1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller. Pete Hackett
Читать онлайн книгу.bewegte sich rückwärtsgehend auf die Tür zum Nebenzimmer zu. Es war das Büro seiner Sekretärin.
„Das würden Sie gern wissen, Burke, wie? Aber ich werde es Ihnen nicht sagen. Wie sind Sie auf mich gekommen?“
„Sie haben in Cohans Ford Lincoln ihren genetischen Fingerabdruck hinterlassen. Warum musste Cohan sterben?“
Goodman richtete die Pistole auf Owen Burke. „Stellen Sie sich dort an die Wand“, kommandierte er, ohne auf die Frage des Agents einzugehen. „Auch Sie, Harris. Vorher aber legen sie Ihre Waffen auf den Fußboden.“
Er hatte fast die Tür erreicht, die ins Nachbarbüro führte.
„Wird's bald?“ Goodman drückte wieder seiner Geisel die Mündung unter das Kinn. Jeder Zug im Gesicht der Frau war von Angst und Schrecken geprägt. Sie schien begriffen zu haben, dass sie sich in der Gewalt eines gewissenlosen Killers befand.
Vorsichtig zogen die Agents ihre Pistolen, legten sie auf den Fußboden und traten zurück. Burke ließ Goodman nicht einen Moment aus den Augen. Ein entschlossener Ausdruck hatte sich um seinen Mund festgesetzt. Dieser Mann würde über Leichen gehen. Das war dem Special Agent plötzlich klar.
„Haben Sie allen Ernstes angenommen, Sie könnten die Prostitution bekämpfen und ausmerzen?“, fragte Ron.
„Jede tote Hure war ein Gewinn für die Menschheit. Cohan war der Vollstrecker. Er betete zum Satan. Die Herzen der Huren opferte er. Wir ließen es zu, weil es nach Ritualmorden aussah. Um eine falsche Spur zu legen, wurden auch in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis den Huren die Herzen herausgeschnitten.“
„Beinahe wäre es Ihnen gelungen, eine falsche Spur zu legen“, sagte Burke. „Wir ermittelten zunächst in Richtung Ritualmord.“
„Wir haben Sie und Ihren Kollegen unterschätzt, Burke. Wie sind Sie uns auf die Spur gekommen?“
„Ihnen das jetzt zu erzählen würde viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen, Goodman. Sagen Sie uns, wer noch zu Ihrem Killerverein gehört. Ist es Dr. Ramsey?“
Goodman nahm seinen Arm vom Hals der Frau. „Hol deine Autoschlüssel, Kath!“, kommandierte er. „Und versuch lieber nicht zu fliehen. Eine Kugel ist immer schneller als du.“
Er versetzte seiner Sekretärin einen Stoß, die Frau taumelte zur Seite und war für die Agents nicht mehr zu sehen. Goodman ließ die Mündung der Pistole über die Agents pendeln.
Plötzlich holte er mit der linken Hand ein Mobiltelefon aus der Jackentasche. Ohne seine Aufmerksamkeit länger als einen Sekundenbruchteil von den G-men zu nehmen klickte er eine Nummer her, dann drückte er den Verbindungsknopf, und sogleich sagte er:
„Sie haben uns. Ich habe eine Geisel. Burke und Harris stehen in meinem Büro. Ich fahre mit der Geisel zur Wohnung meiner Schwester. Du solltest auch hinkommen.“
Goodman lauschte. Sein Gesprächspartner redete einige Zeit auf ihn ein. Schließlich sagte Goodman: „Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht. Aber denk nur nicht, dass ich den Kopf allein in die Schlinge stecken werde. Wir treffen uns in einer halben Stunde bei Susan. Und dann sehen wir weiter.“
Goodman unterbrach die Verbindung und ließ das Handy wieder in die Jackentasche gleiten. „Bist du bereit, Kath?“
„Ja“, kam es zaghaft von der Frau, die die Agents nicht sehen konnten.
„Sie haben gehört, dass ich zu meiner Schwester will. Versuchen Sie nicht, mich aufzuhalten. Kath würde dafür bezahlen. Wenn ich bei Susan bin, werde ich meine Forderungen stellen.“
Goodman verschwand aus der Tür.
Burke hörte einen ersterbenden Aufschrei, als er sich wahrscheinlich wieder die Geisel schnappte.
