7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett

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7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett


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knarren die Türangeln. Big John blickt über die Schulter.

      Sheriff Wil Heston kommt in den Saloon, geht um die Cowboys herum und stellt sich neben einen Stützpfosten.

      Bill sieht, dass es im Gesicht des Sheriffs heftig arbeitet. Irgendwie muss Heston seine Angst vor dem langen Schatten des Ranchers überwunden haben, dass er sich hierher getraute.

      „Was willst du, Heston?", knurrt Big John ihn an.

      „Ich ... Es war vielleicht gut, dass der Fremde da war, Big John", ächzt der Sheriff. „Das wollte ich dir sagen. Sie waren wild wie eine Herde Broncos. Sie wollten Bresler umbringen!"

      Bill bewundert den Mann fast, wie er sieht, wie schwer es ihm fällt, das zu sagen. Vielleicht ist diese Stadt doch nicht so feige, wie er erst dachte.

      „Du bist nicht gefragt", knurrt Big John. „Verschwinde!"

      Der Sheriff bewegt sich nicht.

      „Verschwinde!", kreischt Hassel.

      Bill sieht Heston zusammenzucken wie unter einem Peitschenhieb. Dann schleicht er wie ein geprügelter Hund hinaus.

      Die Stadt ist also doch feige.

      Die Angeln der Tür knarren.

      „Siehst du", schallt die Stimme des Mannes, der draußen die Pferde hält, herein. „Ich habe dir doch gleich gesagt, dass du nicht gebraucht wirst." Ein hämisches Lachen folgt.

      Schleifende Schritte entfernen sich.

      „Du bist vielleicht gekommen, um hier einen Job zu bekommen", sagt Big John an Bill gewandt. „Und vielleicht hätte ich so einen furchtlosen Kerl wie dich auch gebrauchen können. Aber du bist zu eigenmächtig; Meine Leute werden dir das jetzt austreiben. Dann wirst du auf dein Pferd geworfen. Wenn du zu dir kommst, bist du sicher schon weit von dieser Stadt weg. Sei schlau, mein Junge, und komm nie mehr zurück."

      Die Cowboys grinsen auf eine scharfe, gefährliche Art.

      „Bresler, du verschwindest solange und nimmst das Girl mit!"

      „Aber — aber — sie kamen wirklich wie ..."

      „Ruhe!", bellt Hassel. „Wenn mit meinem Söhn irgend etwas zu regeln ist, so regle ich das. Das weiß jeder in der Stadt. Du konntest zu mir kommen. Er hätte seine Prügel bekommen."

      „Dazu wäre es zu spät gewesen", knurrt Bresler aufsässig. „Kent wollte mich töten, nachdem er mir eine Flasche an den Kopf geworfen hat."

      „Ruhe, sagte ich!", schreit Hassel mit überkippender Stimme. „Hinaus! Nimm das Girl mit!"

      Bresler schleicht zur Küchentür und gibt Kate einen Wink.

      Sie beachtet das nicht.

      Hassel dreht sich ihr zu und blickt sie scharf und durchbohrend an.

      „Raus!"

      Kate zuckt nicht mit der Wimper.

      „Raus!"

      „Warum denn? Soll niemand sehen, was für feiges Gesindel ihr seid?", fragt sie scharf. „Die Leute in der Stadt wissen so und so, dass Sie nur durch Ihre Übermacht stark sind. Sie persönlich sind doch viel zu feige, um sich mit einem Mann zu messen. Warum soll ich es nicht sehen, wenn Ihr ganzes Rudel auf ihn losgeht?"

      Hektische rote Flecke brennen auf Big Johns Wangen. Ein Schnaufen kommt aus seinem Mund.

      „Gehen Sie, Kate", sagt Bill leise. „Es ist besser!"

      Kate bewegt sich noch immer nicht. Auch die verzweifelten Winke, die Bresler macht, finden bei ihr keine Beachtung.

      „Ed, bring sie raus!", kommandiert der Rancher.

      Ed ist ein schwergewichtiger Bursche, Er zuckt die Schultern, als er vor Kate steht und nach ihrem Arm greift.

      „Tut mir leid, Miss", brummt er. „Ich bin Texaner. Bei uns zu Hause kann ein Mann eine Kugel in den Kopf bekommen, wenn er eine Frau anfasst. Aber bei uns zu Hause halten sich die Frauen auch aus Männerangelegemheiten heraus."

