Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton


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Sekunden später erschien im Mittelpunkt der Lichtspirale ein zuerst nur kleiner, dann immer auffälliger werdender dunkler Punkt. Er vergrößerte sich rasch weiter und absorbierte einen großen Teil des Leuchtens, das von dem irrsinnig schnell rotierenden Gebilde ausging.

      Bald schon war der dunkle Punkt soweit angewachsen, dass er auf den Schirmen konkrete Formen annahm. Es waren die eines Diskusraumschiffs vom PROKYON-Typ, das aus dem »schimmernden Tor« herausgeschossen kam. Dieses verblasste nun rasch, und schon nach wenigen Sekunden war die Lichtspirale erloschen.

      »Das war’s, Leute«, sagte Caine und registrierte mit einem raschen Blick, dass der Kristall, der auf unbegreifliche Weise die Wesenheit von Alexandros Demosthenes enthielt, ebenfalls wieder dunkel geworden war. »Dorit, versuche bitte, Verbindung zu dem Schiff zu bekommen.«

      Min Jian-Ksu sah pessimistisch auf die Umrisse des anderen Raumers, die sich zwischen dem Rasternetz des Hyperortungsschirmes abzeichneten. »Sie meinen, dass dies tatsächlich der Space-Computer ist?«, fragte er unsicher. »Es könnte sich schließlich auch um eins der anderen Schiffe handeln, die bei Alpha 2 versammelt waren.«

      Taff schüttelte den Kopf. »Sehr unwahrscheinlich, Min. Schließlich haben Sie selbst den Kommandanten des Verbandes den Befehl gegeben, dieser Sonne fernzubleiben, und daran werden sie sich auch jetzt noch halten. Nur Giacomo Inaudi als selbständige Einheit brauchte nicht danach zu handeln, sondern konnte im Rahmen der ihm von TAC gegebenen Direktiven vorgehen.«

      »Kontakt, Taff!«, rief Dorit Grenelle da bereits aus. »Der Raumer hat sich als der Space-Computer identifiziert und teilt mit, dass er mit voller Beschleunigung auf uns zukommt.«

      Mitani und Taff eilten zum Funkpult hinüber, und Luca lachte triumphierend auf. »Na, habe ich es nicht vorhergesagt? Komm, Orvid, wir können schon einmal eine Zusammenstellung der wichtigsten Daten vornehmen, die wir Giacomo später überspielen werden. Seine Kapazität ist wesentlich größer als die unseres Rechners, er wird uns eine Menge an zusätzlichen Auskünften geben können.«

      Auf Toburu-Chan und seinen Kybernetiker achtete im Moment niemand. Rhegos Kytall sah seinen Regierungschef an und schüttelte halb konsterniert, halb bewundernd den Kopf. Er hatte sich noch immer nicht recht an die Formlosigkeit gewöhnen können, mit der die Mitglieder der PROKYON-Crew handelten, unter völliger Missachtung allen Reglements.

      Toburu verstand ihn und sagte leise: »Das ist es, was die Überlegenheit dieser Terraner uns gegenüber ausmacht, Kytall! Sie sind ausgesprochene Individualisten, handeln doch aber stets so, dass dabei ein Höchstmaß an Effektivität herauskommt. Ihre ungeheure Flexibilität ist eine der Hauptursachen für ihre Erfolge.«

      »Sie sagen es sehr treffend, Shogun«, meinte Min, der mitgehört hatte und sich zu den beiden gesellte. »Ehrlich gesagt, zuweilen sind mir Taff und seine Leute fast unheimlich, obwohl ich sie nun doch schon eine ganze Weile kenne. Es wäre auch ein Unding, sie irgendwie ändern zu wollen, denn eine gezähmte PROKYON-Crew wäre kaum noch die Hälfte wert.«

      Indessen sah Caine aufmerksam auf den Korrespondenzschirm, auf dem das Erkennungssignal des Space-Computers – eine modifizierte Version des TAC-Emblems – zu sehen war. Darunter zogen in rascher Folge Schriftzeichen über den Schirm hinweg.

      -- giacomo inaudi an raumschiff prokyon: behalten sie bitte ihre gegenwärtige position ein, damit bei der annäherung kein zeitverlust entsteht – eintreffen bei ihrem schiff in zwanzig minuten und vierzehn sekunden – frage: werden irgendwelche auskünfte gewünscht – ende –

      Taff beugte sich über die Sprechrillen des Funkmikrophons und sagte langsam und akzentuiert: »Kommandant der PROKYON an Space-Computer: Erbitte einen Bericht über die Lage im Bereich des Sonnensystems Alpha-Canum-Venaticorum zur Zeit deines Abflugs. Hat es dort noch weitere besondere Vorkommnisse oder sonstige Veränderungen gegeben? Sind die Schiffe der Begleitflotte noch auf ihren Positionen und unversehrt? Ende.«

      Die Antwort kam fast sofort.

