Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X. Schmid

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Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag - Marcus X. Schmid


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      Schreiben Sie an: Eberhard Fohrer, Marcus X. Schmid, Stichwort „Lago Maggiore“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen [email protected], [email protected]

      Der Lago Maggiore ist ...

      Unter „Lago Maggiore“ kennt ihn die Welt, manche nennen ihn Langensee und in Italien hört man gelegentlich noch den alten lateinischen Namen „Verbano“. Der Nordzipfel des Sees gehört zum Schweizer Kanton Tessin, der weitaus größere Teil zu den italienischen Regionen Lombar­dei und Piemont.

      Eins der Erlebnisse am See, die man nicht vergisst: ein Besuch der Isola Bella bei Stresa mit ihrem mächtigen Barockpalast und den opulenten, von einem Einhorn gekrönten Garten­terrassen.

      ... ein Traumziel seit Jahrhunderten

      Im Mittelalter waren es italienische Fürs­tenhäuser, die hier ihre Burgen und Pa­lazzi bauten, später kamen Aris­to­kraten und Literaten aus ganz Euro­pa, vor allem aus dem nasskalten Eng­land, und im 20. Jh. erlagen deut­sche Wirt­schaftswunder­kin­der dem Charme des „Vorzimmers zum Süden“, wie der Tessiner Schriftsteller Alberto Nessi die Seenland­schaft am Aus­gang der Al­pen nennt. Heute zieht es Touris­ten aus aller Welt in die kli­ma­tisch pri­vi­legier­te Region mit ihrem vielerorts nostal­gi­schen Ambiente vergangener Zeiten.

      ... eine Region voller Gegensätze

      Oben ein mächtiger Alpenkranz, unten ein tiefblauer See, um den sich eine fast subtropische oder zumindest mediter­rane Pflanzenwelt wohlfühlt: Pal­men und Oleander, Kamelien und Horten­si­en, Libanon­zedern und Rho­do­den­dren schmücken die Ufer des Lago Maggiore.

      Prachtvolle Grand Hotels und üppige Ju­gendstilvillen vermitteln den eins­ti­gen Lebens- und Wohnstil der ita­li­e­ni­schen Aristokratie und des inter­na­tio­na­len Geldadels. Dem adligen Kunst­sinn und dem großbürgerlichen Ge­prän­ge steht eine alpenländisch-rus­ti­ka­le Tradition gegenüber, dem protzi­gen Palast das bescheidene Fischer­häus­chen, dem Edelrestaurant mit seiner Sonnen­terrasse das altersgraue Grot­to im kühlen Felsen, der Schi­cki­micki-Bou­tique der preiswerte Trödel­laden. Am Lago Maggiore prallen Gegen­sätze aufeinan­der - die Ein­hei­mi­schen sehen es mit Gelassenheit.

      ... ein Eldorado des Wassersports

      Von Juni bis in den Oktober hinein liegt die Wassertemperatur oft über 20 0C. Freie Badestrände, manchmal Sand, meist Kies, und eintritts­pflichtige See­bäder mit Infrastruktur finden sich rund um den Lago. Hin und wieder zeigt sich auch eine malerische Bucht mit Felsen - und mit etwas Glück eine Wie­se mit schatten­spendenden Bäu­men.

      Windsurfer und Kitesurfer finden meist gute Windverhältnisse vor, ins­be­son­dere an den Engstellen des Sees. Segel­sportler, die nicht ihr eigenes Boot über die Alpen gezogen haben, finden an den größeren Seeorten einen Verleiher.

      Eine Alternative zum Baden im See bieten die Täler des Locarnese, wo die Maggia und die Verzasca mit er­fri­schen­den Badebecken einladen und sich Wagemutige an einigen Stellen von den Felsen ins Nass stürzen.

      ... ein Wanderparadies

      In den Bergen um den See lässt sich vorzüglich wandern. Auf der Tessiner Sei­te findet man ein vorbildlich mar­kier­tes Wegenetz vor, auf der ital­ieni­schen Seite ist die Beschil­derung oft weniger deutlich. Der Schwie­rig­keits­grad ist unterschiedlich, aber problem­los finden sich familientaugliche Mög­lich­keiten, die oft mit fan­tas­ti­schen Aus­sichten belohnt werden.