      „Sie sollten gehen, Kate", meint Bill. „Vielleicht ist Ed der einzige Texaner in dem Haufen."

      Big John lässt ein böses Knurren hören. Ed schiebt das Mädchen durch die Hintertür. Der Keeper ist in der Küche verschwunden.

      Ed kommt zurück und bleibt vor Bill stehen. Er grinst ihn an.

      „Irgendwie gefällt mir deine Art", mault er. „Aber für diesen Sommer habe ich meinen Sattel schon gewählt. Boss, wenn du jetzt das Zeichen gibst ..."

      Big John grinst nun. Und dieses Grinsen gibt ihm Ähnlichkeit mit einem Raubtier. Dann schlägt er mit dem Arm durch die Luft, als wollte er sie spalten.

      *

      Die Cowboys werfen sich brüllend vorwärts. Ed zieht einen Rarnmer hoch und bekommt von Bill eine gestochene Gerade auf die Nase gesetzt. Er fliegt zurück, schiebt einen Tisch vor sich her und fällt.

      Da sind sie alle gleichzeitig da. Bill sieht noch, wie Big John rückwärts geht und sich an die Wand lehnt. Dann hat er nur noch wilde Gesichter und wirbelnde Fäuste vor sich. In diesem Moment fragt er sich, warum er geblieben ist. Wäre es nicht besser gewesen, zu verschwinden und im geeigneten Moment wiederzukommen, um Dale zu greifen und fortzuschleppen?

      Ein Schlag trifft ihn gegen die Stirn und wirft ihn über die Theke. Seine Beine werden in die Höhe geworfen. Er überschlägt sich und landet hinter der Theke. Als er aufsteht, ist einer der Kerle vor ihm. Bill schlägt mit einer lahmen Bewegung zu. Seine Faust wird zur Seite geschleudert, und ein Uppercut trifft sein Kinn und zaubert bunte Sterne vor seine Augen. Er fällt, schrammt gegen etwas und hat auf einmal das abgesägte Schrotgewehr des Keepers in der Hand. Das Feuerwerk vor seinen Augen lichtet sich. Er sieht drei Kerle auf einmal über sich herfallen, will das Gewehr drehen, schafft es aber nicht mehr. Ein Faustschlag lässt seinen Hinterkopf gegen die Wand knallen. Schwarze Nacht kriecht ihm entgegen. Noch einmal wird er irgendwo getroffen, da fällt er zur Seite.

      Die Cowboys richten sich schnaufend auf. Ed, der seine Nase massiert, kommt um die Theke.

      „Er ist bewusstlos", sagt er und schaut seinen Boss an.

      „Und? Soll das ein Grund sein, aufzuhören? Weiter!"

      Die Cowboys bücken sich hinter der Theke. Big John grinst, als die hallenden Schläge an seine Ohren weihen.

      Auf einmal schreit einer etwas und richtet sich auf. Er wirft etwas auf die Theke, und Big Johns Augen werden starr.

      „Ein Marshal!", sagt Ed und lässt seine misshandelte Nase los.

      „Verdammt!", knirscht ein anderer.

      Big John geht mit steifen Schritten auf die Theke zu. Er schaut auf den Stern, und plötzlich ist ein helles Glitzern in seinen Augen. Gepresst kommt der Atem aus seinem Mund.

      „Wegen Dale!", sagt einer, der den Winter über in Big Johns Buch stand. „Bestimmt wegen Dale, Boss!"

      „Ruhe!", schreit der Rancher ihn an.

      Ein paar bekommen spaltenge Augen. Offenbar wissen sie nichts davon.

      „Bresler!", schreit Big John.

      Der Keeper kommt aus der Küche. Vor ihm gehen die Cowboys zurück. Bresler blickt auf den Bewusstlosen, dann auf den Stern auf der Theke.

      Big Johns Finger zeigt darauf.

      „Hast du das gewusst?"

      Bresler zittert. Er kann es jetzt nicht mehr verbergen.

      „Ja", gibt er flau zu.

      „So, du hast es gewusst. Und warum erfuhr ich nichts davon?"

      „Ich … Sie haben mich ja gar nicht zu Wort kommen lassen", verteidigt sich der Keeper schwach.

      „Wer hat ihn gerufen?"

      „Nie


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