Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019. Pete Hackett

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Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019 - Pete Hackett


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kurz auf die Frauen und die Männer an den Straßenrändern, hinter denen sich die Kinder in böser Ahnung versteckten.

      Cutler verließ den schattigen Platz auf der Veranda vor dem Saloon und trat auf die Straße hinaus.

      McCleef starrte an ihm vorbei auf den Postagenten, der die abgeschabte Tasche in der Hand hielt. Dann kehrte sein Blick zu dem großen Mann zurück, der indessen die Mitte der ausgefahrenen Straße erreichte. »Wieso hat er sie?«

      »Ich sagte dir doch, du solltest verschwinden, weil hier das Gesetz die Finger im Spiel hat, McCleef.«

      »Wo sind die beiden Weiber?«

      »Sie spielen keine Rolle mehr, McCleef.«

      Sheila lachte in die Stille, die auf einmal über der Stadt lag. »Diesmal hast du deinen Meister gefunden, McCleef! An dem beißt du dir die Zähne aus. Und der ist gar kein Kopfgeldjäger.«

      Der Falschspieler blickte auf die Frau. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er konnte sich nicht erinnern, wo und wann er ihr schon früher begegnet war. Er bewegte sich vorwärts und streifte mit dem Handballen den Revolverkolben. Als er abermals verharrte, trennten ihn nur noch fünfzehn Yards von Cutler.

      »Du hattest Pech, McCleef«, sagte Cutler schleppend. »Die Wölfe in der Brasada scharrten deine Leichen wieder aus, und ich fand sie.«

      »Ach so.« McCleef schien alles auf einen Schlag zu begreifen. »Und nun bildest du dir ein, ich hätte verspielt, was?«

      »Du hast verspielt!«

      Plötzlich grinste der kantige Mann scharf. »Die alten Narren werden mir den Zaster vor die Füße legen, wenn du nicht mehr zwischen ihnen und mir stehst!«

      Ein Blitzen in den Augen des gefährlichen Kopfgeldjägers verriet seine Absicht, schon bevor seine Hand zum Colt hinabstieß. Cutler zog ebenfalls, schneller als der andere, winkelte den Arm an und wischte mit der linken Handkante über den Hammer.

      Das Krachen des Schusses hallte durch die Stadt. McCleef zuckte fast unmerklich, stand noch sekundenlang reglos und brach dann zusammen.

      Cutler schob die rauchende Waffe in die Halfter, wandte sich ab und ging zum Saloon zurück.

      »Nun erfuhr er doch nichts mehr von meinem Hass«, murmelte Sheila.

      »Wird’s denn nun heute noch was mit der Prämienanforderung, oder soll ich hier Wurzeln schlagen?«, schimpfte der alte Eremit.

      »Ich bin schon unterwegs«, erwiderte der Postagent.

      Sheila betrat den Saloon vor den anderen Mädchen und den Männern. »Bleibst du noch, Cutler?«

      Er lächelte sie an und schüttelte den Kopf. »Ich muss schnellstens nach El Paso.«

      »Die Texas Ranger sind meines Wissens in Austin und Houston«, entgegnete der Wirt.

      »Schlagt euch doch endlich aus dem Kopf, dass ich ein verkappter Texas Ranger sein könnte.«

      »He, der Sheriff und seine Posse kehren zurück!«, brüllte draußen jemand.

      »Na, der wird Augen machen!« Der Wirt rieb sich voller Vorfreude die Hände.

      Es dauerte nicht lange, dann konnte der Hufschlag im Saloon gehört werden. Kurz darauf sprengte die Posse in die Stadt. Als die Reiter vor dem Saloon anhielten, rief der Hilfssheriff: »Wir haben den einen Halunken gesehen.«

      »Der liegt doch jetzt hier«, meldete sich eine andere Stimme. »Vor deinem Office, Sheriff!«

      »Wer hat den da hingelegt?«, fragte der Hilfssheriff.

      »Du solltest besser fragen, wer ihn erschossen hat, Sheriff.« Der Stallmann kicherte auf der Straße. »Das war der andere. Aber wenn mich nicht alles täuscht, verbrennst du dir sehr die Finger, wenn du gegen ihn den Colt ziehst. Und ein Fehler dürfte es obendrein sein.«

      »Er hat das Geld abgeliefert«, sagte der Postagent.

