Die Frauen von Janowka. Helmut Exner

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Die Frauen von Janowka - Helmut Exner


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etwas Wäsche und vor allem gut zu Essen, denn es war allgemein bekannt, dass die einfachen Soldaten knapp gehalten wurden.

      Ein Aufgerufener fehlte. Es war Anton, ein Bauer, ebenso alt wie Friedrich. Er hatte fünf Kinder zu versorgen. Stattdessen trat seine Frau vor und sagte, dass ihr Mann krank sei. Sofort erteilte der Hauptmann, der auf seinem Pfed saß, in scharfem Ton den Befehl, Anton zu holen. Vier Reiter begleiteten Anna, die Frau von Anton, zu ihrem Haus. Anna konnte kaum Schritt halten, so sehr trieben die Reiter sie an. Nach wenigen Minuten kamen sie zurück, Anton an den Händen gefesselt, hinter dem Pferd eines Soldaten herstolpernd. Das Entsetzen bei den Dorfbewohnern war groß. Schließlich machte der Reiter vor dem Hauptmann halt und scheuchte Anton vor. Der Hauptmann holte weit aus und zog Anton seine Peitsche über den Rücken. Die Leute sahen dem Schauspiel wie erstarrt zu. Ein paar Laute des Jammers waren zu hören. Dann die gebrüllten Anweisungen eines Soldaten, und der Zug setzte sich in Bewegung. An der Spitze sechs Reiter, dann zu Fuß mehr als fünfzig Eingezogene, danach

      wieder Reiter, in ihrer Mitte der Hauptmann. Serafine schaute dem Zug mit Tränen in den Augen hinterher, während Christine Anna im Arm hielt, die sich gar nicht mehr beruhigen konnte über das, was ihrem Mann geschah.

      »Das ist doch alles nichts wahr«, jammerte sie in einem fort. »Gestern war noch alles in Ordnung, und heute holen sie unsere Männer fort. Wie sollen wir denn jetzt weiterleben? Wer macht die Arbeit, wie soll ich meine Kinder satt kriegen?«

      »Beruhige dich, Anna«, sagte Christine tröstend und streichelte ihr sanft übers Haar. »Wir halten alle zusammen. Du bist nicht alleine.«

      »Ich hätte diesem verdammten Hundesohn von Hauptmann am liebsten die Peitsche weggenommen und ihm selbst ein paar übergezogen«, sagte Karl zu Emil Gehrmann, als sie abends im Garten zusammensaßen.

      »Die Sitten in der russischen Armee sind hart«, meinte Emil, »aber nicht nur in der russischen. Die einfachen Soldaten werden überall geschunden. Aber mach dir um deine Jungs keine allzu großen Sorgen; die kommen schon durch.«

      »Dein Wort in Gottes Gehörgang. Der Zar hat sich schon mit so vielen herumgeschlagen. Ein Scharmützel hier, ein Angriff da. Aber bis jetzt hatten wir nie etwas damit zu tun. Was interessiert uns denn, ob er sich mit den Japanern rumschlägt. Da hat er mal so richtig den Arsch voll gekriegt. Aber wir haben nichts davon gemerkt. Doch jetzt, wo Deutschland und Österreich die Gegner sind, ist alles anders.«

      Die beiden politisierten so lange miteinander, bis Christine kam und sagte: »Ich denke, dieser Tag war hart genug für uns alle. Und ab morgen müssen wir doppelt soviel arbeiten. Also, ins Bett mit euch.«

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