Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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gefällt mir! Ich werde ein Stück der Nachbarwiese dazukaufen, einen Sockel bauen, das Autowrack darauf heben lassen und mit durchsichtigem Kunstharz übergießen, bis es völlig eingehüllt ist. Dann stelle ich mir eine Bank daneben, setze mich hin und betrachte es.«

      »Du bist verrückt!«

      »Möglich! Aber nicht verrückter als du! Was wolltest du mit so einem Sportwagen in den Bergen?«

      »Ich habe eine Abkürzung gesucht und mich verfahren!«

      »Eine Abkürzung? Wohin wolltest du?«

      »Rom! Rom war das Endziel!«

      »Ich dachte, du wärst mit Claire in Davos verabredet gewesen, dieser französischen Adelsfrau, Ma­dame de … Du weißt schon.«

      »Sie heißt Marquise Claire de Clermont! Ich war nicht mit ihr verabredet. Sie redet nur ein wenig viel. Cheri hier und Cheri da! Sie ist mit Marcel unterwegs. Wir waren in der Clique unterwegs. Davos war eines der Etappenziele. Dort wollten wir uns am Abend treffen.«

      »Seid um die Wette gefahren, wie?«

      »So ähnlich! Aber jetzt habe ich alles abgesagt!«

      »Das wird dieser Claire nicht gefallen. Sie sagte am Telefon zu mir, sie sei deine Freundin!«

      Fabian sah Alexandra an. Es war ganz still. Sie sah, dass er rote Flecken auf die Wangen bekam.

      »Sie ist nicht meine Freundin! Früher dachte ich einmal, es wäre schön, sie als Freundin zu haben – vielleicht sogar noch mehr! Doch das hat sich zerschlagen, erübrigt! Das war eine totale Fehlentscheidung!«

      »Eine Fehlentscheidung? Dann hast du eine Bessere gefunden?«

      »Vielleicht? Die Sache ist noch am Werden!«

      »Aha! Dann wünsche ich dir viel Glück dabei, Fabian!«

      »Danke! Das werde ich brauchen!«

      »Warum? Will deine Angebetete nichts von dir wissen?« Alexandra schmunzelte. »Ich denke, du musst dir keine Sorgen machen. Wenn du bei der Eroberung ihres Herzens auch so zielstrebig vorgehst wie bei der Rekonstruktion meiner Almhütte, dann dürften deine Chancen sehr gut sein.«

      »Meinst du?«

      »Ja, ich denke eben praktisch. So wie ich dich einschätze, bist du sehr zielstrebig und ehrgeizig! Du bist ein Mann, der sich durchsetzt, ein Macher!«

      Fabian schaute sie an.

      »War das jetzt ein Kompliment oder hörte ich da etwas Verachtung in deiner Stimme?«

      »Wechseln wir das Thema! Ich bin Malerin und keine Beziehungsexpertin!«

      »Bist du nicht?«

      »Nein, bestimmt nicht!«

      »Lebst du in einer Beziehung?«, fragte Fabian direkt.

      »Nein! Ich hatte welche, um deiner nächsten Frage zuvorzukommen. Aber meine Ansprüche sind sehr hoch. So habe ich mich entschlossen, erst einmal allein zu bleiben.«

      »Bis der Richtige kommt?«

      Alexandra sah ihn an. Sie fühlte, wie sie rot wurde.

      »Das ist meine Privatangelegenheit! Ich will mich nicht mit dir da­rüber unterhalten.«

      »Schade!«

      »Warum ist das schade?«

      »Weil ich gern gewusst hätte, wie deine Ansprüche sind.«

      »Warum? Das muss dich doch nicht interessieren.«

      »Vielleicht geht’s mir um die Theorie? Ich glaubte immer, ich verstehe die Frauen, kenne die Spiele, die sie mit den Männern machen. Aber ich glaube, dass ich falsche Vorstellungen habe.«

      »Okay! Was denkst du, was Frauen wollen?«

      »Sie wollen einen Mann, der viel Geld hat, einen Superberuf, Ansehen. Er muss sportlich sein, gute Umgangsformen haben, ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen, ihnen Schmuck schenken und Pelze, teure Autos!«

      »Zur letzten Sorte gehöre ich jetzt auch! Ich besitze einen roten italienischen Sportwagen. Es ist sogar eine Spezialanfertigung im Faltformat«, lachte Alexandra. »Er ist ein Geschenk von einem Mann!«

      Fabian sah sie an.

