Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli


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zu belustigen.

      7. Da sprach der Herr zu Mose: Geh, steige hinab; denn dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hast, frevelt.

      8. Gar bald sind sie von dem Wege abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, haben es angebetet und ihm geopfert und gesagt: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat.

      9. Dann sprach der Herr zu Mose: Ich sehe, dass dieses Volk ein halsstarriges Volk ist.

      10. Und nun lass mich, dass mein Zorn wider sie entbrenne und ich sie vertilge; dich aber will ich zu einem grossen Volke machen.

      11. Mose aber flehte den Herrn, seinen Gott, an und sprach: Ach Herr, warum entbrennt dein Zorn wider dein Volk, das du mit grosser Kraft und starker Hand aus dem Lande Ägypten herausgeführt hast?

      12. Warum sollen die Ägypter sagen: «In böser Absicht hat er sie hinausgeführt, um sie im Gebirge umkommen zu lassen und sie vom Erdboden zu vertilgen»? Lass ab von der Glut deines Zorns und lass dich das Unheil gereuen, das du über dein Volk bringen willst.

      13. Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheissen hast: Ich will eure Nachkommen so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es für immer besitzen.

      14. Da liess sich der Herr das Unheil gereuen, das er seinem Volke angedroht hatte.

      15. Darnach wandte sich Mose und stieg vom Berge herab, die beiden Gesetzestafeln in der Hand, Tafeln, die auf beiden Seiten beschrieben waren; vorn und hinten waren sie beschrieben.

      16. Die Tafeln waren Gottes Werk, und die Schrift war Gottesschrift, auf den Tafeln eingegraben.

      17. Als nun Josua das laute Geschrei des Volkes hörte, sprach er zu Mose: Es ist Kriegslärm im Lager.

      18. Der aber antwortete: Das ist kein Geschrei von Siegern und kein Geschrei von Besiegten; lärmenden Gesang höre ich.

      19. Und als Mose sich dem Lager näherte und das Kalb und die Reigentänze sah, entbrannte sein Zorn, und er warf die Tafeln aus der Hand und zerschmetterte sie unten am Berge.

      20. Dann nahm er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es und zermalmte es zu Pulver, streute es auf Wasser und gab es den Israeliten zu trinken.

      21. Zu Aaron aber sprach Mose: Was hat dir dieses Volk getan, dass du eine so grosse Schuld über sie gebracht hast?

      22. Aaron erwiderte: Dein Zorn entbrenne nicht, o Herr; du weisst ja selbst, wie zügellos dieses Volk ist.

      23. Sie sprachen zu mir: «Mache uns einen Gott, der vor uns her ziehe; denn wir wissen nicht, was dem da zugestossen ist, dem Mose, dem Mann, der uns aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat.»

      24. Da sprach ich zu ihnen: «Wer Goldschmuck trägt, der reisse ihn ab!» Und sie gaben es mir, und ich warf es ins Feuer; da wurde dieses Kalb daraus.

      25. Als nun Mose sah, wie zügellos das Volk war (denn Aaron hatte ihm die Zügel schiessen lassen zur Schadenfreude seiner Widersacher),

      26. trat er in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer zu dem Herrn hält! Da scharten sich um ihn alle Leviten.

      27. Und er sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Gürte ein jeder sein Schwert an die Hüfte! Geht im Lager hin und her, von einem Tor zum andern, und tötet alles, Brüder, Freunde und Verwandte!

      28. Und die Leviten taten, wie Mose ihnen befohlen hatte. So fielen an jenem Tage vom Volk an die dreitausend Mann.

      29. Und Mose sprach: Weiht euch heute dem Dienste des Herrn, ein jeder um den Preis seines Sohnes und seines Bruders, damit er heute Segen auf euch lege.

      30. Am andern Morgen aber sprach Mose zum Volke: Ihr habt eine grosse Sünde begangen. So will ich denn zum Herrn hinaufsteigen; vielleicht kann ich Sühne schaffen für eure Sünde.

