ZUM BALL DES DÄMONS. Natalie Yacobson

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ZUM BALL DES DÄMONS - Natalie Yacobson


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waren.

      «Nein», sagte Roderick.

      Die Silhouette eines blutigen Dämons blitzte in Emilys schönen Augen auf, aber Roderick rannte an ihr vorbei und eilte aus dem Haus.

      Roderick lehnte sich an die Wand und drückte das kleine Kind fest an sich. Er liebte sie bereits so sehr wie jeden anderen auf der Welt, ein wunderschöner Traum mit Emilys Gesicht und Seele.

      «Roderick», plötzlich war es nicht weit von ihm zu hören. Wieder erschien die Silhouette der schönen Emily vor ihm.

      «Komm zu mir».

      Dann ertönte eine andere hasserfüllte Stimme:

      «Du gehörst für immer zu ihr, und sie wird dich zerstören, denn jetzt ist ihre Schönheit aus der Dunkelheit geboren».

      «Nein», konnte Roderick nur zurückflüstern, obwohl Emilys wunderschönes Bild bereits alle seine Gedanken mit einem Schleier aus tiefem Nebel verdeckte. Er beherrschte sich nicht mehr, alle seine Gefühle, alle seine Handlungen, Gebete, alle seine Träume waren in diesem schönen Bild bereits der Dunkelheit untergeordnet. Er war bereit, zu ihr zu eilen, alles zu vergessen und sich den Armen des Todes selbst hinzugeben, wenn nur der blutige Tod ihr Gesicht hätte.

      «Emily», flüsterte er.

      Er war bereits bereit, sich vollständig den Mächten des Bösen zu ergeben, aber plötzlich war es hinter ihm zu hören:

      «Roderick».

      Der Klang dieser Stimme brachte ihn plötzlich aus der Welt der dunklen Träume in das gewöhnliche menschliche Leben zurück.

      Der Prinz drehte sich unwillkürlich schnell um.

      Vor ihm stand ein schönes Mädchen, so schön wie die Geister der Zauberfelsen, aber im Gegensatz zu ihnen freundlich, sympathisch und offen.

      «Clara», sagte Roderick und versteckte seine Müdigkeit.

      Er sah ein süßes Gesicht an, ähnlich dem von Emily, aber so unerbittlich anders als es. Einer war die Verkörperung der Reinheit, der zweite war eine verführerische Zauberin, eine Sirene, die seine Seele für immer gestohlen hat. Die schwarzhaarige Clara war die sehr gute, ewige Dunkelheit von Emily. Eine war Unschuld, die andere böse. Eine war eine Schönheit mit goldblonden Haaren, ein Symbol für einen sauberen Tag, obwohl ihre Seele von einer ewigen Dunkelheit des Geheimnisses bedeckt war. Die Flamme der Nacht selbst brannte in den schwarzen Haaren der anderen, aber in ihrem Herzen war nicht einmal ein Tropfen mysteriösen Bösen, der Emilys Seele überwältigte und vollständig in die Dunkelheit verkauft wurde. Trotzdem waren sie immer echte Schwestern, obwohl die Seele einer von ihnen offen und rein war und die andere von der ewigen Dunkelheit verborgen war.

      Roderick, der verzweifelt und nicht bereit war zu glauben, dass Emily nicht mehr lebt, schloss für einen Moment die Augen, und nur Claras sanfte Stimme weckte ihn wieder und zwang ihn, aus seinen Träumen aufzuwachen.

      «Ich weiß nicht, warum ich hierher gekommen bin», sagte Clara leise, «aber ich habe das Gefühl, Emily braucht Hilfe.

      «Das ist richtig», flüsterte Roderick.

      Er wusste, dass dies seine einzige Hoffnung war, Maerlin zu retten, bis eine Vision von Emily ihn dazu brachte, seine Seele der Dunkelheit zu geben, und er war bereits nahe daran. Der blutige Dämon wusste, dass er ihn verletzen konnte und er war dabei, seinen letzten vernichtenden Schlag abzugeben, dem Roderick nicht länger widerstehen konnte.

      Er näherte sich Clara, und jetzt standen sie zusammen vor dem Hintergrund des alten Hauses, dem Grab der Geister.

      «Nimm Emilys Baby», sagte Roderick, «bring sie so weit wie möglich hier raus. Hier herrschen das Böse und der Tod, die auf dich warten, wenn du mindestens einmal hier auftauchst. Du kannst es schaffen, kannst du sie retten?»

      Er sah Clara hoffentlich in die klaren und offenen Augen.

      «Ja», antwortete sie, «ich werde sie so weit wie möglich von den verdammten Zaubersteinen entfernen. Das wollte Emily, und das heißt, ich muss es tun, ich muss ihr den Namen des Traums selbst geben».

