Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton


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umherwandern ließ. »Bis jetzt sind sie nur rein hypothetische Größen, deren Existenz durch nichts bewiesen ist. Was diese Mädchen, die kaum ein paar Brocken Terranisch beherrschen, Ihnen gesagt haben, ist jedenfalls kein Beweis dafür.«

      »Allerdings auch keiner dagegen«, gab Mitani zu bedenken. »Es müssen auf jeden Fall irgendwelche Personen existieren, die sie damit beauftragt haben, Alexandros zu bewachen, das wirst du kaum bestreiten können.«

      »In deinen Worten liegt, wie meist, eine bezwingende Logik, meine schwarze Perle«, meinte Taff. »Wappnen wir uns also rechtzeitig gegen jede Art von Zauber. Da liegen noch die Speere und Schwerter der Amazonen – nehmt sie an euch, dann gehen wir daran, die Schlucht bis in den letzten Winkel zu durchsuchen.«

      Luca schüttelte den Kopf und grinste.

      »Zurück zur Natur sozusagen. Es gibt sechs Kurzschwerter und sieben Speere, mithin also genügend Mordinstrumente für uns alle. Oder ziehen Sie es vor, sich wieder der Gitarre zu bedienen, Meister der hohen Diplomatie?«

      Demosthenes lächelte und nahm wortlos einen Speer auf. Mit seiner blauen Hose und der schreiend bunten Jacke stach er von den Mitgliedern der Crew in ihren dunklen Kombinationen wie ein Paradiesvogel ab. Wer ihn so eingekleidet hatte, vermochte er selbst nicht zu sagen, denn er war erst hier auf dieser fremden Welt aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht.

      Er war mitten in der Nacht im Palast der Kriegsgötter überfallen und entführt worden, in Vulcanus, der Hauptstadt des Planeten Nimboid. Dort hatte er sich zusammen mit den Raumfahrern aufgehalten, um mit der neuen Regierung der Vulkanwelt unter Führung von Toburu-Chan in seiner Eigenschaft als Außenminister Terras ein Abkommen auszuhandeln. Mehrere Männer hatten ihn aus seinem Bett geholt, während gleichzeitig andere einen Mordanschlag auf Toburu durchgeführt hatten. Das alles war während eines schweren Bebens geschehen, das die unterirdisch angelegte Stadt erschütterte.

      Der Regierungschef von Nimboid war knapp mit dem Leben davongekommen, Alexandros war verschwunden gewesen, als Taff auf seinen Notruf hin in seinem Apartment angelangt war. Anschließend hatte sich die Crew sofort darangemacht, die Attentäter und Kidnapper zu verfolgen.

      In den alten, verlassenen Gewölben unterhalb der Stadt wäre es Caine fast gelungen, drei Frauen mit dem Entführten zu stellen. Sie hatten sich jedoch noch durch einen Transmitter absetzen können, der anschließend ausgeschaltet worden war. Lars und Luca hatten es geschafft, diesen wieder zu aktivieren, und die Crew war durch ihn auf eine unbekannte Welt gelangt.

      Sie waren in einer großen Kuppelhalle herausgekommen, in der das Gegengerät des Transmitters stand. Von ihr führte ein Tunnel ins Freie, in jene offenbar künstlich gestaltete Schlucht, in der sie jetzt wieder standen. Dort hatten sie Demosthenes gefunden, umgeben von neun durchaus nicht hässlichen, aber sehr streitbaren Mädchen, die sofort mit ihren archaischen Waffen auf die Raumfahrer losgegangen waren.

      Deren Energiewaffen hatten jedoch versagt, und so war es der Crew nur unter Schwierigkeiten gelungen, die Amazonen zu überwältigen. Als sie dann aber durch den Transmitter nach Vulcanus zurückkehren wollte, war dieser im letzten Moment abgeschaltet worden. Da die Kuppelhalle keine weiteren Ausgänge besaß, hatten die sieben Menschen notgedrungen wieder in die Schlucht zurückgehen müssen.

      »Los jetzt«, bestimmte Taff und schwang probeweise sein Schwert. »Verteilt euch paarweise und seht euch gründlich um. Sie bleiben hinter mir, Alexandros, ich bin schließlich für Ihr Wohlbefinden verantwortlich.«

      Er ging geradeaus auf die abgebrochene dorische Säule zu, auf deren Stumpf Demosthenes gesessen und alte griechische Lieder gesungen hatte, als sie ankamen. Mitani blieb bei Taff, während die beiden anderen Paare von Luca und Dorit sowie Lars und Orvid gebildet wurden. Inzwischen war es in der Schlucht noch wärmer geworden, die schwache Luftbewegung vermochte keine Kühlung zu schaffen.