      31. Also ging Mose wieder zum Herrn und sprach: Ach, dieses Volk hat eine grosse Sünde begangen: sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht.

      32. Und nun vergib ihnen doch ihre Sünde! Wo nicht, so tilge mich aus deinem Buche, das du geschrieben hast.

      33. Der Herr aber sprach zu Mose: Wer sich an mir versündigt, den tilge ich aus meinem Buche.

      34. So gehe nun und führe das Volk dorthin, wohin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir her gehen. Aber zu meiner Zeit will ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen.

      35. Und der Herr brachte eine Plage über das Volk, dafür dass sie das Kalb angebetet, das Aaron gemacht hatte.

      1. DARNACH sprach der Herr zu Mose: Geh, ziehe mit dem Volke, das du aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hast, von hier hinauf in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: «Deinen Nachkommen will ich es geben» -

      2. und ich will einen Engel vor dir her senden und die Kanaaniter, Amoriter, Hethiter, Pheresiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben -,

      3. in ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Denn ich will nicht mit euch hinaufziehen, weil ihr ein halsstarriges Volk seid; ich könnte euch sonst unterwegs vertilgen.

      4. Als das Volk diese harte Rede hörte, wurde es betrübt, und niemand legte seinen Schmuck an.

      5. Da sprach der Herr zu Mose: Sage zu den Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Wenn ich nur einen Augenblick in eurer Mitte hinaufzöge, würde ich euch vertilgen. Und nun legt euren Schmuck von euch, dann will ich sehen, was ich für euch tun kann.

      6. Da taten die Israeliten ihren Schmuck von sich, vom Berge Horeb an.

      7. Mose aber nahm jeweilen das Zelt und schlug es ausserhalb des Lagers in einiger Entfernung vom Lager für ihn (d. h. den Herrn) auf, und er nannte es Zelt der Zusammenkunft. (vgl. Anm. zu 2.Mo. 29,42) Wer nun den Herrn befragen wollte, der ging zum Zelt der Zusammenkunft hinaus, das ausserhalb des Lagers stand.

      8. Und wenn Mose zu dem Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk, und jeder blieb am Eingang seines Zeltes stehen, und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt hineinging.

      9. Und wenn Mose in das Zelt hineinging, kam die Wolkensäule herab und stellte sich an den Eingang des Zeltes, und er-1- redete mit Mose. 1) d. h. der Herr.

      10. Wenn nun das ganze Volk die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen sah, erhoben sie sich alle und warfen sich nieder, ein jeder am Eingang seines Zeltes.

      11. Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie jemand mit seinem Freunde redet. Dann kehrte er zum Lager zurück, während sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, das Zelt nie verliess.

      12. Und Mose sprach zum Herrn: Siehe, du befiehlst mir, dieses Volk hinaufzuführen; doch hast du mich nicht wissen lassen, wen du mit mir senden willst, wo du doch gesagt hast: «Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade gefunden in meinen Augen.»

      13. Nun denn, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, so lass mich doch deine Pläne wissen, damit ich dich erkenne, auf dass ich Gnade finde in deinen Augen; und bedenke doch, dass dieses Volk dein Volk ist.

      14. Er erwiderte: Mein Angesicht wird vor dir her gehen, und ich will dich zur Ruhe bringen.

      15. Er aber sprach zu ihm: Wenn nicht dein Angesicht mitgeht, so lass uns nicht von hier hinaufziehen.

      16. Woran soll man denn sonst erkennen, dass ich und dein Volk Gnade gefunden haben in deinen Augen, wenn nicht daran, dass du mit uns gehst und dass ich und dein Volk so vor allen Völkern auf dem Erdboden ausgezeichnet werden?

      17. Da sprach der Herr zu Mose: Auch was du jetzt erbeten hast, will ich tun; denn du hast Gnade gefunden in meinen


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