      -- lage im bereich alpha cvn bis dahin unverändert – nach wie vor starke schwankungen des magnetfelds der sonne alpha zwei – zu frage eins: keine besonderen vorkommnisse – lage insofern verändert, dass ich meine Position verlassen habe, um raumschiff prokyon zu folgen – zu frage zwei: begleitflotte befand sich noch an ihren standorten, keine beschädigungen an ihren schiffen – ende –

      »Verstanden, Ende«, sagte Taff und atmete auf, während Dorit den Sender abschaltete. »Ein etwas umständliches Verfahren, diese Art von Kommunikation, wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, um sie zügiger zu gestalten. Das wird deine Sache sein, Computerbändiger, strenge deine spärlichen grauen Zellen entsprechend an.«

      Er begab sich zu Min und den Nimboiden und informierte sie. Dann warteten alle, bis knapp zwanzig Minuten später der Diskus die PROKYON X erreicht hatte und auf Parallelkurs gegangen war.

      *

      Die beiden Raumer trieben im freien Fall nebeneinander dahin, nur etwa hundert Meter voneinander entfernt. Rein optisch gesehen, schien nichts zu geschehen, aber dieser Eindruck täuschte.

      Zwischen dem Bordcomputer der PROKYON und Giacomo Inaudi ging auf dem Funkwege ein ständiger Datenfluss hin und her. In jeder Sekunde erreichten den Space-Computer Tausende von Bits, wurden empfangen und koordiniert, integriert und ausgewertet. Die beiden Rechner arbeiteten mit einer fabelhaften Geschwindigkeit.

      Orvid Bashkiri hatte mit seinen Geräten den umliegenden Raum bis zu einer Entfernung von 47 Lichtjahren erkundet. Alles, was innerhalb dieser Zone den als normal geltenden Verhältnissen entsprach, hatte der Bordcomputer ohne Schwierigkeiten auswerten können. Für die an verschiedenen Orten auftretenden Anomalien hatte er jedoch keine Erklärung gewusst.

      Ob der Space-Computer sie finden würde? Er war immerhin ein externes Element des Terrestrischen Computerzentrums und als solches besonders leistungsfähig.

      Taff stellte Luca diese Frage, aber der Kybernetiker zuckte mit den Schultern.

      »Woher soll ich das wissen, geschätzter Kommandant? Im Vergleich mit TAC ist unser Inaudi doch nur ein Zwerg, allerdings eigens für die Erforschung des Raumes konzipiert, wie schon der Name sagt.«

      Caine grinste kurz. »Also auch eine Art von Fachidiot, und als solcher müsste er eigentlich ein unschlagbares Ass sein. Tue jedenfalls alles, um diesen Inaudi-Zwerg zu unterstützen – du weißt, was davon für uns abhängen kann!«

      Dann war die Datenübermittlung beendet, und nun kamen die Rückfragen in reicher Zahl. Die meisten beantwortete der Bordcomputer direkt, zuweilen gab er aber auch rotes Licht. Dann mussten Luca und Rhegos Kytall, der ihm nun assistierte, einspringen. So kam es zu einigen Verzögerungen, und Taff trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

      Mitani kam mit einer großen Kaffeetasse an und reichte sie ihm. Er hob sie, bemerkte den unverkennbaren Geruch des beigemengten Alkohols und lächelte flüchtig.

      »Hoffentlich kommst du nicht auf die Idee, auch Min in dieser Weise zu versorgen, Mädchen!«, raunte er. »Er ist zwar kein Antialkoholiker, aber das könnte er uns doch übel nehmen.«

      »Ich habe dies bedacht, mein Gebieter. Sei unbesorgt, der Große Weise Elefant wird keinen Anlass finden, seine Füße in unsere Nacken zu setzen, Taff.«

      Dann waren endlich alle Schwierigkeiten ausgeräumt. Sämtliche Kontrollanzeigen des Bordrechners zeigten ein sattes Grün, und gleich darauf begann es in seinem Ausgabesektor zu rattern. Mit rasender Geschwindigkeit wurden die Endlosfolien bedruckt und ausgestoßen, der vom Space-Computer eingehende Informationsfluss schien kein Ende nehmen zu wollen.

      So kam es jedenfalls den ungeduldig Wartenden vor, in Wirklichkeit dauerte dieser Vorgang nur eine knappe halbe Minute. Dann erhob sich Luca aus seinem Sitz und schwenkte ein Bündel abgetrennter Folien in der Hand.

      »Geschafft, Taff!«, verkündete er lautstark. »Unser Mini-Inaudi hat all unsere Erwartungen übertroffen und alle Rätsel zur vollkommenen Zufriedenheit gelöst. Die nötigen Erläuterungen muss dir allerdings Orvid geben.«

      Der


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