Die Perfekte Nachbarin. Блейк Пирс

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Die Perfekte Nachbarin - Блейк Пирс


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die Häftlingen rechtlichen Beistand ermöglichten, wenn sie gegen falsche Anschuldigungen vorgehen wollten. Mit WCP konnte Kyle außerdem seine Buchhaltung etwas frisieren, was ihm schließlich dabei helfen würde, ein paar Freunden, die er hinter Gittern kennengelernt hatte, unter die Arme zu greifen.

      Danach hatte er ein Interview mit einem lokalen Nachrichtensender, um über die Stiftung zu sprechen. Er hatte sich mit einer Medienexpertin getroffen, die ihm beigebracht hatte, wie er das Gespräch ausschließlich auf die Stiftung lenken konnte, ohne sich in unangenehme Fragen über die Gründe seiner Verurteilung verwickeln zu lassen – dieser ganze Kram mit Jessie. Das Interview war seine erste Testfahrt in diesen schwieriges Gewässern.

      Anschließend würde er sich einem ganz anderen Thema widmen müssen. Er hatte einen Termin bei einer Vermögensverwaltung mit Sitz in Ranch Cucamonga, nicht weit von seinem Reihenhaus in Claremont entfernt. Er war in den kleinen College-Ort, etwa 50 Kilometer vom Zentrum von Los Angeles entfernt, gezogen, damit ihm niemand vorwerfen konnte, dass er sich seiner Ex-Frau unerlaubt näherte. Und wenn das Bewerbungsgespräch gut verlaufen sollte (seine Freunde in Monterrey hatten ihm versichert, dass es das würde), dann hätte er einen Legitimationsnachweis, der für das, was er für die nächsten Wochen und Monate geplant hatte, unabdingbar war.

      Er brauchte die Glaubhaftigkeit und das Ansehen, das eine Position in einer hoch angesehenen Firma mit sich brachte. Außerdem brauchte er, auch wenn er es nicht gerne zugab, das Geld. Vor dieser ganzen Sache mit dem Mord hatte er einen schönen Batzen Geld verdient. Aber die Scheidung von Jessie und seine Anwälte hatten ein tiefes Loch in seine Konten gerissen. Zwar hatte er noch Zugang zu Finanzmitteln, die er während seiner Ehe geschickt verborgen gehalten hatte. Aber diese reichten nicht aus, um seine Stiftung am Laufen zu halten, seinen gewünschten Lebensstil zu finanzieren und die völlige Zerstörung der Welt seiner Ex-Frau in die Tat umzusetzen. Er brauchte dafür schlicht und ergreifend mehr Geld.

      Gerade wollte er sein Frühstück beenden, da klingelte es an der Tür. Auf seinem Handy ließ er sich das Bild der Sicherheitskamera anzeigen und sah, dass es sich um seinen Bewährungshelfer handelte, was ihn nicht allzu sehr überraschte. Man hatte ihn vorgewarnt, dass solche unangekündigten Besuche nicht ungewöhnlich waren, und dass er sich dafür wappnen musste.

      „Hi, Mr. Salazar“, sagte er, als er die Tür öffnete. „Ich dachte, wir treffen uns um neun in Ihrem Büro. Sie konnten es nicht erwarten, hm?“

      „Sie sind sich hoffentlich bewusst, dass unangekündigte Besuche gestattet sind, Mr. Voss?“, fragte Salazar kurz angebunden.

      „Natürlich“, erwiderte Kyle, als habe er ihn erwartet. „Ich dachte mir schon, dass Sie, nachdem ich so oft bei Ihnen war, endlich auch mal hier vorbeischauen. Ich bin gerade fertig mit dem Frühstück. Kann ich Ihnen was anbieten? Kaffee? Mein Rührei mit Käse ist der Hit.“

      „Nein danke. Das hier wird nicht lange dauern. Ich wollte nur mal sehen, was Sie für diese Woche geplant haben, um sicherzugehen, dass Sie sich an die Vorgaben des Gerichts halten.“

      „Na klar doch“, entgegnete Kyle munter, drehte sich um und ging zurück ins Haus. „Mein Terminkalender ist in der Küche.“

      Salazar folgte ihm bedächtig. Kyle tat weiterhin so, als seien sie alte Freunde, die sich nach langer Zeit wiedersahen, schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und stellte sie vor ihn auf den Tisch. Salazar nahm einen Schluck, trotz seiner vorherigen Ablehnung.

      Kyle erläuterte ihm seinen Terminkalender, über den er nur wenige Augenblicke zuvor nachgedacht hatte, natürlich ohne ein paar gewisse Details. Innerhalb weniger Minuten konnte er sehen, dass Salazar zufriedengestellt war. Allerdings machte er weiter und schwadronierte über jeden Termin, den er diese Woche hatte. Sein Ziel war es, so entgegenkommend wie möglich zu wirken, so dass Salazar ihn nicht mehr so bald wieder zu Hause besuchen würde.