      Er nahm all seinen Mut zusammen und fragte mit einem zaghaften und sehr unsicheren Unterton in der Stimme:

      »Von einem Freund?«

      Fabian sah Alexandra in die Augen.

      »Lass mich dein Freund sein, einfach ein guter Freund! Bitte! Das will sich sein. Daran habe ich schon vorhin gedacht. Aber ich wollte dich nicht darum bitten.«

      Alexandra zögerte. Dann griff sie nach ihrem Glas. Sie trank Rotwein, Fabian trank Wasser wegen der Medikamente.

      »Freundschaft!«, sagte sie leise. »Trinken wir auf unsere Freundschaft!«

      Die Gläser klangen leise, als sie anstießen und tranken. Dabei ließen sie sich nicht aus den Augen.

      »Auf was kommt es dir bei einem Mann an, Alexandra?«

      Sie sah ihn lange an, dann sagte sie:

      »Das Wichtigste für mich ist Ehrlichkeit! Er muss ehrlich sein. Ehrlich in seinen Gefühlen muss er sein und ehrlich im Alltag. Er darf eine Frau nie ausnutzen, muss sie immer mit Respekt behandeln. Er muss sie fragen, wie sie sich ihr Leben vorstellt und nicht einfach über sie bestimmen.«

      Alexandra trank einen Schluck Wein.

      »Ja, das wäre eigentlich alles, was mir wichtig ist! Alles andere ergibt sich daraus!«

      »Klingt eigentlich ganz einfach!«

      »Das ist es aber nicht, Fabian! Aber lassen wir das! Willst du noch einen Nachtisch? Tonis Mutter hat mir eingemachtes Obst aus ihrem Garten geschenkt.«

      »Danke, ich bin satt!«

      Alexandra stand auf. Sie räumte den Tisch ab. Fabian wollte ihr helfen, aber sie lehnte ab, sah sie doch, wie er vor Schmerzen die Zähne bei jeder Bewegung zusammenbiss. So spülte sie das Geschirr und brühte einen Espresso auf.

      »Leider nur aus Pulver!«, sagte sie und reichte ihm die Tasse.

      Er nippte daran.

      »Sehr gutes Pulver! Sicher das Ergebnis einer exzellenten Kaffeeernte.«

      Sie lachten beide laut.

      »Du hast einen wunderbaren Humor, Fabian. Das gefällt mir. Ja, es ist ein ausgezeichnetes Pulver!«, witzelte Alex und spreizte beim Trinken den kleinen Finger weit ab.

      »Du solltest eine warme Dusche nehmen, Fabian! Danach kann ich dich einreiben. Anna hat Kräuterbalsam mitgebracht. Nach einem warmen Bad oder einer Dusche wirkt er besonders gut, sagt Anna. Sie meint, dann hättest du morgen viel weniger Schmerzen.«

      »Ich bin bereit, alles zu tun, wenn diese Schmerzen nur bald aufhören!«, stöhnte Fabian.

      Mühsam stand er auf, griff nach der Reisetasche und verschwand im Badezimmer. Alexandra hörte das Wasserrauschen. Es dauerte eine Weile, dann öffnete sich die Tür und Fabian stand in einer Badehose vor ihr.

      Alexandra stieß einen lauten Schrei aus.

      »Entschuldige, das wollte ich nicht! Dumm von mir, einfach so …«

      »Schwachsinn! Wir sind erwachsene Menschen! Du hast doch hoffentlich nicht geglaubt, ich wäre über dich erschrocken, weil du nur mit einer Badehose vor mir stehst? Nein, deswegen nicht! Himmel, du siehst ja schlimm aus! An deinem Körper gibt es kaum eine Stelle, die noch heil ist. Du bist fast überall schwarz und blau.«

      »Prellungen!«, sagte Fabian.

      »Das ist ja schrecklich! Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so schlimm ist.«

      »Ja, es ist schlimm, aber ich


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