Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo


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der einbrechen wollte in sein Heim,

      Ein Wachhund vor des Geistes sinnvergittertem Haus

      Zur Abwehr gegen Eindringlinge aus dem Unsichtbaren,

      Sich nährend von Abfällen des Lebens und den Knochen der Materie

      In seinem Zwinger objektiver Sicherheit.

      Und doch steht hinter ihm eine kosmische Macht:

      Eine gemessene Größe hält an ihrem weiteren Plane fest,

      Eine unergründliche Gleichheit bestimmt die Rhythmen des Lebens Schritt;

      Der Sterne unveränderliche Bahnen ziehen ihre Furchen durch den trägen Raum,

      Millionen Arten folgen einem einzigen stummen Gesetz.

      Eine ungeheure Trägheit ist die Verteidigung der Welt

      Und selbst im Wandel wird die Wandellosigkeit bewahrt;

      In die Trägheit sinkt die Umwälzung zurück,

      In einem neuen Kleid spielt das Alte seine Rolle weiter;

      Es wirkt Energie, das Stabile ist ihr Siegel:

      Aufgeführt wird der enorme Tanz auf Shivas Brust.

      Als nächstes von den Dreien kam ein feuriger Geist.

      Ein buckeliger Reiter auf rotem Wild-Esel,

      Eine voreilige Intelligenz sprang löwenmähnig herab

      Aus der großen mystischen Flamme, die die Welten umgibt

      Und die mit ihrem fürchterlichen Rand am Herzen des Seins zehrt.

      Von dort entsprang die brennende Vision des Begehrens.

      Es trug tausend Formen, nahm zahllose Namen an:

      Ein Bedürfnis nach Mannigfaltigkeit und Ungewissheit

      Stachelte es stets an, das Eine zu verfolgen

      Auf unzählbaren Straßen durch die Weiten der Zeit

      Über die Umwege nie endender Verschiedenheit.

      Es verbrennt mit vieldeutigem Feuer jede Brust.

      Als glühender Schein auf einem schmutzig-trüben Strom

      Flammte es gen Himmel, dann sank es verschlungen der Hölle zu;

      Es klomm, um die Wahrheit in den Schlamm hinabzuziehen

      Und benutzte für schmutzige Ziele deren brillante Kraft;

      Als ein riesiges Chamäleon, golden und blau und rot,

      Sich wandelnd in schwarz und grau und schmutziges braun,

      Starrte es hungrig herab von einem bunt gefärbten Ast des Lebens,

      Um Insektenfreuden, seine Lieblingsnahrung, aufzuschnappen,

      Den erbärmlichen Unterhalt für einen üppigen Körper,

      Der die herrliche Leidenschaft seiner Farben nährt.

      Als eine Feuerschlange mit dunkler Wolke als Schweif,

      Gefolgt von einer Traum-Schar glitzernder Gedanken,

      Erhobenen Hauptes mit vielfarbigen flackernden Kämmen,

      Lechzte es mit rauchiger Zunge nach Wissen.

      Als ein Strudel, einsaugend leere Luft,

      Stützte es sich auf leere gewaltige Ansprüche,

      Im Nichtsein geboren, in das Nichtsein zurückkehrend,

      Und doch drängte es die ganze Zeit über ahnungslos

      Auf das verborgene Etwas hin, das Alles ist.

      Begierig zu finden, unfähig festzuhalten,

      War kennzeichnend für seine brillante Unbeständigkeit,

      Zu irren, seine eingeborene Tendenz, sein natürlicher Hang.

      Sofort bereit zu einer unüberlegten Gläubigkeit

      Hielt es alles für wahr, was seinen eigenen Hoffnungen schmeichelte;

      Es liebte die dem Wunsch entstammenden goldenen Nichtigkeiten

      Und schnappte sich das Unwirkliche zu seiner Kost.

      Im Finsteren entdeckte es leuchtende Formen;

      Schauend in ein schattenverhangenes Halblicht,

      Sah es farbige Bilder an die Höhlenwand der Fantasie gekritzelt;

      Oder es sauste in Kreisen durch die Nacht der Mutmaßung

      Und fing mit der Kamera der Einbildung

      Helle Szenen der Verheißung aus flüchtigen Leuchtfeuern,

      In der Luft des Lebens die Füße davoneilender Träume festhaltend,

      Bewahrte die Abdrücke vorbeiziehender Formen und verkappter Mächte

      Und Blitzlicht-Bilder halbgesehener Wahrheiten.

      Ein eifriger Sprung, um zu fassen und zu besitzen,

      Nicht von Vernunft oder schauender Seele geführt,

      War seine erste und letzte natürliche Bewegung,

      Es vergeudete die Kraft des Lebens, um das Unmögliche zu erreichen:

      Es verachtete den geraden Weg und schweifte auf kurvenreichen Wegen

      Und gab Gewonnenes für unversuchte Dinge auf;

      Es sah unverwirklichte Ziele als augenblickliche Bestimmung

      Und wählte den Abgrund für seinen Sprung zum Himmel.

      Das Abenteuer ward ihm zum System im Glücksspiel des Lebens,

      Nahm zufällige Gewinne als sichere Erfolge;

      Irrtum entmutigte nie sein vertrauensseliges Betrachten,

      Dem das tiefe Gesetz der Wege des Seins unbekannt war,

      Und Fehlschlag konnte seinen feurigen Zugriff nicht bremsen;

      Ein einziger Zufall, der gelang, rechtfertigte den Rest.

      Das Wagnis, nicht der Sieg, war der Reiz des Lebens.

      Als ein ungewisser Gewinner von unsicheren Einsätzen,

      Instinkt sein Muttertier und das Lebens-Mental sein Vatertier,

      Rann es sein Rennen und kam als erster oder letzter an.

      Doch waren seine Werke weder klein und vergeblich noch nichtig;

      Es nährte einen Teil der Stärke der Unendlichkeit

      Und konnte jene hohen Dinge schaffen, die die Fantasie ihm eingab;

      Seine Leidenschaft erfasste was ruhige Intelligenz verfehlte.

      Das Verstehen der Impulse legte seinen stürmischen Griff

      Auf die Himmel, die hohes Denken in blendenden Dunst gehüllt hatte,

      Fing Schimmer auf, die eine versteckte Sonne offenbarten:

      Es untersuchte die Leere und fand dort einen Schatz.

      Eine halbe Intuition leuchtete purpurn in seinen Sinnen;

      Es warf die Gabel des Blitzes und traf das Ungesehene.

      Es sah im Dunkel und blinzelte vage im Licht,

      Sein Feld war die Unwissenheit, das Unbekannte sein Preis.

      Von all diesen Mächten war die letzte die Größte.

      Spät kommend aus einer fernen Ebene des Denkens

      In eine von Irrationalität erfüllten Welt des Zufalls,

      Wo alles grob gefühlt und blind getan ward,

      Doch Willkür das Unvermeidliche


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