Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden. David Mack

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Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden - David  Mack


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bin auf der Suche nach Hintergrund-Tänzern für eine interstellare Betrachtung traditioneller klingonischer Musik für Kinder mit dem Titel: Was sind Opern, gagh?«

      »Ich könnte Sie aus einer Luftschleuse werfen, und niemand würde es je erfahren.«

      »Möglich. Aber Sie würden es wissen. Und es würde Ihre Seele auffressen.«

      La Forge seufzte frustriert. »Bitte zwingen Sie mich nicht, Worf hierherzuholen.«

      »Soll das eine Drohung sein? Nichts für ungut, Geordi, aber allein in den letzten Wochen wurde ich von Söldnern jeglicher Couleur und Spezies beschossen, von einem Gorn gebissen, ruppig von Tholianern untersucht, von Romulanern unter Drogen gesetzt und von einem Baldukianer mit einem Alkoholproblem als Sandsack benutzt. Zum jetzigen Zeitpunkt bezweifle ich ernsthaft, dass die Sternenflotte mir irgendetwas antun würde oder könnte, das mir schlimmer vorkäme als ein langweiliger Nachmittag des Nachsitzens in der Grundschule. Also wenn nicht Lieutenant Šmrhová wieder reinkommen will, um mit mir einen Ausflug zu einem zweisamen Abend zu planen … lassen Sie mich in Ruhe.«

      Mein Gerede machte Geordi nicht wütend. Er schüttelte bloß den Kopf.

      »So wollen Sie es also haben? Schön. Sagen Sie mir nur eins: Was, glauben Sie, werde ich finden, wenn ich Ihr Schiff durchsuche?«

      Ich lächelte und bemühte mich, nicht zu lachen. »Vorausgesetzt, Sie lösen die Sprengfalle nicht aus? Gar nichts

      •

      Der Kriechraum unter dem Frachtdeck der Tain Hu war eng genug, um in La Forge Klaustrophobie zu wecken. Er war mit dem Kopf voran durch die Falltür geklettert und kroch auf dem Bauch bis zum einzigen Punkt, an dem er direkten Zugang zur Sprengfalle hatte. Um sie zu erreichen, hatte er sich unter niedrigen Querstreben und zwischen dicken ODN-Kabelbündeln hindurchziehen müssen, während er seinen Werkzeugkasten vor sich herschob. Wenigstens kann ich im Dunkeln ohne Handgelenkstrahler sehen. Eine Sache weniger, die ich tragen muss.

      Mehrere lange, schweißtreibende Minuten nachdem er das Gerät erreicht hatte, durchtrennte La Forge die letzte Verbindung zum Auslösemechanismus. Er atmete erleichtert aus, als sich die Miniaturzünder der Sprengladung deaktivierten. Das schützende Sensorstörfeld, das ihn umgeben hatte, schaltete sich mit einem sanften Summen ab. Er schob seine Hand unter die Brust und berührte seinen Kommunikator. »La Forge an Elfiki. Hören Sie mich?«

      Ihre Stimme aus dem Komm-Kanal hallte durch den beengten Raum. »Sprechen Sie, Geordi.«

      »Die Bombe ist deaktiviert, das Kraftfeld unten. Beamen Sie mich bitte raus.«

       »Warten Sie kurz.«

      Ein Transporterstrahl hüllte La Forge in schimmernde Partikel, die weiß aufglühten …

      … und als er wieder sehen konnte, stand er im Frachtraum der Tain Hu, neben Elfiki und einem halben Dutzend Spurensicherungsspezialisten aus der Sicherheitsabteilung der Enterprise. Als sie La Forges ölverschmierte Uniform sah, hob sie eine dünne, fein geschwungene Augenbraue. »Geht es Ihnen gut?«

      »Ja, danke.« Er streifte irgendein klebriges Zeug von seiner Hose. »Aber wenn in das Ding nicht dieses Sensorstörgerät eingebaut gewesen wäre, hätte ich diesen Job liebend gern einem Roboter überlassen.«

      »Hatten Sie Schwierigkeiten?«

      Er schnaubte. »Nicht der Rede wert.« Aber das war gelogen. Das Gerät war deutlich komplexer aufgebaut gewesen, als er erwartet hatte. Bei einem Herumtreiber wie Okona, der die Hälfte seiner Systeme nur notdürftig zusammenhielt, hätte er eigentlich irgendeine Amateur-Plasma-Ladung, die an den Deuteriumtanks angebracht war, vorfinden sollen. Stattdessen war La Forge auf eine Trilithiumladung mit Quantenzünder gestoßen, die so eingestellt war, dass sie binnen einer Pikosekunde das Antimaterie-Eindämmungsfeld zerstört und die Treibstofftanks aufgerissen hätte.

      Ein Fehler hier unten, und ich hätte womöglich die ganze Kamhawy-Kolonie ausgelöscht.