      Es funktionierte. Weniger als zehn Minuten später machte sich der Bewährungshelfer wieder auf den Weg, mit einem To-Go-Becher Kaffee und einem Plastikbehälter mit Käse-Rührei in Händen, zu dem er dann doch nicht hatte Nein sagen können.

      „Wir sehen uns am Freitag“, erinnerte er Kyle. „Punkt neun in meinem Büro.“

      „Ich freu mich drauf.“

      Fünf Minuten später verließ auch er das Haus. Er stieg sein Auto und winkte den FBI-Agenten, die an der gegenüberliegenden Straßenseite im Wagen saßen, zu. Dort saß, seit er eingezogen war, ununterbrochen jemand vom FBI. Innerlich ging er nochmal seinen Terminkalender durch. Er wusste, dass er zwischen all den Meetings und Interviews kaum Zeit haben würde, die bildhafte und physische Zerstörung von Jessie Hunt zu organisieren. Aber er war sich sicher, dass er es hinkriegen würde. Schließlich hatte er bereits hinter Gittern die Strippen gezogen, um ihre Karriere beinahe den Bach runtergehen zu lassen.

      Dank der überragenden Hilfe des Monzon-Drogenkartells in Monterrey hatte er bereits alle möglichen Schandtaten für Jessie umsetzen lassen. Es hatte klein begonnen, indem die Kartell-Soldaten ihre Autoreifen aufgeschlitzt hatten. Dann war es damit weitergegangen, dass sie Drogen versteckt und anonym beim Sozialamt angerufen hatten, mit Andeutungen dazu, dass sie ihre Schwester misshandeln würde. Das Beste war gewesen, sich in ihre Social Media-Konten zu hacken und rassistische Parolen zu posten. Das hatte immer noch erhebliche Nachwehen, so dass seine Ex-Frau für viele in LA zur Persona non grata geworden war, auch wenn man sie genau genommen entlastet hatte.

      Das Kartell sorgte dafür, dass es vor der Polizeistation, in der sie arbeitete, nach wie vor Proteste gab. Bald sollte ihr Auto mit Graffiti beschmiert werden. Und dann würden die richtig guten Sachen losgehen.

      Zuerst war da die Auslöschung derjenigen, die ihr am nächsten standen. Und dann, wenn sie emotional am verletzlichsten war, würde er sie holen kommen und das tun, wovon er seit Jahren geträumt hatte. Zunächst hatte er vorgehabt, sie aufzuschlitzen und zuzusehen, wie sich ihr Gesicht vor Entsetzen zu einer Fratze verzerrte, während er ihr die Organe herausschnitt und sie vor ihren Augen verbrannte. Aber mittlerweile war ihm etwas viel Schrecklicheres in den Sinn gekommen. Er würde es dieser Schlampe heimzahlen, dass es sich gewaschen hatte.

      KAPITEL FÜNF

      Jessie kaute nervös an ihrem Muffin herum.

      Während sie im Nickel Diner in der South Main Street auf Garland Moses wartete, hatte sie das seltsame Gefühl, dass sie jemand hinterging. Normalerweise arbeiteten sie und Ryan zusammen. Aber Ryan hatte letzte Nacht mit Garland in einem Fall in Manhattan Beach ermittelt. War ihre Zusammenarbeit in irgendeiner Weise ein persönlicher Angriff? Oder dieses gemeinsame Frühstück? Sie wusste, dass es im Grunde genommen ein lächerlicher Gedanke war. Dennoch ließ das Gefühl nicht nach.

      Garland kam schließlich um 8.30 Uhr herein geschlurft, eine geschlagene halbe Stunde später als vereinbart. Seine weißen Haare sahen noch wilder und unordentlicher aus als sonst. Seine Brille schien ihm jeden Moment von der Nasenspitze rutschen zu wollen. Er sah noch nicht einmal auf, als er sich seinen Weg zu dem Tisch bahnte, den er, wie Jessie wusste, bevorzugte.

      Sie nahm mit der Kellnerin Blickkontakt auf und bedeutete ihr, Garland einen Kaffee zu bringen, da er ziemlich fertig aussah. Wenn sie so lange aufgeblieben wäre, wäre auch sie müde, und sie war 30, keine 71.

      „Lange Nacht?“, fragte sie, als er sich setzte.

      Er lächelte reumütig.

      „Ich bin zu spät ins Bett gegangen“, gestand er. „Bestimmt kann Ihnen das Ihr Freund bestätigen. Ich könnte jetzt wirklich einen Kaff…“

      Er hielt inne, als eine Tasse vor ihn gestellt und aufgefüllt wurde.

      „Sie haben meine Gedanken gelesen“, sagte er zur Kellnerin, die auf Jessie deutete.

      „Nein, sie hat es.“

      „Das nenne ich mal Profiling“, sagte er und nahm vorsichtig einen Schluck.

      „Das ist kein Profiling, Garland. Zu wissen, dass Sie einen Kaffee möchten, wenn Sie hier reinkommen, ist, als wüsste man, dass die Sonne im Osten aufgeht.“

      „Trotzdem vielen Dank“, erwiderte er.

      „Wie ist es letzte


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