Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli


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Er aber sprach: Lass mich doch deine Herrlichkeit schauen!

      19. Und er antwortete: Ich will all meine Pracht vor deinem Angesicht vorübergehen lassen und will den Namen des Herrn vor dir ausrufen: wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.

      20. Dann sprach er: Du kannst mein Angesicht nicht schauen, denn kein Mensch bleibt am Leben, der mich schaut.

      21. Und der Herr sprach: Siehe, da ist Raum neben mir; tritt auf den Felsen.

      22. Wenn nun meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in eine Kluft des Felsens stellen und meine Hand schützend über dich breiten, bis ich vorüber bin.

      23. Und wenn ich dann meine Hand weghebe, darfst du mir nachschauen, aber mein Angesicht kann niemand sehen.

      1. UND der Herr sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln zurecht, wie die ersten waren; dann will ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, welche du zerschmettert hast.

      2. Und halte dich für morgen bereit, in der Frühe auf den Berg Sinai zu steigen und dort auf der Spitze des Berges vor mich zu treten.

      3. Es soll aber niemand mit dir hinaufsteigen und es soll auch niemand am ganzen Berg sich sehen lassen; sogar die Schafe und die Rinder dürfen nicht gegen diesen Berg hin weiden.

      4. Da hieb Mose zwei steinerne Tafeln zurecht, wie die ersten gewesen waren. Und am andern Morgen in der Frühe stieg er auf den Berg Sinai, wie ihm der Herr geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln mit.

      5. Da fuhr der Herr in der Wolke herab und trat daselbst neben ihn. Und als Mose den Namen des Herrn anrief,

      6. ging der Herr vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der Herr, der Herr - ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue,

      7. der Gnade bewahrt bis ins tausendste Geschlecht, der Schuld und Missetat und Sünde verzeiht, aber nicht ganz ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an Kindern und Kindeskindern, bis ins dritte und vierte Geschlecht.

      8. Da verneigte sich Mose alsbald bis zur Erde, warf sich nieder

      9. und sprach: Herr, habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, so wollest du, o Herr, mitten unter uns einherziehen; denn es ist ein halsstarriges Volk. Vergib uns unsre Schuld und Sünde und mache uns zu deinem Eigentum.

      10. Er erwiderte: Siehe, ich schliesse einen Bund: vor deinem ganzen Volke will ich Wunder tun, dergleichen nicht gewirkt worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Völkern, und das ganze Volk, unter dem du weilst, soll das Tun des Herrn sehen; denn furchtbar ist, was ich für dich tun werde.

      11. Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hethiter, Pheresiter, Hewiter und Jebusiter vor dir vertreiben.

      12. Hüte dich, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, ein Abkommen zu treffen, damit sie dir nicht zum Fallstrick werden, wenn sie mit dir zusammen wohnen.

      13. Vielmehr sollt ihr ihre Altäre niederreissen, ihre Malsteine zerschlagen und ihre Ascheren umhauen;

      14. denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn eifersüchtig heisst der Herr, ein eifersüchtiger Gott ist er.

      15. Dass du mir ja nicht mit den Bewohnern des Landes ein Abkommen triffst! Denn wenn sie ihren Göttern sich hingeben und ihren Göttern opfern und dich dazu einladen, so könntest du von ihrem Opfer essen;

      16. auch könntest du Frauen für deine Söhne aus ihren Töchtern nehmen, und wenn dann ihre Töchter sich ihren Göttern hingeben, könnten sie deine Söhne verführen, sich auch ihren Göttern hinzugeben.

      17. Gegossene Gottesbilder sollst du dir nicht machen.

      18. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur bestimmten Zeit im Ährenmonat (vgl. Anm. zu 2.Mo. 13,4); denn im Ährenmonat bist du aus Ägypten ausgezogen.

      19. Alle Erstgeburt ist mein: all dein männliches Vieh, die Erstgeburt von Rind und Schaf.

      20. Die Erstgeburt vom Esel sollst du mit einem Lamm auslösen; willst du sie aber nicht auslösen, so brich ihr das Genick. Alle Erstgeburt unter deinen Söhnen sollst du auslösen. Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen.

      21. Sechs Tage darfst du arbeiten; am siebenten Tage aber sollst du feiern, (auch) in der Zeit des Pflügens und der Ernte sollst du feiern.

      22. Und das Wochenfest sollst du halten, mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Lese an der Wende des Jahres.

      23. Dreimal im Jahre sollen alle deine Männer vor dem Herrn, dem Gott Israels, erscheinen.

      24. Denn ich werde Völker vor dir vertreiben und dein Gebiet weit machen, und niemand soll nach deinem Lande begehren, während du, dreimal im Jahre, hinaufziehst, um vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen.

      25. Du sollst das Blut meines Schlachtopfers nicht zusammen mit Gesäuertem darbringen und das Opfer des Passafestes soll nicht bis zum andern Morgen aufbehalten werden.

      26. Das Beste, die Erstlinge von deinem Acker sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

      27. Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf; denn auf Grund dieser Worte schliesse ich mit dir und mit Israel einen Bund.

      28. Und er blieb daselbst bei dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte, ohne Brot zu essen und Wasser zu trinken. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte.

      29. Als Mose darnach vom Berge Sinai herabstieg (Mose hatte aber die beiden Tafeln des Gesetzes in der Hand, als er vom Berge herabstieg), da wusste er nicht, dass die Haut seines Antlitzes strahlend geworden war, während der Herr mit ihm redete.

      30. Als nun Aaron und alle Israeliten Mose sahen, siehe, da strahlte die Haut seines Antlitzes; darum fürchteten sie sich, ihm zu nahen.

      31. Aber Mose rief sie heran; da wandten sich Aaron und alle Fürsten in der Gemeinde ihm wieder zu, und Mose redete mit ihnen.

      32. Darnach traten alle Israeliten heran, und er trug ihnen alles auf, was der Herr mit ihm auf dem Berge Sinai geredet hatte.

      33. Als aber Mose aufhörte, mit ihnen zu reden, legte er eine Hülle auf sein Antlitz.

      34. Und wenn Mose hineinging vor den Herrn, um mit ihm zu reden, legte er die Hülle ab, bis er wieder herauskam; und wenn er herauskam, teilte er den Israeliten mit, was ihm befohlen war.

      35. Dann sahen die Israeliten, dass die Haut auf Moses Antlitz strahlte; Mose aber legte die Hülle wieder auf sein Antlitz, bis er hineinging, um mit ihm zu reden.

      1. UND Mose versammelte die ganze Gemeinde Israels und sprach zu ihnen: Dies ist's, was der Herr zu tun geboten hat:

      2. Sechs Tage darf man arbeiten; am siebenten Tage aber ist für euch hoher Feiertag, dem Herrn geweiht. Wer an ihm arbeitet, der soll sterben.

      3. Am Sabbattag sollt ihr in keiner eurer Wohnungen Feuer anzünden.

      4. Und Mose sprach zu der ganzen Gemeinde Israels: Dies ist's, was der Herr geboten hat.

      5. Nehmt aus eurem Besitz eine Abgabe für den Herrn; ein jeder, den sein Herz dazu treibt, bringe sie her, die Abgabe für den Herrn: Gold, Silber und Erz;

      6. Stoffe von blauem und rotem Purpur, von Karmesin, von Byssus und von Ziegenhaaren;

      7.


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