Karl Kraus: Ich bin der Vogel, den sein Nest beschmutzt. Karl Kraus H.

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Karl Kraus: Ich bin der Vogel, den sein Nest beschmutzt - Karl Kraus H.


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      Karl Kraus

      Ich bin der Vogel,

      den sein Nest

      beschmutzt

      Aphorismen, Sprüche und

      Widersprüche

      Herausgegeben von Bruno Kern

      INHALT

       Die Geburt des Gedankens aus der Sprache Vorbemerkung zu dieser Ausgabe

       Erstes Buch: Sprüche und Widersprüche

       I.Weib, Fantasie

       II.Moral, Christentum

       III.Mensch und Nebenmensch

       IV.Presse, Dummheit, Politik

       V.Der Künstler

       VI.Schreiben und Lesen

       VII.Länder und Leute

       VIII.Stimmungen, Worte

       IX.Sprüche und Widersprüche

       Zweites Buch: Pro domo et mundo

       I.Vom Weib, von der Moral

       II.Von der Gesellschaft

       III.Von Journalisten, Ästheten, Politikern, Psychologen, Dummköpfen und Gelehrten

       IV.Vom Künstler

       V.Von zwei Städten

       VI.Zufälle, Einfälle

       VII.Pro domo et mundo

       Drittes Buch: Nachts

       I.Eros

       II.Kunst

       III.Zeit

       IV.Wien

       V.1915

       VI.Nachts

      DIE GEBURT DES GEDANKENS AUS DER SPRACHE

      VORBEMERKUNG ZU DIESER AUSGABE

      Dass gerade zur sprachlichen Kurzform des Aphorismus der längste Atem gehöre, hat Karl Kraus selbst formuliert. Diese kondensierteste Form des sprachlichen Ausdrucks ist zugleich höchst anspruchsvoll. Viele Essays und Glossen mündeten bei Karl Kraus wie von selbst in diese literarische Abbreviatur ein, und gerade einige seiner brillantesten Texte muten in ihrer Pointierungskunst wie eine Aneinanderreihung von Aphorismen an, etwa sein Essay über Heine und die Folgen (Kraus 2018, 17–45). So wuchsen die drei Aphorismenbände, die Karl Kraus selbst zwischen 1906 und 1919 herausgegeben hat, organisch aus seiner satirischen Zeitschrift, Die Fackel, heraus, die es auf fast 1000 Nummern brachte.

      Dieser zweite Auswahlband stellt also die von vielen Leserinnen und Lesern gewünschte Ergänzung des Bandes Auch Zwerge werfen lange Schatten dar und reagiert auf die große Resonanz, die jener erfuhr. Bestimmend für die Auswahl waren folgende Kriterien: Sie sollte möglichst repräsentativ sein und thematisch die Schwerpunkte des satirischen Werks von Karl Kraus abbilden. Verzichtet wurde auf Texte, die aus heutiger Sicht in Formulierung und Inhalt zu Recht als problematisch, zuweilen auch als unzumutbar, empfunden werden. Das betrifft vor allem Texte zum Geschlechterverhältnis, die heute zum Teil schlicht unverdaulich sind oder zumindest einer längeren erörternden Einordnung bedürften (vgl. dazu meine Einleitung in Kraus 22016). Weggelassen wurden Aphorismen, deren Verständnis längerer Erörterungen ihres zeitbedingten Entstehungskontextes bedurft hätten. So konnte ich mich auf einige wenige spärliche Hinweise in Fußnoten beschränken. Kraus sprengt zuweilen die literarische Form des Aphorismus zugunsten längerer satirischer Betrachtungen. In manchen dieser Fälle habe ich mir erlaubt, nur einzelne pointierte Sätze zu entnehmen, die für sich bestehen können, und dies durch Auslassungspunkte in eckigen Klammern gekennzeichnet.

      Seine Popularität bis heute verdankt Karl Kraus neben seinem großen Weltkriegsdrama, Die letzten Tage der Menschheit, vor allem seinen Aphorismen – die leider oft recht oberflächlich rezipiert und außerhalb ihres Entstehungszusammenhangs


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