Fanny Hill. John Cleland

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Fanny Hill - John Cleland


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Jungen zu fühlen, war ein Entzücken, das über die Kraft meines kleines Herzens ging. Vergangenheit und Zukunft waren vergessen. Das Gegenwärtige zu tragen, das war alles, was meine Kräfte gerade noch aushalten konnten. Von seiner Seite fehlte es nicht an den zärtlichsten Umarmungen und den süßesten Worten, dass ich seiner Liebe sicher sein solle und dass er mir keine Gelegenheit geben werde, den kühnen Schritt zu bereuen, den ich getan hätte, da ich mich ihm ganz auf Ehre und Großmut ergab. Aber das war wahrhaftig nicht mein Verdienst, denn eine Leidenschaft, die ich nicht unterdrücken konnte, trieb mich zu ihm, und was ich tat, tat ich nur, weil ich nicht anders konnte.

      In einem Augenblicke - so schien es mir - kamen wir bei einem Logierhause in Chelsea an, das für Duellpartien der Liebe bequem eingerichtet war; ein Frühstück mit Schokolade stand für uns schon bereit.

      Das Haus gehörte einem alten drolligen Kerl, der sich auf das Leben vortrefflich verstand; er frühstückte mit uns, sah mich lustig an und wünschte uns beiden Glück; wir passten wirklich sehr schön zusammen, sagte er, und dass eine Menge edler Damen und Herren sein Haus besuchten, nie aber hätte er ein so hübsches Paar gesehen, und er wäre überzeugt, ich sei etwas ganz Frisches, ich sähe so ländlich unschuldig aus und derlei sprach er noch mehr und alles in dem leichten scherzenden Ton eines Gastwirts, was mich nicht nur beruhigte und mir gefiel, sondern auch meine Befangenheit vor meinem neuen Geliebten ganz verdrängte. Vor dem Jungen begann ich mich jetzt zu fürchten, da die Minute heranrückte, in der ich mit ihm allein sein sollte - eine Furcht, an der wahre Liebe größern Anteil hatte, als jungfräuliche Schamhaftigkeit.

      Es zog mich zu ihm, ich liebte ihn, hätte für ihn sterben mögen und doch, fürchtete ich, ich weiß nicht warum, den Augenblick, der mein heißester Wunsch gewesen war. Dieser Widerstreit der Leidenschaften, dieser Kampf zwischen Züchtigkeit und liebekranker Begierde machte, dass ich wieder in Tränen aufging; er aber glaubte, ich weinte über meine veränderte Lage und weil ich mich nun ganz ihm überlassen hätte, und so tat und sprach er alles mögliche, was mich trösten und aufrichten sollte.

      Nach dem Frühstück nahm mich Charlie - diesen Namen will ich künftig hin meinem teueren Adonis geben - mit einem eigentümlichen Lächeln bei der Hand und sagte: "Komm, Liebste, ich will dir dein Zimmer zeigen, das eine herrliche Aussicht in den Garten hat." Und ohne die Antwort abzuwarten, was mir sehr lieb war, führte er mich in einen luftigen hellen Raum, in dem an keine Aussicht als an die auf ein Bett zu denken war, das ganz aussah, als hätte es allein ihm das Zimmer empfohlen.

      Charlie hatte schnell die Tür verriegelt, eilte auf mich zu, nahm mich in die Arme, hob mich auf und presste seine glühenden Lippen auf die meinen und legte mich zitternd, furchtsam, sterbend vor Begierde und in Tränen aufs Bett, wo seine Ungeduld ihm nicht Zeit ließ, mich mehr zu entkleiden, als mein Halstuch aufzulösen, mein Oberkleid und die Schnürbrust.

      Mein Busen war jetzt bloß und hob sich unter heftigem Herzschlag; seinen Augen bot sich ein Paar schwellender harter Brüste eines Mädchens von sechzehn Jahren, das eben erst frisch vom Lande gekommen und noch unberührt war; aber nicht ihre Weiße, ihre Form und ihre widerstrebende Härte konnten seine Hand fest halten, die frei umherschweifte; meine Röcke und mein Hemd waren bald aufgehoben und der stärkere Anziehungspunkt lag offen vor ihm; die Angst verursachte, dass ich ganz mechanisch meine Schenkel schloss, aber seine Hand stahl sich hinein, löste sie auseinander und eröffnete den Hauptangriff.

      Während all dem lag ich offen seinen forschenden Augen preisgegeben, ruhig und ohne Widerstand, was ihn in seiner Meinung bestärkte, dass ich kein Neuling in diesen Dingen sei und weil er mich ja zudem aus einem öffentlichen Hause genommen hatte. Auch hatte ich nichts von meiner Jungfernschaft gesagt; hätte ich es getan, würde er sicher geglaubt haben, dass ich ihn für einen Dummen hielt, der diese Unwahrscheinlichkeit glauben sollte, dass ich noch im Besitze des verborgenen Schatzes wäre, nach dem die Männer so gierig aus sind und niemals finden, ohne ihn sofort zu vernichten.

      Nun konnte er seine Ungeduld nicht länger meistern; er knöpfte sich auf und führte seinen Liebessturmbock dahin, wo er die Bresche vermeinte. Ich fühlte zum ersten Mal dieses steife hornartige Werkzeug, das da gegen meine zartesten Teile losfuhr. Aber denken Sie sich sein Erstaunen, als er nach verschiedenen herzhaften Angriffen, die mir sehr wehtaten, fand, dass er nicht im Geringsten vorwärts kam.

