Zuhause selbst Bier brauen. Stefan Maaß
Читать онлайн книгу.wird meistens mit Himbeer- oder Waldmeistersirup gemischt.
1.5.2 Ausländische Biersorten
Ausländische Biere, die nicht dem Reinheitsgebot entsprechen, sind deshalb noch lange kein „Chemie-Bier“!
Abseits des Geltungsgebietes des Reinheitsgebotes bieten sich den Brauereien zusätzliche Möglichkeiten, interessante Biere zu brauen. Die Zugabe von unvermälztem Getreide oder das Brauen mit Maisflocken sind in Deutschland leider nicht zulässig, obwohl vollkommen unbedenklich. Es handelt sich dabei also keinesfalls um „Chemie-Biere“, wie von inländischen Brauern gerne behauptet wird. Immerhin ist das sogenannte „Hopfenstopfen“, also die Zugabe von Hopfen in den Gärbehälter, seit 2012 offiziell auch in Deutschland zulässig.
Ein echtes Stout!
Der Verkauf ausländischer Biere, die nicht dem Reinheitsgebot entsprechen, ist übrigens schon seit über 30 Jahren erlaubt. Einem Urteil des europäischen Gerichtshofes sei Dank.
Jeder Bierfreund sollte zumindest die bekanntesten Sorten einmal getestet haben. Und auch der Hausbrauer sei ermuntert, einmal die nicht alltäglichen Biere nachzubrauen.
Ale
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | 11% - 16% |
Alkohol: | 3% - 10% (je nach Variante: light/heavy/export/strong) |
Als „Ale“ werden grundsätzliche alle obergärigen, englischen Biere bezeichnet. Dementsprechend gibt es verschiedene Varianten, die sich nicht nur im Alkoholgehalt unterscheiden.
Ale: der Oberbegriff für obergärige, englische Biere. Es gibt zahlreiche Varianten.
Das „Pale Ale“ ist ein helles, kupferfarbenes Bier, das zwischen 4,5 und 5% Alkohol enthält. Deutlich stärker ist das „India Pale Ale“ (IPA), das früher für den Export in die indischen Kolonien haltbar gemacht wurde. Es enthält auch sehr viel Hopfen und sollte nach der Ankunft eigentlich verdünnt werden, was aber sicher nicht immer passiert ist.
„American Pale Ale“ wird im Gegensatz zum englischen „Pale Ale“ häufig mit kanadischem oder deutschem Malz gebraut. Auch sein Hopfencharakter ist anders, oft zitrusartig. Generell ist die amerikanische Craft-Beer-Szene sehr experimentierfreudig.
Das „Mild Ale“ war früher ein Starkbier mit bis zu 8% Alkohol, was den Leser überraschen dürfte. Heute hat es nur noch einen geringen Alkoholgehalt (etwa 3%) und ist auch nicht so bitter wie andere Ales. Es schmeckt für gewöhnlich malzbetont.
„Brown Ale“ ist sehr dunkel, von malzigem bis karamellartigem Charakter und enthält etwa 6% Alkohol.
„Bitter Ale“ ist etwas dunkler als „Pale Ale“. Es wird stark gehopft, sein Alkoholgehalt schwankt zwischen 4 und 5,5%.
„Scotch Ale“ ist sehr malzbetont, was aus der Verwendung schottischer Gerstensorten mit ausgeprägt malzigem Charakter resultiert. Es wird normalerweise aus einem „Distelglas“ getrunken.
Porter
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | 13% - 14% |
Alkohol: | 4,5% - 5% |
Das dunkle und stark gehopfte Porter war früher in England weit verbreitet. Es soll besonders bei den Londoner Hafenarbeitern sehr beliebt gewesen sein. Sein Geschmack ist malzig mit deutlichen Röstaromen und erinnert in seiner klassischen Variante als „London Porter“ sogar an Kaffee und Schokolade. Das Porter wurde später zunehmend von blonden Biersorten verdrängt.
Porter: früher das Bier der Londoner Hafenarbeiter.
Das „Baltic Porter“ war ein Export-Bier speziell für die Ostsee-Länder. Es ist meist etwas stärker als das „London Porter“, was seiner Haltbarkeit zugutekommt. Vor Ort wurde es oft auch untergärig gebraut, was an dem kühlen Klima in diesen Ländern lag.
Das „deutsche Porter“ war ursprünglich die deutsche Kopie des erfolgreichen „London Porter“. Natürlich wird es nach dem Reinheitsgebot gebraut. Geschmacklich kommt es dem Original recht nahe, obwohl es für gewöhnlich eine höhere Stammwürze hat. Es wurde vor allem in der ehemaligen DDR getrunken.
Stout (Irish)
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | ca. 11,5% |
Alkohol: | 4,1% - 4,4% |
als Imperial Stout: | 8% - 10% |
„Stout“ ist ein tiefschwarzes, stark gehopftes Bier, das unter Verwendung von gerösteter, unvermälzter Gerste und karamellisiertem Zucker gebraut wird.
Stout: sehr malziges Bier mit deutlichen Röstaromen.
Bekannteste Stout-Brauerei ist Guinness. Das „Stout“ ging aus dem „Porter“ hervor, es sollte mehr Körper enthalten als dieses. Es schmeckt etwas „angebrannt“ und sehr malzig, sein Schaum ist besonders cremig und stabil.
„Imperial Stout“, ursprünglich für den Export gebraut, enthält deutlich mehr Alkohol.
Trappistenbier (Dubbel, Tripel)
Hefetyp: | obergärig |
Stammwürze: | 12,5% - 25% |
Alkohol: | 4% - 12% |
Dieses Bier der belgischen Trappistenmönche enthält meistens besonders viel Alkohol, was durch die Zugabe von reichlich Zucker erreicht wird. Der Hopfen stammt oft aus der Region der Klosterbrauerei oder sogar aus dem eigenen Garten und auch die Hefe wird gerne selbst gezüchtet. Man nennt sie dann auch „Trappistenhefe“.
Trappistenbier: bekannt für seinen meist hohen Alkoholgehalt.
Das Geschmacksprofil ist malzbetont und äußerst komplex. Ansonsten ist es kaum möglich, typische Eigenschaften eines Trappistenbieres zu nennen, da sich die unterschiedlichen Varianten in Farbe, Bittere und Alkoholgehalt drastisch unterscheiden können. Meistens ist ein Trappistenbier aber eher dunkel und leicht rötlich, ist eher mild gehopft und enthält recht viel Alkohol.
Als „Dubbel“ liegt der Alkoholgehalt durchschnittlich bei etwa 7,5%. Die „Tripel“-Variante erreicht noch höhere Werte, teilweise bis zu 12%. Tripel-Trappistenbiere werden mit hellem Malz gebraut und haben daher einen hellen, goldfarbenen Ton.
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