Schönbrunner Finale. Gerhard Loibelsberger

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Schönbrunner Finale - Gerhard Loibelsberger


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Arschwarze

      I/4

      »Willst dich net auch anstellen?«

      »Warum?«

      »Weilst genauso a Wappler bist wie die, die was da anstehen. Du lasst dir ja auch alles g’fallen.«

      »Gib einen Frieden. Musst nicht mich beleidigen. Hab’ nix dir getan.«

      Zach schlug ihm auf die Schulter und brummte:

      »War net bös’ gemeint. War nur so ein Gedanke …«

      Schweigend schlenderten sie hinunter zum Gasthof Zur Bärenmühle. Zach klopfte Husak gönnerhaft auf die Schulter.

      Plötzlich rammte Zach seinem Gefährten den Ellbogen in die Seite.

      »Heast, wach auf! Draußen is’ grad die Köchin vorbeigegangen.«

      I/5

      »Kommt’s weiter, meine Herren! Die Zimmer lasst ihr in Ruhe, die gehen euch nix an. Ihr könnt euch bei mir in der Küche und in meinem Kammerl aufhalten.«

      »Wird das nicht a bisserl eng?«

      Die Köchin fuhr dem frech grinsenden Zach durchs ungekämmte Haar und gurrte:

      »Was heißt eng? Kuschelig wird’s. Sehr kuschelig.«

      Zach klopfte ihr mit der flachen Hand auf den Hintern. Sie quietschte vor Vergnügen. Husak war nun endlich wieder wach und fand das alles geschmacklos. Die Köchin führte die beiden durch ein langes Vorzimmer in ihr Reich. Es bestand aus einer geräumigen Küche, einer Speisekammer und einem Kammerl, in dem ein Bett und ein wackliger Kasten standen.

      »So, meine Herren! Das ist mein Herrschaftsbereich. Fühlt euch wie zu Hause.«

      Eine Einladung, der Zach ohne zu zögern nachkam. Er stellte den zuvor in im Gasthof Zur Bärenmühle gekauften Doppelliter Wein auf den Küchentisch und begann, in der Tischlade herumzukramen.

      Während Zach sich dorthin wandte, setzte sich die Köchin neben Husak auf die Küchenbank und legte ihre Hand auf seinen Schenkel. Als er infolge der Berührung zurückzuckte, lächelte sie ihn an und sagte:

      »Gell, du bist a Ruhiger, a Schüchterner. Net so a Wildsau wie der da.«

      Zach wandte sich um und feixte:

      »Du hast ja gar keine Ahnung, wie wild i bin.«

      Mit dem Korkenzieher und Gläsern in der Hand kehrte er zum Tisch zurück. Mit kundigem Griff entkorkte er den Doppler. Husak war ganz übel bei dem Gedanken, wie teuer der Wein gewesen war. 32 Kronen! Ein Vermögen. Aber Zach war das wurscht. Er hatte vorgehabt, die Köchin unter Alkohol zu setzen, um sie anschließend ins Bett zu bekommen. Eine Investition, die sich als völlig überflüssig herausstellte. Kaum hatte Zach nämlich auf der Eckbank Platz genommen, rückte die Köchin ihm zu Leibe. Er schenkte Wein ein, stieß mit ihr an und kaum, dass er den ersten Schluck unten hatte, küsste die Köchin ihn auf den Mund, worauf die beiden heftig zu schmusen begannen. Husak war das peinlich. Er stand auf und ging hinaus. Da ihm nichts Besseres einfiel, begab er sich auf die Suche nach dem WC. In der geräumigen Wohnung musste er einige Türen öffnen, bevor er das stille Örtchen fand.


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