1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller. Pete Hackett

Читать онлайн книгу.

1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller - Pete Hackett


Скачать книгу
dieser verdammte Narr, meinen Namen genannt?“

      „Nein. Es war nicht schwer, es herauszufinden, Dr. Ramsey. Nachdem ihr Ford in Flammen aufgegangen war, stand es für mich fest, dass Sie zu der Bande gehören. Zwischenzeitlich bin ich sogar davon überzeugt, dass Sie der Boss sind. Sie sind seit Jahren mit dem Elend der HIV-Infizierten konfrontiert worden. Das ließ Ihren Frust, aber auch Ihren Hass anwachsen und letztlich eskalieren. Schließlich fanden sich ein paar Betroffene, die Sie vor Ihren Karren spannen konnten. Liege ich richtig mit meiner Annahme, Professor?“

      „Ja, Agent Burke, Sie sind ein ziemlich ausgeschlafener Bursche. Ihnen kann man so schnell nichts vormachen, wie?“ Es klang zynisch. „Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich im Moment am Drücker bin. Ich warte jetzt noch genau eine Viertelstunde. Und wenn dann der Fluchtwagen nicht vor der Tür steht, erschieße ich Susan.“

      „Warum nehmen Sie nicht den Toyota, in dem Goodman und seine Geisel sitzen?“

      „Was interessiert mich Goodman. Ich habe mit ihm gesprochen. Er will, dass ich seine Schwester freilasse. Doch ich denke nicht dran.“

      „Warum nicht? Goodman hat seine Sekretärin als Geisel. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Ramsey: Ich stelle mich Ihnen im Austausch gegen Susan Cohan und Goodmans Sekretärin als Geisel zur Verfügung. Nehmen Sie mit Goodman Kontakt auf und besprechen Sie mit ihm meinen Vorschlag.“

      „Nein, o nein, Burke. Sie legen mich nicht herein. Susan Cohan ist und bleibt mein Faustpfand. Es sind jetzt noch dreizehn Minuten.“

      „Wenn Sie die Geisel erschießen, haben Sie auch verloren, Ramsey. Das ist Ihnen doch hoffentlich klar.“

      „Lebendig kriegt ihr mich nicht!“, stieß Ramsey wild hervor. „Und ihr werdet Susan Cohan auf dem Gewissen haben.“

      „Sie bekommen das Auto“, versprach Burke.

      „Das will ich Ihnen auch geraten haben, Agent“, schnaubte der Gangster, den Owen Burke für hochgradig geistesgestört hielt. Die Idee, die seinen Verbrechen zu Grunde lag, zeugte davon. Aber gerade das machte ihn unberechenbar und gefährlich.

      Der Special Agent unterbrach die Verbindung.

      In diesem Moment sagte Captain Ackerman: „Einer unserer Scharfschützen hat Goodman im Visier. Soll ich Befehl geben, den finalen Rettungsschuss abzufeuern?“

      „Nein“, sagte Burke schnell. „Wenn wir Goodman erschießen, könnte Ramsey die Nerven verlieren.“

      Ackerman rief dem Beamten, der das Funkgerät bediente, eine entsprechende Antwort zu. Der Cop hob das Mikrofon vor seinen Mund und sprach etwas.

      Burke sagte zu Ackerman: „Lassen Sie einen Streifenwagen vorfahren.“

      „Er will auch ein Flugzeug“, stieß Ackerman hervor.

      „Ich denke nicht, dass Ramsey bis zum Airport kommt“, versetzte der Special Agent.

      „Was haben Sie vor?“

      „Zunächst einmal müssen wir versuchen, Goodman zu überwältigen. Es muss so ablaufen, dass Ramsey nichts davon mitkriegt. Es wäre vielleicht gut, Ron, wenn du den Streifenwagen vor die Haustür fahren würdest.“

      „Goodman kennt mich“, gab Ron Harris zu bedenken. „Er wird sofort Verdacht schöpfen.“

      „Du wirst den Wagen hinter den Toyota fahren und ihn verlassen, bleibst jedoch neben dem Fahrzeug stehen. Ich werde zwischen den vorderen Rückenlehnen und dem Rücksitz verborgen sein. Während Goodman sein Augenmerk ausschließlich auf dich richten wird, krieche ich aus dem Einsatzfahrzeug und robbe zur Fahrerseite des Toyotas. So befinde ich mich im toten Winkel zu Goodman, der auf dem Beifahrersitz sitzt. Und dann muss alles blitzartig ablaufen. Während ich die Sekretärin aus dem Auto zerre, rennst du zur Beifahrertür und überwältigst Goodman.“

      „Das kann verdammt ins Auge gehen“, murmelte Ron.

      „Vor allem müssen wir verhindern, dass ein Schuss fällt“, sagte Burke achselzuckend. „Ramsey darf nicht mitkriegen, was sich vor dem Haus abspielt. Er muss der Überzeugung sein, dass wir ihm freien Abzug gewähren.“

      „Ihr Einsatz gegen Goodman wird ihm nicht verborgen bleiben“, gab Ackerman zu bedenken.

