Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung. Sandy Palmer

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Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung - Sandy Palmer


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sie zärtlich und war glücklich mit ihr.

      „Richard“, sagte Charlotte in die Stille hinein.

      „Hm?“, gab er zurück.

      „Ich liebe dich sehr“, gestand sie leise.

      „Ich dich auch, mein Liebling“, antwortete der Mann und küsste Charlotte zärtlich.

      16

      Volker Ahlert wurde von der Intensivstation in Alfons Epplers Zimmer verlegt. Der Grundstücksmakler hatte den Eingriff großartig überstanden, er ging schon, ein wenig schief und krumm, allein zur Toilette.

      Volker war noch nicht soweit. Dennoch war der Grundstücksmakler froh, dass jemand da war, mit dem er sich unterhalten konnte.

      „Der Überfall erregte einiges Aufsehen“, sagte Alfons Eppler. „Nicht nur in Bergesfelden.“

      „Jetzt wird für ein paar Tage der Umsatz nach oben schnellen“, sagte Volker gallig. „Von weither werden die Leute kommen, um sich den Tatort anzusehen. Mit keinem noch so groß angelegten Werbefeldzug hätten wir das erreicht.“

      Eppler winkte ab. „Frisst ja doch alles die Steuer ... Hatten Sie Angst, als Ihnen dieser Kerl entgegentrat?“

      „Nein.“

      „Sie sind wohl einer von denen, die fürs Heldentum geboren wurden.“

      „Das nicht, aber es ging alles so schnell, dass ich keine Zeit hatte, Angst zu haben“, entgegnete Volker Ahlert.

      „Wären Sie in der Lage, den Täter zu entlarven?“

      „Wie denn?“, fragte Volker Ahlert. „Er trug eine Lederkleidung, wie sie Hunderte von Motorradfahrern besitzen.“

      „Und was ist mit seinem Gesicht?“

      „Er hatte einen Sturzhelm auf, das getönte Visier war geschlossen. Ich habe kein Gesicht gesehen“, sagte Volker.

      „Stimmt es, dass ihm dreihunderttausend Euro in die Hände fielen?“, erkundigte sich der Grundstücksmakler. „Die Medien machen gern ein bisschen mehr draus.“

      „Diesmal nicht“, antwortete Volker Ahlert.

      „Dreihunderttausend Euro“, sagte Alfons Eppler und wiegte den Kopf. „Und die braucht er noch nicht einmal zu versteuern.“

      „Das Geld wird ihm kein Glück bringen“, sagte Volker grimmig. „Er hat es unrechtmäßig erworben.“

      „Denken Sie, der hat deswegen Gewissensbisse? Nicht alle Menschen sind so ehrlich wie wir beide, Herr Ahlert. Wir tun nie etwas Unrechtes, zahlen immer brav unsere Steuern ... Leider gibt es auch andere. Denen ist es egal, woher das Geld kommt, das sie ausgeben. Hauptsache sie brauchten dafür nicht zu arbeiten. Die stört es nicht, wenn Blut an den Scheinen klebt. Wenn sie kein Geld mehr haben, weil sie’s verjubelt und verprasst haben, holen sie die Kanone aus dem Schrank und verschaffen sich Nachschub. Und das Finanzamt lässt sie ungeschoren. Man hält sich an uns, verstehen Sie? Denn das ist einfacher. Unsere Namen sind bekannt, befinden sich im Computer.

      Wir haben über unsere Einkünfte genaueste Angaben zu machen. Wehe, Sie vergessen mal irgendetwas anzugeben. Glauben Sie, man kauft Ihnen das ab? Niemals! Man denkt sofort, Sie hätten das Finanzamt betrügen wollen. Ich war kürzlich in Österreich. Da ruft man die Leute gerade zur Zeckenimpfung auf. Sie wissen, was eine Zecke ist? Man nennt sie auch den gemeinen Holzbock. Das sind lästige Blutsauger. Gegen die kann man sich impfen lassen. Aber haben Sie schon mal gehört, dass es Impfungen gegen Finanzbeamte gibt? Das wissen die wohlweislich zu unterbinden. Ich sehe ja ein, dass Steuern sein müssen. Aber stellen die mit meinem Geld auch etwas Vernünftiges an? Mitnichten. Jeder Möchte-Gern-Dichter wird subventioniert, und teure Waffen werden gekauft, damit man den Frieden erhalten kann. Mit Waffen! So ein Blödsinn. Wie könnte man Kriege führen, wenn niemand eine Waffe besäße? Was glauben Sie, wie viele Leute mit meinem Geld ein schlaues Leben führen ... Ach, ich rede lieber nicht weiter. Es hat ja doch keinen Zweck. Ich rege mich nur unnötig auf, und das verlangsamt meine Heilung.“

      Eine Krankenschwester betrat das Zimmer und verteilte die Thermometer.

      „Eine Schwester hübscher als die andere“, sagte Alfons Eppler grinsend. „Es ist die reinste Freude, in der Wiesen-Klinik zu liegen.“

      „Sie können gern noch ein paar Tage anhängen, wenn es Ihnen bei uns so gut gefällt“, entgegnete die Schwester schlagfertig.

      „Also wenn ich mir’s aussuchen darf, würde ich Sie doch lieber außerhalb der Klinik treffen“, sagte der Grundstücksmakler.

      „Einverstanden. Darf ich meinen Verlobten mitbringen?“

      „Ihren Verlobten? Was soll ich denn mit dem anfangen?“, fragte der Mann.

      „Er lässt mich in meiner Freizeit keinen Moment aus den Augen“, sagte die Krankenschwester.

      „Und das lassen Sie sich gefallen?“, fragte Alfons Eppler.

      „Was soll ich machen? Ich bin eine schwache Frau.“ Sie verließ lächelnd das Zimmer.

      Alfons Eppler grinste. „Die versteht es, einen auf den Arm zu nehmen, was? Oh, ich mag solche Frauen.“

      Volker Ahlert lächelte.

      Es tat ihm gut, mit diesem Mann zusammen zu sein. Einen amüsanteren Bettnachbarn hätte sich Volker nicht wünschen können.

      17

      Am Nachmittag bekam Dr. Richard Berends Besuch von einem Mann namens Sigfrit Stassen. Ihm gehörte eine Papierfabrik außerhalb Bergesfeldens.

      Ein altes Unternehmen, das Stassen von seinem Vater geerbt hatte, und dieser hatte es von seinem Vater übernommen. Drei Generationen lang leiteten die Stassens nun schon das große Unternehmen.

      Man hatte es mehrfach renoviert und modernisiert und dem neuesten Stand der Technik angepasst, damit es konkurrenzfähig blieb, und die Auftragslage war nach wie vor erfreulich.

      Sigfrit Stassen hatte sich gegen die Auflagen des Umweltschutzes nicht gesträubt, sondern mehr als das Geforderte getan, damit das Abwasser seiner Fabrik keinen Schaden anrichtete.

      Er war ein einsichtiger und umsichtiger Mann, tüchtig und erfahren mit seinen fünfzig Jahren. Ein seriöser Geschäftsmann mit Weitblick und vernünftigen Ansichten.

      Natürlich fehlte es ihm, in gewissen Grenzen, nicht am nötigen Mut zum Risiko, aber er übertrieb es damit nie, denn er wusste, was er seiner


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