      Erst jetzt sah Taff kurz zum Himmel auf und entdeckte in einem Spalt zwischen den Felswänden die früher unsichtbar gewesene Sonne. Er überlegte kurz und nickte dann dem Mädchen zu.

      »Der Tag scheint hier doch um einiges länger zu sein, als ich zuvor angenommen habe, Mitani. Das besagt, dass wir uns hier auf einem Planeten befinden, der relativ langsam rotiert. Solches ist meist bei Welten der Fall, die relativ weit von ihrem Gestirn entfernt sind. Ich frage mich ernsthaft, ob wir uns überhaupt noch im Alderamin-System befinden.«

      Sein Zweifel war berechtigt, denn alle Planeten dieses Systems waren als absolut lebensfeindlich bekannt. Die Vermutung, dass sich alle Experten so gründlich geirrt haben konnten, stand auf recht schwachen Füßen. Vielleicht war die Reichweite des Transmitters doch größer gewesen, als sie alle angenommen hatten?

      Das Mädchen zuckte mit den Schultern und spähte aufmerksam zwischen den Büschen hindurch.

      »Vielleicht doch, Taff. Es ist durchaus möglich, dass man hier nur eine begrenzte Zone geschaffen hat, in der für Menschen annehmbare Verhältnisse herrschen. Sie könnte unter einem Energieschirm liegen, der das Entweichen der Atmosphäre verhindert und so die Normalität der Umgebung nur vortäuscht.«

      Ihre Überlegungen wurden unterbrochen, denn Luca stieß einen lauten Ruf aus.

      »Wir haben sie gefunden, Taff!«

      *

      Die neun Amazonen befanden sich in einer kleinen Senke, die von allen Seiten von Gebüsch umgeben war. Sie hatten sich offenbar dorthin gerollt, um sich zu verbergen, denn es war ihnen tatsächlich nicht gelungen, sich der Klebestreifen zu entledigen. Ihre Blicke waren noch immer ausgesprochen unfreundlich, aber die in ihnen liegende Resignation war unverkennbar.

      »In der Zwischenzeit war also noch niemand hier«, stellte Orvid erleichtert fest. »Was fangen wir nun mit ihnen an, Taff?«

      Caine wies auf die Anführerin, deren Fußfessel entfernt worden war, als man sie mit in die Kuppelhalle genommen hatte.

      »Ich nehme an, dass sie diejenige ist, von der wir am ehesten irgendwelche Auskünfte bekommen könnten. Entferne den Streifen von ihrem Mund, Luca, dann werde ich meine Fragen stellen.«

      Der Kybernetiker nickte und griff in eine Außentasche seiner Kombination. Er brachte ein kleines Gerät zum Vorschein, legte es auf die flache Hand und setzte es den Sonnenstrahlen aus. Seine Energiezelle war zwar beim Durchgang durch den Lichtvorhang am Tunnel ebenfalls entleert worden, lud sich jedoch durch die Einwirkung der Sonnenemissionen wieder auf.

      Nach etwa zwanzig Sekunden nahm Luca es zwischen zwei Finger und führte das Gerät langsam über den Mund der Amazone. Die dem Klebestreifen innewohnenden Adhäsionskräfte wurden neutralisiert, er löste sich von selbst und fiel zu Boden. Im nächsten Moment musste Ladora rasch zur Seite springen, denn das Mädchen spuckte augenblicklich nach ihm.

      »So etwas habe ich gern!«, rief er entrüstet. »Da tut man ihr etwas Gutes, und das ist dann der Dank dafür.«

      Dorit Grenelle lachte. »Deine Ausstrahlung auf das weibliche Geschlecht scheint nachzulassen, Don Juan. Liegt das vielleicht daran, dass du dich neuerdings nur noch auf dein Blumenkind Erethreja konzentrierst?«

      Luca öffnete den Mund zu einer passenden Entgegnung, aber Taff kam ihm zuvor.

      »Lasst jetzt eure Plänkeleien«, sagte er leise, aber bestimmt. Er hob sein Schwert und richtete es stoßbereit auf die kaum verhüllte Brust der jungen Frau.

      »Ich werde dich jetzt einiges fragen«, begann er langsam und scharf akzentuiert. »Antworte mit der Wahrheit entsprechend, wenn du nicht sterben willst.«

      Die Amazone schien ihn verstanden zu haben, denn nun nickte sie hastig. Vielleicht war auch das Schwert das ausschlaggebende Argument, denn in ihren Zügen stand unverhüllte Angst.

      »Ich antworten«, sagte sie mit leiser Stimme. »Was wissen wollen du?«

      Caine begriff, dass er von ihr kaum ausführliche Auskünfte zu erwarten hatte, denn ihr terranischer Sprachschatz war offenbar eng begrenzt. Darum formulierte er seine Fragen entsprechend.

      »Wie ist dein


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