Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Herz machte einen Sprung. Sie stieß einen Schrei aus und rannte los in die ausgebreiteten Arme von Till.

      »Oh Till!«, flüsterte sie und klammerte sich an ihn.

      »Meine Katrin!«

      Ihre Lippen fanden sich zu innigen Küssen.

      Dann schob Till Katrin leicht von sich. Er hielt ihre Hand und kniete im Foyer des Hotels vor ihr nieder. Katrin stieg die Röte in die Wange.

      »Liebste Katrin! Ich liebe dich! Ich will dich heiraten. Willst du meine Frau werden?«

      Zuerst nickte Katrin nur heftig. Dann sagte sie leise, fast tonlos:

      »Ja, ich will! Ich will deine Frau werden.«

      Tillmann stand auf. Er griff in die Hosentasche und holte einen Ring heraus. Es war ein schmaler Goldreif, auf dem ein heller Stein saß. Er steckte ihn Katrin an den Finger.

      »Oh Till, der ist wunderschön! Danke!«

      »Das ist mein Verlobungsring für dich! Eheringe habe ich auch schon gekauft. Ich habe schlichte, einfache, goldene Ringe gewählt. Ich hoffe, sie gefallen dir. Wenn nicht, können wir sie umtauschen.«

      Tillmann griff in die andere Hosentasche und holte zwei Ringe hervor. Katrin hielt ihm ihren Ringfinger hin. Er steckte ihr den Ring an. Anschließend streifte sie Till den anderen Ring über.

      »Jetzt sind wir richtig verlobt! Wann willst du mich heiraten, Katrin?«

      »Wann immer du willst, Till! Ich will nur zu dir gehören.«

      Er lächelte ihr zu.

      »Wie wäre es mit heute?«

      Katrin machte große Augen.

      »Heute? Wie soll das gehen?«

      Tillmann nahm sie in den Arm und küsste sie.

      »Katrin, willst du?«

      »Ja, sicher ja! Aber...«

      Er legte den Finger auf ihre Lippen.

      »Psst!«, sagte er leise und bot ihr seinen Arm. »Der Standesbeamte wartet schon. Eine schöne kirchliche Trauung holen wir nach!«

      Katrin wusste immer noch nicht, wie ihr geschah. Dann öffneten ihre Kollegen im Hintergrund die große Flügeltür zum Ball- und Tagungssaal. Es war ein roter Teppich ausgelegt. Eine Musikergruppe spielte den Brautmarsch. An einem Tisch am Ende des Raumes stand ein Mann mit einer goldenen Amtskette.

      »Was macht… wirklich… Till, ich verstehe das alles nicht!«, raunte Katrin Till zu.

      »Das ist der Bürgermeister von Kirchwalden, Katrin. Er wird uns trauen.«

      Dann nahm die Zeremonie ihren Lauf. Im Beisein ihrer Kolleginnen und Kollegen vom Hotel wurden Tillmann Berg und Katrin Küchler ein Ehepaar.

      »So, dann dürft ihr euch küssen«, sagte der Bürgermeister.

      Katrin sank in Tills Arme.

      »Wie hast du das alles fertiggebracht? Kannst du zaubern?«

      Der Hochzeitswalzer setzte ein und die beiden schwebten über das Parkett.

      »Katrin, ich muss dir etwa beichten. Ich habe etwas vor dir geheimgehalten.«

      »Till, das kommt mir auch so vor! Ist es etwas sehr Schlimmes?«

      Till lächelte.

      »Schlimm? Mmm, nein! Aber ein wenig Angst habe ich schon, es dir zu sagen. Eigentlich hätte ich es dir vor der Trauung sagen müssen, aber so fand ich es romantischer.«

      »Gegen Romantik ist nichts einzuwenden! Also, sage es schon.«

      Till flüsterte Katrin ins Ohr.

      »Der Stein deines Verlobungsrings ist ein lupenreiner Diamant von einem Karat.«

      Katrin blieb abrupt stehen. Sie schaute ihren Ring an.