Fast gleichzeitig traten die Agents vor und hoben ihre Pistolen auf, dann öffnete Burke die Tür zum Korridor, sicherte nach draußen und trat in den Flur. Goodman hielt seine Sekretärin wie ein lebendes Schutzschild vor sich. Rückwärtsgehend bewegte er sich in Richtung Treppenhaus. Dort gab es auch einen Aufzug ...
17
Owen Burke rief von Goodmans Büro aus seinen Vorgesetzten an und berichtete ihm, was vorgefallen war.
Der AD machte ihm keine Vorwürfe, sondern sagte: „Das sind Nachrichten, die ich nicht so gern höre. Ich werde veranlassen, dass ein Polizeiaufgebot in Brooklyn bereitsteht. Begeben Sie und Agent Harris sich ebenfalls dorthin, Agent Burke. Wir werden uns anhören, was Goodman fordert. Und dann sehen wir weiter.“
„Die Kollegen sollen Goodman auf jeden Fall ungeschoren passieren lassen“, sagte Burke.
„Natürlich“, antwortete der AD. „Die Geisel darf auf keinen Fall gefährdet werden. – Ob Susan Cohan mit ihrem Bruder gemeinsame Sache gemacht hat?“
„Ich weiß es nicht, Sir. Ich will es aber nicht ausschließen.“
Ron stand am Fenster und schaute in den Hof hinunter. Als Burke aufgelegt hatte, sagte er: „Goodman und seine Geisel sind mit einem dunkelgrünen Toyota weggefahren. Wir sollten uns beeilen.“
Sie fuhren von der Leroy Street zur Houston Street und folgten ihr nach Osten. Auf der Bowery wandten sie sich nach Süden und erreichten bald die Williamsburg Bridge. Auf dem Brooklyn-Queens Expressway wandten sie sich in Richtung Brooklyn.
Schließlich erreichten sie das Gebäude, in dem Susan Cohan wohnte.
Der grüne Toyota stand vor der Tür. Goodman und Kath, seine Sekretärin, saßen noch drin.
In der Nähe standen auch einige Einsatzfahrzeuge des Police Department. Das Haus war sozusagen umstellt. Sicher hatten sich auch einige Scharfschützen der Polizei in den umliegenden Gebäuden postiert.
Ron Harris stellte den Dodge etwa hundert Yard von dem Wohnhaus entfernt hinter einem Patrolcar ab. Zwei Polizisten, die ihre Pistolen in den Händen hielten, waren hinter dem Fahrzeug in Deckung gegangen.
Owen Burke wies sich aus und erkundigte sich nach dem Einsatzleiter.
Sein Name war Ackerman, sein Dienstrang Captain. Er hatte sich hinter einem Mannschaftstransportwagen der State Patrol verschanzt. Einige andere Uniformierte waren bei ihm.
Die beiden Agents liefen zu dem Captain hin.
„Was ist los?“, fragte Burke. „Warum sitzen Goodman und die Geisel noch in dem Toyota?“
„In Susan Cohans Wohnung befindet sich Goodmans Komplize. Sein Name ist uns unbekannt. Er droht, Susan Cohan zu erschießen, sollte ein Polizist das Haus betreten. Wir stehen mit dem Mann telefonisch in Kontakt. Er fordert ein vollgetanktes Fluchtfahrzeug und ein startklares Flugzeug auf dem La Guardia Airport.“
„Sein Name ist schätzungsweise Andrew Ramsey“, erklärte Burke. „Dr. Andrew Ramsey, Dozent an der Columbia Universität. Er dürfte der Kopf der Bande sein, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die illegale Prostitution in New York und ein paar weiteren Großstädten auszumerzen. Lässt er Goodman nicht in die Wohnung?“
„Goodman, so scheint es, wartet ab, ob wir auf die Forderung seines Komplizen eingehen. Wahrscheinlich steht auch er mit Ramsey in Verbindung.“
„Ich kann es kaum glauben, dass Goodman es gutheißt, dass Ramsey seine Schwester als Geisel genommen hat“, knurrte Ron. „Ihretwegen hat er ja wohl der illegalen Prostitution den Krieg erklärt.“
„Was hat Susan Cohan für eine Telefonnummer?“, fragte Burke und zückte sein Handy.
Der Captain diktierte ihm die Zahlen, er tippte sie und ging auf Verbindung.
„Was ist?“, kam es aus dem Lautsprecher. „Gehen Sie auf meine Forderung ein? Sie wollen doch nicht Susan Cohans Leben aufs Spiel setzen?“
„Hier spricht Burke, FBI New York“, sagte dieser. „Hallo, Dr. Ramsey. Glauben Sie allen Ernstes,