Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo


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verlieh ihre leuchtende Freude:

      Ihre innerste Schau wartete nicht auf das Denken;

      Sie umfing die ganze Natur mit einem einzigen Blick,

      Sie schaute in das wahre Selbst der Dinge;

      Nicht mehr getäuscht durch die Gestalt, sah er die Seele.

      Sie wusste, was sich in den Wesen, ihnen selbst unbekannt, verbarg;

      Sie ergriff die Idee im Mental, den Wunsch im Herzen;

      Sie riss aus grauen Falten der Verschwiegenheit

      Die Motive heraus, die die Menschen vor eigenem Blicke verbergen.

      Er fühlte, wie das pulsierende Leben anderer Menschen

      Mit ihrem Glück und ihrem Kummer in ihn eindrang;

      Ihre Liebe, ihr Zorn, ihr stillschweigend Hoffen

      Kamen in Strömen oder flutenden Wogen

      In den unbewegten Ozean seiner Ruhe.

      Er hörte den inspirierten Klang seiner eigenen Gedanken

      Im Gewölbe des Mentals von anderen widerhallen;

      Die Gedankenströme der Welt passierten seine Sicht;

      Sein inneres Selbst kam anderen Selbsten nah

      Und trug die Bürde von Verwandtschaft, ein gemeinsames Band,

      Und stand doch unberührt, König seiner selbst, allein.

      Ein magischer Akkord beflügelte und stimmte

      Die alten irdischen Saiten auf ätherische Symphonien ein;

      Es erhob die Diener des Mentals und Lebens

      Zu frohen Partnern in der Seele Antwort,

      Gewebe und Nerven wandelten sich zu empfindsamen Saiten,

      Aufnehmer von Glanz und Verzückung; es machte

      Die Mittel des Körpers zu Akolyten des Geistes.

      Ein himmlischeres Wirken von feinerer Art

      Erleuchtete mit seiner Anmut des Menschen äußere Weltlichkeit;

      Der Seele Erfahrung von dessen tieferen Schichten

      Schlief nun nicht mehr, betäubt von der Vorherrschaft der Materie.

      In der toten Mauer, die uns vom größeren Selbste trennt,

      Tat sich in die Heimlichkeit scheinbaren Schlafes hinein,

      Dem mystischen Gebiet jenseits unserer wachen Gedanken,

      Eine Tür auf, eingebaut von der Kraft der Materie,

      Und gab Dinge frei, noch nie erfasst vom irdischen Sinn:

      Eine Welt, unsichtbar und unbekannt dem äußeren Mental,

      Erschien in den stillen Räumen der Seele.

      Er saß in geheimen Kammern und schaute hinaus

      In die lichten Länder des Ungeborenen,

      Wo alles vom Mental erträumte sichtbar und wahr

      Und all das, was das Leben sich ersehnt, ganz nah herangerückt ist.

      Er sah die Makellosen in ihren Sternenheimen,

      Gekleidet mit der Herrlichkeit einer todlosen Gestalt,

      In den Armen des Friedens des Ewigen liegen,

      Versunken in die Herzschläge der Gott-Ekstase.

      Er lebte in jenem mystischen Raum, wo Denken geboren

      Und Wille genährt wird von einer ätherischen Macht

      Und gespeist mit der weißen Milch von den Kräften des Ewigen

      Bis dieser gleich dem eines Gottes wird.

      In des Zeugen okkulten Zimmern mit Wänden, vom Mental erbaut,

      Öffneten sich auf verborgene Innenräume und versteckte Gänge hin

      Die Fenster der inneren Schau.

      Er besaß das Haus der ungeteilten Zeit.

      Hochhebend den schweren Vorhang des Fleisches

      Stand er auf einer schlangenbewachten Schwelle

      Und spähte in die schimmernden endlosen Korridore,

      Schweigend und lauschend im stillen Herzen

      Auf das Neue und Unbekannte, das näher kam.

      Er blickte durch die leeren Schweigsamkeiten

      Und hörte die Schritte der ungeträumten Idee

      Auf den fernen Alleen der Jenseitigkeit.

      Er hörte die geheime Stimme, jenes Wort, das weiß,

      Und sah das geheime Antlitz, das unser eigenes ist.

      Die inneren Ebenen enthüllten ihre Tore aus Kristall;

      Fremde Mächte und Einflüsse berührten sein Leben.

      Es kam eine Vision von höheren Reichen als den unsrigen,

      Ein Bewusstsein von helleren Gefilden und Himmeln,

      Von Wesen, unbegrenzter als kurzlebige Menschen

      Und mit feineren Körpern als diese vorübergehenden Rahmenwerke,

      Von Objekten, viel zu fein für unser materielles Greifen,

      Taten, dynamisiert von übermenschlichem Licht,

      Und Bewegungen, angetrieben von einer überbewussten Kraft,

      Und Freuden, wie sie nie durch sterbliche Glieder strömten,

      Und lieblichere Szenen als die der Erde und glücklichere Leben.

      Ein Bewusstsein von Schönheit und von Seligkeit,

      Ein Wissen, das zu dem wurde, was es wahrnahm,

      Ersetzte den abgesonderten Sinn und das Herz

      Und zog die ganze Natur in seine Umarmung.

      Das Mental lehnte sich hinaus, um verborgenen Welten zu begegnen:

      Luft leuchtete und wimmelte von wunderbaren Formen und Farben,

      In den Nasenlöchern vibrierten himmlische Düfte,

      Auf der Zunge weilte der Honig des Paradieses.

      Ein Kanal der universalen Harmonie,

      Hören war ein Strom magischer Audienz,

      Ein Bett für okkulte Töne, die Erde nicht hören kann.

      Aus einer verborgenen Gegend des schlummernden Selbstes

      Kam die Stimme einer untergetauchten, unbekannten Wahrheit,

      Die unter den kosmischen Oberflächen fließt,

      Nur inmitten eines allwissenden Schweigens gehört,

      Erfasst durch intuitives Herz und geheimen Sinn.

      Es erfasste die Bürde von Geheimnissen, versiegelt und stumm,

      Es brachte die unerfüllte Forderung der Erde zum Ausdruck

      Sowie das Lied von der Verheißung unverwirklichter Himmel

      Und alles, was sich in allgewaltigem Schlaf verbirgt.

      In dem unaufhörlichen Drama, getragen von der Zeit

      Auf jener langen lauschenden Flut, die der Welt

      Unlösbaren Zweifel auf einer ziellosen Pilgerreise trägt,

      Schäumte und sprudelte ein Gelächter schlaflosen Vergnügens

      Und Gemurmel von Begehren, das nicht sterben kann:

      Ein


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