein kleines Hirn fassen konnte. Spät am Morgen erwachte ich und machte mich leise aus den Armen meines Geliebten los, der noch in tiefem Schlaf lag; kaum wagte ich zu atmen, um ihn nicht zu wecken. Mein Haar, meine Haube, Hemd, alles war in Unordnung und ich brachte es wieder zurecht so gut es ging, während ich die Augen nicht von dem schlafenden lieben Jungen wandte. Der Schmerz fiel mir ein, den er mir verursacht, aber auch, dass das Vergnügen ihn reichlich gut gemacht hatte.

      Jetzt war es heller Tag. Ich saß aufrecht im Bett, dessen Tücher von der Heftigkeit unserer Hitze zerknüllt durcheinander lagen. Ich versagte mir das Vergnügen nicht, die Gelegenheit auszunützen und mich an all den Schönheiten des Jünglings zu weiden, der da ganz nackend neben mir lag; denn sein Hemd war in die Höhe geschoben, so dass ich fast für seine Gesundheit fürchtete. Ich beugte mich entzückt zu ihm nieder und verschlang seine Reize mit den Augen; ich hätte mir hundert wünschen mögen statt meiner zwei, um den Anblick noch besser zu genießen, den mir die herrlichste männliche Schönheit meines Geliebten bot. Nackt lag er da vor mir, die ich mich in an seine Schätze versenkte, staunend und in wachsender Erregung, dass es mir schwer wurde, nicht über den geliebten Leib meine Küsse regnen zu lassen. Und wie ganz anders sah die Feuer speiende Maschine aus, die gerade erst mit wilder Wut in mich eingedrungen und mich fast zerrissen hatte! Ganz friedlich lag sie auf einen Schenkel geneigt, mit halb enthülltem Haupt, und sah ganz unfähig zu der Grausamkeit aus, die sie an mir begangen hatte. Weiche kurze Locken ringelten sich um die Wurzel des weißen, weichen Schaftes und verdeckten fast den wunderbaren Schatzbeutel, der darunter lag. . .

      Eine Bewegung meines Geliebten entzog meinen Blicken die Schätze, die ich eben bewundert hatte und ich legte mich nun leise wieder zu ihm. Meine Hand griff dahin, wo das Geschaute wieder einen mächtigen Aufruhr erregt hatte, und meinen Fingern öffnete sich von selbst ein bequemer Weg. Aber ich hatte nicht lange Zeit, über den Unterschied einer Jungfrau und den einer Frau Betrachtungen und Proben anzustellen, denn Charlie erwachte und kehrte sich mit der lächelnden Frage zu mir, wie ich geruht hätte.

      Aber er wartete gar nicht meine Antwort ab und schon drückte er auf meine Lippen seine feurigen Küsse, die Flammen in mein Herz schossen und über meinen ganzen Körper, und schon warf er, als hätte er sich für den Anblick seiner nackten Schönheit, den ich ihm gestohlen hatte, rächen wollen, schnell die Betttücher ab, hob mir das Hemd auf und fing nun seinerseits an, alle die Reize zu beschauen, die die Natur mir gegeben hatte; und seine geschäftigen Hände liefen über jeden Teil meines Körpers. Die Festigkeit und Härte meines noch unreifen, aufknospenden Busens, die weiße Härte meines Fleisches, die Frische und Regelmäßigkeit meiner Gesichtszüge, die Harmonie meiner Glieder - alles schien ihn glücklich und zufrieden zu machen. Aber nun wollte er neugierig sehen, was für Schaden er an dem zarten Ort seines hitzigen Angriffs angerichtet hatte und führte seine Hand dahin, nachdem er mir ein Kissen untergeschoben hatte, um besser zu sehen. Ich kann das Feuer nicht beschreiben, das aus seinen Augen blitzte, aus seiner Hand glühte. Stöhnen und Seufzen der Lust war alles Lob, das er sagen konnte. Und während dem war unter seinem Hemde der Speer wieder steif geworden, dessen höchste Kraft er nun meinen Blicken zeigte. Er schien sich selbst daran zu freuen und nahm lächelnd meine Hand und führte sie - ich widerstand kaum - zu dem größten Meisterstück der Natur.

      Ich wehrte mich kaum; ich musste wenigstens fühlen, was ich nicht umspannen konnte: eine Säule von weißestem Elfenbein, durchzogen von ganz feinen blauen Adern, und das rote Haupt jetzt vollständig unbedeckt; kein Horn kann steifer und härter sein, und doch kein Samt dem Gefühle sanfter und weicher. Nun führte er meine Hand tiefer hinunter, dahin. wo die Natur ihren Vorrat für unser Vergnügen aufbewahrt und so geschickt befestigt und am Schwanze aufgehängt hat, dass man den ganz gut auch den Beutelträger nennen könnte. Hier ließ mich Karl durch ihre weiche Hülle ein Paar rundliche Dinge fühlen, die darin schweben und jedem, auch dem sanftesten Druck zu entweichen scheinen. Diese Berührung meiner weichen, warmen Hand hatte in diesen empfindlichen Teilen einen mächtigen Aufruhr erregt, und ohne weitere Vorrede, meine bequeme Lage benützend, stürmte Charlie von neuem dort, wo ich schon mit Ungeduld darauf wartete. Sofort fühlte ich das Steife in mich eindringen; die Lippen waren geöffnet; die Enge bereitete mir nicht mehr diese unerträglichen Schmerzen, und mein Liebhaber empfand nicht mehr Schwierigkeiten als zur Erhöhung seines Vergnügens dienlich waren: die umschließende Umarmung einer zarten warmen Scheide legte sich anpassend um den Schwanz, der jetzt ganz in mich eingedrungen war und mich fast vor Lust um den Atem brachte; die tötenden Stöße, die Küsse, die fiebernde Lust - das konnte die Natur nicht lange aushalten; die gereizten und erhitzten Gefäße kochten bald über und strömten Feuer aus. . .

      So verging der Vormittag, und Frühstück und Mittagessen wurden eins.

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