      Sie sah Roderick mit Schmerzen in den Augen an.

      «Ich weiß, dass Emily gestorben ist», sagte Clara, «schließlich ist nicht nur dein Herz mit ihr gestorben, sondern auch ein Teil meiner Seele. Ich weiß, dass du Emily geliebt hast und mich nie geliebt hast, aber ich beschuldige dich nicht dafür. Ich habe sie selbst geliebt, obwohl sie mein eigenes Leben ruiniert hat. Es war unmöglich, eine solche Schönheit wie sie nicht zu lieben».

      «Du siehst ihr so ähnlich», sagte Roderick und spähte bereits in das schöne Gesicht, das mit dem Schatten der Traurigkeit bedeckt war, «aber du bist nicht sie».

      «Ich weiß», flüsterte Clara mit der gleichen Traurigkeit, «ich weiß alles».

      «Wirst du Emilys Tochter retten? Versprich mir».

      «Ich verspreche es», sagte sie langsam, «ich werde sie so sehr lieben, wie ich kann. Ich werde es Maerlin nennen, ein Traum».

      «Aber wird es Glück in Ihrem Leben geben?» Roderick sah Clara zum letzten Mal an, ein entfernter Schmerz blitzte in seinen Augen auf.

      «Geh weg», fragte er, «je früher, desto besser und egal wo, die Hauptsache ist, dass du schnell hier abreast».

      Er hielt ihr langsam das Kind hin und sie nahm es.

      «Geh weg», wiederholte Roderick und rief erneut, «geh weg, geh weg, Clara, rette Maerlin. Wenn ich nur daran denke, sie von hier wegzubringen, kann ich Frieden finden. Ich muss sterben, Clara, ich kann nicht ohne Emily leben, und du hast noch ein ganzes Leben vor dir, ebenso wie das Leben desjenigen, der dir in diesem Nebel der Zeit Licht geben wird und jetzt gehst».

      Clara wusste, dass sie jetzt ein für alle Mal gehen musste. Sie liebte, aber ihre Liebe wurde nicht erwidert. Die schöne Emily hat ihr Glück für immer mit ihrer Schönheit getötet, aber sie liebte sie und ihr Kind von ganzem Herzen. Sie musste Maerlin retten, sie musste sie hier rausholen. In den Tiefen ihres Herzens wusste sie jedoch, dass die Erinnerung an die Vergangenheit für immer in ihrer Seele bleiben würde, ohne sich selbst eingestehen zu wollen.

      Jetzt war Roderick allein, er packte fest den Griff seines Schwertes, aber diesmal konnte gewöhnlicher menschlicher Stahl die gnadenlose Kraft der Hexerei besiegen.

      Roderick war wachsam, ein schwarzer Vogel flog mit einem wilden, seelenzerreißenden Schrei am dunklen Himmel vorbei. Plötzlich gab es ein Rascheln hinter Rodericks Rücken, das ihn dazu brachte, sich sofort umzudrehen. Wieder stand Emily nicht weit entfernt vor ihm.

      Leben und Tod haben jetzt ihre Bedeutung für ihn verloren, und nur es, verführerisch und schön, das Bild von Emily bleibt.

      «Roderick», flüsterte sie, «möge der Tod uns für immer vereinen, möge sie uns nicht leugnen, was das Leben geleugnet hat. Es ist eine wundervolle Welt, meine Liebe, eine Welt des Blutes, eine Welt des Todes, aber es kann dir einen kostbaren Moment ausgewählten Glücks geben».

      Der Griff des Schwertes rutschte Roderick unwillkürlich aus der Hand, als er sich Emily näherte. Er konnte nicht länger widerstehen, nur die Vision, die der Dämon der Nacht geschaffen hatte, befahl ihm jetzt vollständig, all seine Gedanken, Gefühle, Träume.

      «Du gehörst jetzt mir», kam die triumphale Stimme des Dämons.

      Der Prinz hörte ihn nicht.

      «Ja», sagte Roderick. «Ja. Emily. Trotz allem liebe ich dich für immer allein. Auch wenn ich es nicht mit einem einzigen Wort verraten habe, appelliere ich jetzt an deine unsterbliche Seele, höre mich, Emily. Der Herr hat dir vergeben, also lass ihn diese Vergebung auch mir senden. Ich werde immer zu ihm darüber beten, denn jetzt bitte ich Sie, die Bitte meines Herzens zu hören.

      Für einen Moment leuchtete etwas Offenes, Reines und Unschuldiges in Emilys Augen. Das Böse klärte ihr Gesicht. Vielleicht war es für einen Moment wirklich Emilys Seele, die den Geist des Alptraumdämons aus seinem Bild verdrängte.

      «Emily», flüsterte Roderick.

      Dieses


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