Mountain Darkness – befreit mich aus der Dunkelheit. Vanessa Vale

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Mountain Darkness – befreit mich aus der Dunkelheit - Vanessa Vale


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Meine Stimme war leise, nervös. Ich hatte kein Geld für einen Anwalt.

      Er schüttelte den Kopf. „Morgen.“

      „Also keine Spuren? Keine qualmende Knarre?“

      „Nope. Hier. Ich hab dir einige deiner Kleider mitgebracht.“ Ich erkannte meine kleine Reisetasche, die er mir entgegenhielt. „Ich hab das am Boden deines Schranks gefunden. Ich war mir nicht ganz sicher, was du brauchst. Das sollte dir reichen, bis das Haus freigegeben wird und du alles holen kannst.“

      Der Gedanke, dass er in meinem Schrank, in meiner Unterwäscheschublade herumgewühlt hatte, ließ mich erröten. Diese großen Hände, die meine Seide und Spitze durchgegangen waren. Nichts davon war edel und ich hatte immer nur vom Sale-Ständer gekauft, aber ich mochte hübsche Unterwäsche.

      „Danke dir.“

      „Ich bin auch hier, um dich mit nach Hause zu nehmen.“

      „Ich kann einfach hierbleiben. Ich habe zuvor schon auf der Couch geschlafen. Sie ist bequem.“

      Sein durchdringender Blick erfasste den Raum. „Es ist kein Tatort, aber wir werden morgen hier sein und an dem Fall arbeiten.“

      Ich sah mich um. „Oh.“ Richtig. Natürlich. Sie mussten jeden Aspekt von Erins Leben durchleuchten. Ihr Computer war hier. Papierkram. Es war wahrscheinlich nicht gut, wenn ich hier übernachtete. Das könnte die Lage für mich nur noch verschlimmern. Was sollte ich jetzt tun?

      Meine Hände vor mich haltend, verkündete ich: „Ich gehe nicht zu meiner Mutter. Ich habe schon mit ihr geredet und sie beruhigt. Sie war besorgt, dass Leute anrufen oder vorbeikommen werden, wenn ich bei ihr einziehe. Sie kommt damit nicht klar. Du weißt ja, wie sie ist.“ Ich spielte das Ganze ein wenig herunter, weil ich nicht noch mehr Mitleid brauchte, wenn es um meine Mom ging.

      Er nickte, aber sagte nichts.

      „Ihr geht es jetzt schlimmer. Ihre Welt ist ein Kartenhaus oder eher ein Haus voll alter Zeitungen, Onlinekäufen und Zimmern, die bis zum Bersten mit… Zeug vollgestopft sind. Eine winzige Veränderung in ihrer Routine und sie bricht zusammen. Ich habe sie ein paar Mal besucht, seit ich wieder hier bin, aber nicht länger als einige Minuten, weil es ihre Angstzustände hervorruft. Unsere einzigen Interaktionen bestehen mittlerweile darin, dass ich online ihre Rechnungen begleiche und mit ihr telefoniere.“

      Ich sah mehr Verstehen als Mitleid in seinen Augen. Die Schulzeit war schlimm für mich gewesen, weil sich die Kinder über mich lustig gemacht hatten, da ich eine verrückte Mom, ein verrücktes Haus gehabt hatte. Nix hatte nie über mich hergezogen, kein einziges Mal. „Nicht zum Haus deiner Mom. Du kommst mit mir nach Hause.“

      Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Ich wäre weniger überrascht gewesen, hätte er gesagt, dass er mich verhaften wollte. „Nach Hause… mit dir?“

      Er nickte.

      Ich runzelte die Stirn, dann wandte ich mich ab, lief zum Fenster und sah hinab auf die Main Street. Die Welt drehte sich weiter, dort gab es keine Probleme, die Leute genossen den Sommerabend, die Restaurants und schnuckeligen Läden. Die Vorstellung, mit ihm nach Hause zu gehen… Gott, das war jahrelang eine meiner Fantasien gewesen. Aber nein. Nein. Ich musste aufhören, über dumme Dinge wie das oder darüber, dass er mich leckte, nachzudenken. Er wollte so etwas nicht tun, nicht mit mir oder irgendeiner Frau. Es musste eine bessere Erklärung geben, eine, die Sinn ergab.

      „Machst du dir Sorgen, dass ich fliehen werde, ist es das?“

      Ich hörte ihn seufzen. „Der Mörder ist noch dort draußen. Ich will nicht, dass du ganz allein hier bist.“

      Ich wirbelte so schnell herum, dass sich die Welt einen Moment drehte. Begegnete Nix‘ dunklem Blick. „Du denkst… du denkst, die Person war hinter mir her?“ Ich legte eine Hand auf meine Brust. Heilige Scheiße.