      Ich jammerte ein bisschen, aber mit aller Zärtlichkeit: "Ich kann's nicht aushalten - Sie tun mir weh!" . . . Er aber dachte, dass meine Jugend und die Stärke seiner Maschine - wenige konnten ihm in diesem Punkte den Rang streitig machen - dieser Schwierigkeit Ursache wären, und dass mich wahrscheinlich einer besessen hätte, der nicht so gut beschlagen gewesen wäre wie er; denn dass meine jungfräuliche Blume ungebrochen sein sollte, das kam ihm natürlich gar nicht in den Sinn und hielt er weder der Zeit noch der Mühe wert zu fragen.

      Er machte einen zweiten Versuch, doch kam er auch dabei nicht weiter; er tat mir schrecklich weh; aber meine Liebe duldete ohne Seufzen; und aufs neue wiederholte er die vergeblichen Angriffe und fiel schließlich vergehend neben mir aufs Bett, küsste mir die Tränen weg und fragte zärtlich, warum ich klage, und ob ich es von andern leichter ertragen hätte. Ich antwortete mit einer Naivheit, die überzeugen musste, dass er der erste Mann sei, der mir das antue. Und Charlie glaubte, musste ja glauben, dass meine Jungfernschaft keine bloße Verstellung sei und so beruhigte er mich mit Küssen und bat mich, im Namen der Liebe ein wenig Geduld zu haben, und dass er mir so wenig Leides tun wolle als er sich selbst tun möchte.

      Jetzt fing er seinen Angriff systematischer an: erst legte er ein Kissen unter mich, um seinem Ziel eine bessere Erhöhung zu geben, und ein anderes unter meinen Kopf, damit der bequem läge; hierauf breitete er meine Schenkel ganz weit auseinander, und dann legte er die Spitze seines Liebesschaftes an die Spalte, in die er den Eingang suchte; so klein war mein Sächelchen, dass er meinte, er sei am falschen Platz: er sah hin, befühlte und versicherte sich, dass er recht war. Und dann trieb er seinen Speer mit Ungestüm vorwärts und seine Steifigkeit brachte die Teile auseinander und gewann den Eingang. Als er dies merkte, trieb er seinen steifen Bolzen weiter zum Ziel, tiefer, tiefer drang er ein mit aller Kraft - und ich hätte laut schreien mögen vor Schmerzen. Aber ich wollte kein Aufsehen im Hause machen; ich hielt den Atem an, steckte meinen Unterrock, der etwas über meinem Gesichte lag, in den Mund und biss vor lauter Schmerzen darauf. Endlich gab das zarte Ding seinem harten nach, und er drang tiefer in mich ein, und seiner selbst nicht mehr länger mächtig, brach er nun in einer Art von Wut alles vor sich nieder und stieß seinen Schwanz, rauchend von jungfräulichem Blute, bis an die Wurzel hinein. . . Jetzt. . . jetzt. . . verließ mich meine Fassung. . . ich schrie laut auf und ward ohnmächtig; und nachdem er' s vollendet und ihn wieder herausgezogen hatte, da floss, wie er mir nachher erzählte, ein Strom von Blut aus der Wunde und über meine Schenkel hin.

      Als ich wieder zu Besinnung kam, fand ich mich ausgekleidet und zu Bett in den Armen meines süßen Räubers, der zärtlich klagend über mir hing und in der Hand ein Stärkungsmittel hielt. Meine Augen schwammen in Tränen und wandten sich schmachtend nach ihm, schienen ihm seine Grausamkeit vorzuwerfen und ihn zu fragen, ob sie der Lohn für meine Liebe sei. Charlie war ich nun teurer als vor geworden – wegen seines Triumphes über meine Jungfernschaft, die er ja nicht erwartet und die ihm solches Vergnügen bereitet hatte. Nun war er so liebevoll und aufmerksam um mich beschäftigt, liebkoste mich und beruhigte mich in meinem leisen Klagen, das doch mehr Liebe noch als Schmerz ausdrückte. Und aller Schmerz verschwand in meinem Glücke, in meiner Liebe zu ihm, der nun der Herr meiner Seligkeiten und meines Schicksals war.

      Die Wunde war noch zu frisch, als dass Charlies gutes Herz meine Liebe einer neuen Probe hätte unterziehen wollen; da ich aber weder mich bewegen noch gehen konnte, so gab er Befehl, dass das Mittagessen mir ans Bett gebracht werden sollte. Kaum brachte ich einen Hühnerflügel hinunter und ein Glas Wein, hätte mich mein Liebster, der mir aufwartete, nicht dazu genötigt. Nach dem Essen und nachdem alles bis auf den Wein abgetragen war, bat Charlie um die Erlaubnis - er hatte sie schon in meinen Augen gesehen - zu mir ins Bett zu kommen; er begann sich auszuziehen, was ich nicht ohne sonderbare Regungen von Furcht und Lust ansehen konnte.

      Und nun war er bei mir im Bett; ein Mann - der erste in meinem Leben und am hellen Tage. Er schob sein Hemd hoch, dann das meinige und legte seinen nackten, glühenden Leib auf den meinigen; welcher


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