      »Er ist nicht aus Glas?«

      »Wenn du einen aus Glas haben willst, dann lasse ich den Stein austauschen. Willst du?«

      »Tillmann Berg! Ich bin nur ein einfaches Madl aus den Bergen. Ich habe noch nie einen Diamanten so nah gesehen. Wie… der Ring war doch sehr teuer…«

      Till lächelt sie an.

      »Lass uns weitertanzen!«

      Er nahm sie wieder in den Arm und sie drehten sich weiter zum Walzertakt.

      »Katrin, es ist ein Diamant und er kommt aus meiner eigenen Diamantenmine. Meine Urgroßmutter hat sie als Erbe mit in die Familie gebracht. Die Mine liegt in Südafrika. Meine Urgroßmutter verliebte sich in einen Abenteuer, der durch die Welt zog und legte ihm Handschellen an, wie sie sagte. Ich habe wohl noch etwas von diesem unsteten Erbe in mir. Von Zeit zu Zeit breche ich aus dem goldenen Käfig aus und ziehe als einfacher Tramper durch das Land. Ich brauche das. Ich liebe das einfache, unkomplizierte Leben. Ich genieße es, nicht als der reiche Tillmann Berg angesehen zu werden. Ich nehme auch nie Geld mit, übernachte nicht in Hotels, sondern arbeite hier und da als Hilfsarbeiter und bin einfach nur glücklich. Ich war immer auf der Suche nach dem Glück. Jetzt habe ich es gefunden, dich! Du hast mich so genommen, wie ich war. Du hast mich einfach geliebt um meiner selbst willen.«

      Katrin schaute ihn immer noch an, als könnte sie nicht glauben, was sie da gehört hatte. Langsam begriff sie.

      »Deshalb…. weil du reicht bist… konntest du das mit unserer Trauung so einfädeln?«

      »Genau!«

      »Hast du den Bürgermeister bestochen?«

      »Welch ein hässliches Wort, Katrin! Ich habe der Kinderabteilung des Krankenhauses eine Spende zukommen lassen.«

      »Das ist sehr gut. Und wie hast du meinen Chef… wie hast du das hier im Hotel gemacht? Keiner hat etwas zu mir gesagt?«

      »Ich habe das ganze Hotel gemietet. Der Gast ist hier König. Außerdem, ich wollte dich überraschen.«

      »Die Überraschung ist dir gelungen, Till!«

      Der Walzer war zu Ende.

      »Lass uns einen Augenblick hinsetzen, Till. Mir dreht sich alles im Kopf. Aber es ist nicht der Kreislauf und nicht die Musik. Ich muss das alles erst einmal ordnen.«

      »Bist du mir böse?«

      »Nein! Aber du hättest es mir vorher sagen können. Warum hast du es nicht getan? Hast du gedacht, ich würde dich weniger lieben und nicht deine Frau werden wollen, nur weil du reich bist?«

      »Ich war gestern auf der Berghütte bei Toni und Anna. Die beiden brachten mich auf einige Ideen. Anna hat im Hintergrund die Fäden gezogen, dass Toni damals die Berghütte bekam. Toni erfuhr es auch erst nach der Trauung. Oh Katrin, ich liebe dich so. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel es für mich bedeutet, dass du dich in den Vagabunden Till verliebt hast. Das war das schönste Geschenk für mich, das ich jemals in meinem Leben bekommen habe. Schöner als der größte und reinste Diamant, wertvoller als jede Diamantenmine.«

      »Liebe kann man mit nichts vergleichen, was käuflich ist, Till!«

      »Ja, so ist es! Das hast du schön gesagt!«

      Sie nahmen sich in die Arme und küssten sich.

      Katrins Chef und Chefin und die Kollegen und Kolleginnen kamen und sprachen ihre Glückwünsche aus.

      »Dann lass uns eine ausgelassene Party feiern, Till!«, sagte Katrin.

      Sie feierten bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages. Die Nacht verbrachten sie in der Penthouse-Suite des Hotels. Im Eingangsbereich waren deckenhohe Spiegel angebracht. Sie blieben davor stehen.

      »Wir sind wohl das ungewöhnlichste Brautpaar, das hier je übernachtet hat!«, sagte Katrin.

      Sie schauten sich im Spiegel an. Da standen sie, beide in Jeans, Katrin mit einer


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