      Er zuckte mit seinen breiten Schultern. „Wir haben keinen Grund zu dieser Annahme, aber du warst dort. Zum Teufel, vielleicht ist er ins falsche Haus gegangen. Bis wir mehr wissen, möchte ich dich in Sicherheit wissen.“

      Er trat näher zu mir, zu nahe, und zupfte an einer verirrten Haarsträhne, die mir entwischt war, als ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Eine einfache Geste, aber keine, die ein Detective bei einer Verdächtigen macht.

      Die Vorstellung, dass mich Nix beschützen würde, war so verlockend, dass ich praktisch vor Sehnsucht schmerzte. Ich wollte das nicht allein tun. Ich würde es tun, hatte es immer getan. Ich hatte für meine Mom gesorgt, anstatt dass es andersherum gewesen wäre. Das tat ich nach wie vor. Aber mir von Nix helfen zu lassen? Mich von ihm halten zu lassen? Gott, mich von ihm beschützen und ihn all meine Probleme wegnehmen lassen?

      „Sicherheit“, wiederholte ich hölzern.

      Nein. Das kam nicht infrage. Nix war ein Reparierer. Er löste Probleme. Lenkte Dinge in die richtige Bahn. Das war sein Job. Als Detective war ich sein Job. Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht nur das. Ich wollte mehr von ihm. So viel mehr. Ich hatte schon in der Highschool für ihn geschwärmt, hatte praktisch gesabbert, wann immer er vom College nach Hause gekommen war. Wir waren ein paar Mal ausgegangen, um über den Polizeiball zu sprechen. Dinner. Kaffee. Er hatte mich nie mit zu seinem Haus genommen, hatte nicht einmal in einem Auto mit mir rumgemacht. Ein Kuss auf meine Wange vor meiner Apartmenttür, weiter waren wir nie gegangen, aber ich hatte ihm mein Herz geschenkt – auch wenn er das nie erfahren hatte. Unerwiderte Liebe, zumindest von meiner Seite.

      Aber ich hatte die Wahrheit erfahren, hatte erfahren, dass er mich niemals wollen würde. Ich war nicht sein Typ und das hatte wehgetan. Das hatte mich schwer getroffen. Hatte mich dazu getrieben, die Stadt zu verlassen.

      Auch wenn ich seine Sorge zu schätzen wusste – ich bezweifelte, dass er jeden Verdächtigen einlud, in seinem Haus zu übernachten – konnte ich sein Angebot nicht annehmen. Mein Herz käme damit nicht zurecht. Ein Jahr entfernt von ihm hätte meine Gefühle verringern sollen, doch nein. Fuck nein. Ich wollte diese großen Hände immer noch auf mir spüren. Ich wollte das Spiel seiner kräftigen Muskeln unter meinen Fingern fühlen. Fragte mich, wie sich diese Lippen auf meinen anfühlen würden und an anderen Stellen.

      Reine Fantasie und ich hätte inzwischen darüber hinweg sein sollen. Er wollte mich nicht. Er wollte mich – oder irgendeine andere Frau – überhaupt nicht. Ich hatte gehofft, dass das Jahr entfernt von ihm, meine Emotionen in Ordnung bringen würde, aber nein.

      Meine Gedanken von der schmutzigen Richtung weglenkend, die sie eingeschlagen hatten, sagte ich: „Mir geht’s hier prima.“ Ich streckte meinen Arm aus, um auf die Couch zu deuten. Erins Reichtum zeigte sich in der Dekoration ihres Büros. Shabby Chic in Cremetönen und hellrosa. Modernes Glas vermischt mit alten Backsteinmauern und blanken Holzbalken. Sie hatte sogar einen Getränkewagen in der Ecke platziert. High-end, genau wie Erin.

      „Kit“, sagte er mit einem Seufzen und versuchte erneut, nach mir zu greifen, aber er musste etwas in meinem Gesicht gesehen haben, denn er ließ seine Hand fallen. „Das ist nicht der einzige Grund, warum ich dich in meinem Haus haben möchte. Ich –“

      „Wie geht’s Donovan?“, fragte ich, machte einen Schritt zurück und schnitt ihm das Wort ab.

      Er runzelte die Stirn, eindeutig überrascht von der Frage. „Ihm geht’s gut.“

      Donovan Nash war der andere Mann, der eine Hauptrolle in meinen Fantasien innehatte. Das Gegenteil von Nix. Blond, gebaut wie ein Tanker. Genauso heiß. Und nett. Und witzig. Und… eine Menge Unds. Er hatte sich uns bei einigen Gelegenheiten angeschlossen, als wir den Ball geplant hatten, aber es hatte sich nichts daraus ergeben, ganz gleich, wie sehr ich es mir gewünscht hatte. Es war verrückt von mir gewesen, mich nach zwei Männern zu sehnen. Hinterher ist man immer klüger und es war offenkundig warum. Ich war mir wirklich dumm vorgekommen. Dumm, weil ich gedacht hatte, dass nicht nur ein heißer Typ, sondern zwei an mir interessiert wären.

      „Ich kann dich nicht hier übernachten lassen.“ Ich hatte noch nie gesehen, dass er mich so anschaute. Irgendwie


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