      ... eine kulinarische Einladung

      Jede Region am Lago hat ihre kuli­na­ri­schen Schwerpunkte, doch rund um den See wird man stets Fisch be­kom­men, allerdings meist aus Zucht­an­la­gen, denn der Beruf des Fischers ist nahe­zu ausgestorben.

      In den Bergen sollte man die Käse­platte nicht verschmähen: ob Büscion, Tessiner Ziegenkäse, Taleggio (lom­bar­dis­cher Weichkäse) oder den mild-süß­li­chen Ossolano aus dem piemon­te­si­schen Val d’Ossola.

      Im Tessin stehen in der Regel Risotto und Polenta auf der Karte, in den „Grot­ti“ wird der Wein dazu aus dem Bocca­lino, einem Steingutbecher mit Henkel und Schnabel, getrunken.

      Die lombardische Küche legt Wert auf Fleischgerichte: Ossobuco, Kalbs­haxe, Lamm, Spanferkel oder ein „Mai­län­der Kotelett“ (Wiener Schnitzel).

      Im Piemont wurde die al­pen­län­disch-herzhafte Küche im Lauf der Zeit verfeinert: Schmorbraten in Barolo-Wein oder Entenbrust in Balsamessig, das sollte man sich nicht entgehen las­sen. Noch raffinierter (und we­sentlich teurer) wird es, wenn hauch­dünne Trüffel-Scheibchen beige­mischt sind.

      ... ein vielseitiges Urlaubsziel

      Wasserspaß, Sonnenbaden und Kul­turgenuss, aber auch jede Menge Sport und Wandertrails in den see­na­hen Ber­gen und Tälern, dazu Shopping und ku­li­narische Spe­zia­li­tä­ten, legen­däre Fes­tivals wie AsconaJazz und das inter­na­tionale Filmfestival von Lo­car­no, Boots­regatten und far­ben­präch­ti­ge Um­züge mit Blu­men­wagen ... Der Lago Maggiore ist eine der schönsten Kultur- und Natur­land­schaf­ten Europas.

      Tradition und Moderne

      Das milde Klima des Lago Maggiore hat unzählige Schriftsteller inspiriert: Im 19. Jh. schwärmten Lord Byron, Stendhal und Balzac von der Gegend. Im 20. Jh. zählten Rainer Maria Rilke und James Joyce zu den Gästen, sogar der unstete Erich Maria Remarque fand am Tessiner Ufer des Sees ein ruhiges Domizil - und auf dem Monte Verità über Ascona erprobten Künstler und Wissenschaftler neue Lebens­for­men, während in Deutsch­land die Trompeten zum Ersten Weltkrieg bliesen.

      Den besten Blick auf die berühmten Borromäischen Inseln? Den hat man von der „Sky Bar“ im Hotel La Palma an der Hotelpromenade von Stresa.

      Eine hochkarätige Attraktion am Lago Mag­giore sind die drei Borromäischen In­seln in der westlichen Seemitte. Seit im 17. Jh. das aus Padua stammende Adels­geschlecht der Borromäer die Isola Inferiore, heute Isola Bella ge­nannt, zu einer barock über­schwäng­lichen Palast- und Garteninsel auszu­bauen begann und auf der Isola Madre ein herrlicher botanischer Garten ent­stand, gehören die Isole Borromee zu den bedeutenden Sehens­würdigkeiten Ita­liens. Ein Groß­teil des eu­ro­pä­i­schen Adels, darunter auch die bri­ti­sche Queen Victoria, logierte im mär­chen­haf­ten Prunk der Grand Hotels im ge­gen­überliegenden Stresa, flanierte auf den großzü­gigen Pro­mena­den und ge­noss bewundernd das einmalige Pa­no­ra­ma der vorgelagerten Inseln, des­sen Fas­zination man sich auch heute nicht ent­ziehen kann.

      Im Jahr 1900 wurde auf dem „Monte Ve­rità“ oberhalb von Ascona eine „ve­ge­tabile Cooperative“ gegründet, die ge­sunde Lebensführung, Frei­kör­per­ku­l­tur, Pazifismus, Freiheit in jeder Rich­tung und Suche nach Wahrheit an­strebte. Rasch zog sie nicht nur eine fröh­lich-libertäre Bohème an, sondern auch Künstler, Wissenschaftler


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