      Da stürzte Hilfssheriff Winter bereits in den Saloon. Er schien die letzten Worte nicht gehört zu haben, denn er hielt den Revolver in der Hand und zielte auf Cutler, den am Tresen die Mädchen umstanden.

      Hinter dem Sternträger kamen der Stallmann, der Postagent und die anderen herein. Und jemand sagte: »Er hat das Geld nicht McCleef, sondern ein paar Mädchen abgenommen, die von Süden kamen. Und er gab es dem Postmeister, Winter!«

      »Was?«

      Der Postagent schob sich neben den Hilfssheriff. »Du hast richtig verstanden, Rep. Er ist kein Kopfgeldjäger.«

      »Was denn dann?« Winter ließ den Colt sinken. Sein Gesicht glich einem Fragezeichen.

      »Das hat er uns nicht verraten. Jedenfalls vertritt er auf irgendeine Art das Gesetz. Und verdammt erfolgreich, wie mir scheint.«

      Winter schob den Colt in die Halftei;. »Das müsst ihr mir erklären, zur Hölle!«

      »Wirklich?« Der Stallmann grinste von einem Ohr zum anderen. »Bei der Story schneidest du aber nicht besonders gut ab, Rep.«

      »Zumal er die beiden Mädchen mit der Beute nach mir und McCleef fragte«, setzte Cutler hinzu. »Und die banden ihm natürlich einen Bären auf.«

      Barn, der Keeper, kicherte. »Das ist wirklich urkomisch, Rep.«

      Winter begann die Zusammenhänge zu ahnen und fluchte. Und der Wirt konnte es sich nicht verkneifen, alles genauer zu erläutern, so wie sie es von Cutler gehört hatten.

      *

      Sie würden sicher noch tagelang über den Hilfssheriff insgeheim grinsen, möglicherweise sich auch manche spöttische Bemerkung nicht verkneifen können. Kein Wunder in einem so kleinen Nest, wo kaum mal etwas passierte.

      Cutler ritt die Straße nach Norden hinauf und achtete dabei wenig auf das dichte Gestrüpp rechts und links. Bis es dann raschelte. Hinter ihm natürlich.

      »Halt, Hände hoch!«, befahl eine scharfe, etwas schrill klingende Stimme, die er als jene von Stella sofort erkannte.

      Er zügelte den Braunen und schaute über die Schulter.

      Die beiden Saloonmädchen aus Mexiko traten aus den Büschen. Stella hielt einen Derringer in der Hand und zielte auf ihn.

      »Absteigen und Hände hoch!«

      Cutler saß ab und drehte sich um. »Du willst es wohl mit Gewalt zu einem schlimmen Ende bringen, was, Schatz?«

      »Weg vom Pferd!« Stella winkte mit der Waffe. »Los, los, Bewegung! Das Geld gehört uns!«

      »Das Geld habe ich nicht mehr.«

      Stella blickte auf das Pferd und konnte die Tasche nicht entdecken.

      »Sieh auf der anderen Seite des Gauls nach, Dolores!«

      Die Mexikanerin gehorchte, kehrte zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, er hat es nicht.«

      »Wo ist es dann?«

      »Auf dem Weg dorthin, wohin es gehört. Und McCleef ist tot. Der hätte euch beinahe noch eingeholt. Jedenfalls bis zur Extrapost hättet ihr es nicht mehr geschafft. Er hat sich offenbar schneller als von euch vermutet befreien können.«

      Stellas Unsicherheit vergrößerte sich von Sekunde zu Sekunde.

      »Eigentlich bekommt von mir niemand zweimal eine Chance«, erklärte Cutler. »Aber weil ihr es seid, will ich mal eine Ausnahme machen. Reitet fort, bevor man euch doch noch sucht. Und vergesst das viele Geld.«

      »Ich sagte doch gleich, das wird nichts mehr!«, schimpfte Dolores. »Der ist uns über!« Sie zog sich bereits zwischen das Buschwerk zurück. »Wir hauen ab, Stella! Sonst landen wir noch im Kittchen!«

      Die Mexikanerin tauchte in den raschelnden Büschen unter. Und auf einmal wirbelte auch Stella herum und rannte weg. Gleich darauf knarrte Sattelleder. Hufschlag erschallte. Staub trieb über das Dickicht.

      »Hoffentlich


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