      Er war gerade im Begriff, Elfiki die Wahrheit über die Bombe zu beichten, als sie von Ensign Rockwell Ingersol unterbrochen wurden, einem linkischen jungen Spurensicherer mit einem ungepflegten Schnurrbart und der Neigung, gegenüber vorgesetzten Offizieren zu schnell zu sprechen. »Also, wir haben jetzt eine komplette Überprüfung vorgenommen. Damit meine ich, vom Bug bis zum Heck. Und es ist, also, einfach nichts hier. Ich meine nada. Niente. Nullkommagarnix.«

      La Forge bemühte sich, Ruhe auszustrahlen. »Ganz langsam, Roc. Sie meinen, dass es keine Schmuggelware gibt?«

      »Von Schmuggelware will ich gar nicht anfangen, Mann. Ich meine, dass nichts an Bord ist. Punkt. Keine Fracht, legal oder sonst was. Jede Kiste im Frachtraum – leer. Es ist nichts in Schmuggelfächern unter den Deckplatten. Nicht einmal ein Zahn unter seinem Kissen.« Elfiki und La Forge starrten ihn bloß schweigend an, und Ingersol trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Sie wissen schon, wegen der Zahnfee? Und …«

      Elfiki hob abwehrend eine Hand. »Wir haben es begriffen, Roc.«

      In der Hoffnung, das Plappermaul abzulenken, das es nur gut meinte, zog La Forge Ingersol beiseite. »Tun Sie mir einen Gefallen, Roc. Nehmen Sie den Rest des Teams und gehen Sie noch einmal durchs Schiff. Scannen Sie nach Signallatenzartefakten. Lassen Sie uns mal schauen, ob dieses Schiff Verstecke aufweist, die besser getarnt sind als diejenigen unter den Deckplatten.«

      »Aye, Sir.« Wie ein Hundewelpe, der unter nervösen Ticks litt, aber trotzdem unbedingt gefallen wollte, eilte Ingersol zurück zum Rest des Spurensicherungsteams und gab La Forges Befehle weiter.

      Während sich die Spezialisten in Zweiertrupps aufteilten, um das kleine Handelsschiff erneut zu durchsuchen, nahm La Forge Elfiki beiseite und senkte die Stimme. »Keine Fracht? Kommt Ihnen das nicht auch seltsam vor?«

      »Ein wenig. Aber vielleicht kam er mit einer Ladung hierher und hatte noch keinen Transportauftrag vom Planeten weg.«

      »Das hätte ich eher geglaubt, wenn wir ihn nicht dabei erwischt hätten, wie er zu fliehen versuchte.«

      Elfiki legte den Kopf schief. »Vielleicht sollten wir uns sein Ladungsverzeichnis anschauen.«

      »Kann nicht schaden.«

      Sie kletterten die Leiter zum Hauptdeck hinauf und begaben sich ins Cockpit, das kaum groß genug war, um vier normal gewachsene Humanoide aufzunehmen – zwei vorn, an den Steuer- und Kommandokonsolen, und zwei links und rechts hinter ihnen, einer für die Sensoren und die Navigation und der andere für die Kommunikation und die Bordcomputersysteme.

      La Forge ließ sich auf dem Kommandosessel nieder und versuchte, auf das Frachtverzeichnis und das Logbuch des Schiffs zuzugreifen. »Wir sind noch immer ausgesperrt. Ich hatte gehofft, dass das Spurensicherungsteam das mittlerweile geknackt hätte.«

      Elfiki ließ sich vor dem Hauptcomputerinterface nieder. »Mal schauen, ob ich die Sperren mit ein paar Backdoor-Befehlen umgehen kann, die in sein Rootkit integriert sind.« Ihre Finger huschten über die Konsole und gaben absurd lange Abfolgen esoterisch wirkender Zeichen ein. La Forge hatte Data Ähnliches bereits mehr als einmal vollbringen sehen. Elfiki war nicht annähernd so schnell wie Data, aber dass sie überhaupt zu solchem Computerzauber imstande war, nötigte La Forge nichtsdestoweniger Respekt ab.

      Leicht frustriert, schüttelte sie den Kopf. »Die Datenbanken dieses Schiffes laufen auf keinem System, das ich bei dieser Art von Hardware erwartet hätte. Überhaupt scheint hier nichts mit Standardtechnologie zu laufen.«

      La Forge sah sich im Cockpit um, das aussah, als würde es nur von Spucke, Draht und warmen Versprechungen zusammengehalten. »Das ergibt Sinn. Wer weiß, was Okona tun musste, um diesen Schrotthaufen in der Luft zu halten?«

      »Das meine ich nicht.« Elfiki tippte auf das Display über ihrem Kopf. »Ich will damit sagen, dass dieser ganze Kram auf alt und heruntergekommen gemacht wurde. Aber das ist alles absolute Hightech-Ausrüstung.«

      »Ist das Ihr Ernst?«

      »Die


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