      „Er müsste sich aus dem Fenster beugen, um sehen zu können, was sich vor der Haustür abspielt“, antwortete Burke. „Und das wird er sich nicht wagen, da er weiß, dass rundum in den Gebäuden Scharfschützen versteckt sind.“

      Ackerman schaute skeptisch.

      Dann aber gab er Befehl, einen Streifenwagen zu bringen.

      Burke rief noch einmal Ramsey an. „Sie bekommen ein Einsatzfahrzeug. Auf die Schnelle ein ziviles Auto herbeizuschaffen ist unmöglich. Wird Ihr Komplize Goodman die Ruhe bewahren, wenn das Einsatzfahrzeug auf ihn zukommt?“

      „Ich sagte Goodman Bescheid“, kam es von Ramsey.

      Das Patrolcar kam und hielt an einer Stelle, an der es den Gangstern nicht möglich war, Owen Burke zu beobachten. Er kroch in den Fußraum zwischen Vorder- und Rücksitzen. Ron Harris klemmte sich hinter das Steuer, fuhr vor die Tür des Gebäudes, in dem Susan Cohan wohnte und parkte das Fahrzeug unmittelbar hinter dem Wagen, in dem Goodman und dessen Geisel saßen.

      Ron Harris stieg aus, ließ aber die Tür offen. Im Schutz der aufstehenden Fahrertür öffnete Burke die linke hintere Tür und kroch auf den Gehsteig. Ron ging vorne um das Einsatzfahrzeug herum. Er hatte die Hände in Schulterhöhe angehoben. Wenn Burkes Rechnung nicht aufging, dann hing sowohl Rons Leben an einem seidenen Faden wie auch das Leben der Geisel in dem Toyota.

      Owen Burke hielt die SIG in der rechten Faust. Noch schien Goodman ihn nicht entdeckt zu haben. Auf allen Vieren bewegte er sich dicht an der linken Seite des Toyotas nach vorne. Und dann riss er die Fahrertür auf, seine Linke schoss hoch und erwischte die Sekretärin am Arm. Ein scharfer Ruck und die Frau kippte ihm entgegen. Ihr entrang sich ein erschreckter Aufschrei. Burke kam halb hoch und richtete die SIG auf den Gangster auf dem Beifahrersitz, der noch keine Zeit gefunden hatte, zu reagieren. Doch jetzt schlug er seine Waffe auf den Agent an.

      Da riss auch schon Ron die Tür auf der Beifahrerseite auf.

      Die Hand Goodmans mit der Waffe zuckte zu ihm herum.

      „Fallen lassen!“, peitschte Burkes Stimme.

      Ron Harris aber schlug schon zu, Goodman bekam den Lauf der SIG gegen die Stirn und sackte auf dem Sitz zusammen. Mit einem Griff entwand Ron ihm die Pistole. Burke vermutete, dass mit dieser Waffe Wesley Cohan erschossen worden war.

      Handschellen klickten. Ron ließ Goodman auf dem Beifahrersitz, drückte die Tür zu und kam um den Toyota herum. Owen Burke half schon Kath, der Sekretärin, auf die Beine. Die Frau schluchzte, in ihrem Gesicht zuckten die Muskeln, ihre Augen waren gerötet vom Weinen.

      Burke bedeutete seinem Kollegen, Kath zu Captain Ackerman zu bringen, und Ron führte die Frau davon. Er blieb auf der Seite, auf der sich das Gebäude befand, in dem sich Andrew Ramsey verschanzt hatte. So konnte Ramsey sie von der Wohnung aus nicht sehen, es sei denn, er hätte sich weit aus dem Fenster gebeugt.

      Burke ging auf der dem Haus abgewandten Seite des Einsatzfahrzeuges in Deckung und gab Ackerman ein Zeichen. Der Captain verschwand hinter dem Mannschaftstransportwagen aus seinem Blickfeld und Burke vermutete, dass er jetzt mit Andrew Ramsey telefonierte. Ron Harris überquerte mit Kath etwa hundert Yard entfernt die Straße.

      Wenig später tauchte Ackerman wieder auf und bedeutete Burke, dass es gleich so weit sei.

      Ron war mit Kath hinter dem Fahrzeug, bei dem Ackerman postiert war, verschwunden. Dass es ihnen gelungen war, die Sekretärin aus der Gewalt des Gangsters zu befreien, verschaffte Burke eine immense innere Befriedigung. Wenn es ihnen jetzt auch noch gelang, Susan Cohan zu befreien, dann würde ihnen wieder einmal ein voller Erfolg in der Verbrechensbekämpfung beschieden sein.

      Einige Minuten verstrichen. Dann erschien Andrew Ramsey mit seiner Geisel


Скачать книгу