Liebe. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
Читать онлайн книгу.im Leben zu verdichten, so würden sie sich unbefriedigt zurückziehen und verschwinden.
Die Göttliche Liebe, von der ich spreche, ist eine Liebe, die sich hier offenbart, auf dieser physischen Erde, in der Materie. Allerdings muss sie von allen menschlichen Entstellungen rein gehalten werden, damit sie einwilligt sich zu verkörpern. Hierbei, wie bei aller Offenbarung, ist das Vital ein unerlässlicher Mittler. Doch wie das so zu sein pflegt, haben die feindlichen Mächte gerade wegen seines Wertes von ihm Besitz ergriffen. Die Energie des Vitals ist es, die die dumpfe und fühllose Materie durchdringt, um ihn erwidern und lebendig werden zu lassen. Doch die feindlichen Kräfte haben diese Energie entstellt, sie zu einem Feld der Gewalt, der Ichsucht, der Begierde und aller Art von Hässlichkeit gemacht und sie so daran gehindert, ihren Platz im göttlichen Werk einzunehmen. Es kommt einzig darauf an, sie umzuwandeln, nicht aber ihre Regungen zu unterdrücken oder zu zerstören. Denn ohne sie ist nirgendwo Intensität möglich. Das Vital ist seiner Natur nach das in uns, was sich großzügig hingeben kann. Gerade weil es immer den Drang und die Kraft hat zu nehmen, vermag es sich auch bis zum Äußersten zu schenken. Weil es zu besitzen versteht, weiß es sich auch rückhaltlos hinzugeben. Die echte vitale Bewegung ist eine der schönsten und großartigsten, aber sie ist in die hässlichste, verdorbenste und abstoßendste von allen verkehrt und verzerrt worden. Wo immer es in einer menschlichen Geschichte der Liebe wenigstens ein Atom reiner Liebe gegeben hat und dies sich ohne allzu viel Entstellung offenbaren durfte, haben wir etwas Schönes und Wahres vor uns. Und wenn diese Regung nicht dauert, so deshalb, weil sie ihr wirkliches Ziel nicht kennt. Ihr entgeht, dass sie eigentlich nicht die Vereinigung zweier Wesen erstrebt, sondern die Einung aller Wesen mit dem Göttlichen.
Die Liebe ist eine höchste Kraft, die das Ewige Bewusstsein ausgestrahlt und in die träge, dunkle Welt geschickt hat, um diese Welt mit ihren Wesen zum Göttlichen zurückzuführen. In ihrer Dunkelheit und ihrer Unwissenheit hatte die stoffliche Welt das Göttliche vergessen. Die Liebe stieg in die Finsternis hinab und weckte dort alle, die eingeschlafen waren. Sie öffnete die versiegelten Ohren, indem sie flüsterte: „Es gibt etwas, wofür zu erwachen und zu leben sich lohnt: die Liebe!“ Und mit dem Erwachen zur Liebe kam in die Welt die Möglichkeit einer Rückkehr zum Göttlichen. Durch die Liebe erhebt sich die Schöpfung zum Göttlichen, und antwortend neigt sich die Göttliche Liebe und Gnade der Schöpfung entgegen. Die Liebe kann in ihrer reinen Schönheit nur bestehen, kann ihre natürliche Macht, die starke Freude ihrer Fülle nur annehmen in diesem Austausch, dieser Verschmelzung zwischen der Erde und dem Höchsten, dieser Bewegung der Liebe, die vom Göttlichen zur Schöpfung und von der Schöpfung zum Göttlichen geht. Diese Welt war eine Welt toter Materie, bis die Göttliche Liebe zu ihr hinabstieg und sie zum Leben erweckte. Seither ist sie unterwegs auf der Suche nach diesem göttlichen Ursprung des Lebens, aber dabei hat sie alle möglichen verkehrten Richtungen und falschen Wege eingeschlagen, ist überall umhergeirrt in der Dunkelheit. Die Masse dieser Schöpfung ist wie ein Blinder vorangekommen, der nach dem Unbekannten sucht, suchend und nicht einmal wissend wonach. Die höchste so erreichte Liebe ist jene, die den Menschen als ihre erhabenste Form und in ihrer Art als die reinste und selbstloseste erscheint, wie zum Beispiel die Liebe der Mutter für ihr Kind. Diese menschliche Regung der Liebe sucht insgeheim nach etwas anderem, als was sie schon gefunden hat, doch weiß sie nicht, wo es zu finden ist, ja nicht einmal, was es ist. Von dem Augenblick an, wo des Menschen Bewusstsein zur Göttlichen Liebe erwacht, rein und von aller Offenbarung in menschlicher Gestalt unabhängig, weiß er, wonach sein Herz seit je zutiefst verlangt hat. So beginnt das sehnsuchtsvolle Streben der Seele, die das Bewusstsein zum Verlangen nach Einung mit dem Göttlichen weckt. Von da an müssen alle aus der Unwissenheit gekommenen Formen, alle von ihr geschaffenen Entstellungen erlöschen und verschwinden, um einer einzigen Bewegung der Schöpfung Platz zu machen, die der Göttlichen Liebe mit ihrer Liebe zum Göttlichen antwortet. Ist einmal die Schöpfung bewusst, erwacht, geöffnet für die Liebe zum Göttlichen, dann wird das Göttliche seine grenzenlose Liebe als Antwort in die Schöpfung zurückströmen lassen. Der Kreis der ganzen Bewegung ist geschlossen; die beiden Enden, der höchste Geist und die offenbarende Materie, treffen sich, und ihre göttliche Einung wird vollständig und dauerhaft.
Es haben große Wesen in dieser Welt Geburt angenommen, um etwas von der höchsten Reinheit und Macht der Göttlichen Liebe herabzubringen. Oder besser gesagt: In ihrem Wesen hat sich die Göttliche Liebe in eine persönliche Form begeben, damit ihre Verwirklichung auf Erden sowohl einfacher als auch vollkommener sei. Denn wenn die Göttliche Liebe sich in einem persönlichen Wesen offenbart, ist sie leichter zu begreifen, als wenn sie unpersönlich bleibt. Wer durch diese persönliche Berührung und die ihr eigene Intensität zum Bewusstsein der Göttlichen Liebe erwacht ist, sieht das Werk der Umwandlung dadurch erleichtert. Die Einung, die er zu erreichen strebt, wird natürlicher und vertrauter. Diese Verwirklichung, diese Einung wird auch reicher und vollkommener, denn die weite Gleichförmigkeit einer universalen und unpersönlichen Liebe erhellt und belebt sich durch die Farbe und Schönheit aller nur möglichen Beziehungen zum Göttlichen.
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