Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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besonders; für ihn waren sie alle Verräter am wahren arkonidischen Geist.

      »Und wieder fehlt ein Schiff meiner zukünftigen Flotte«, knurrte er, während er sich in seinen Kommandantensessel fallen ließ. »Ich wünschte, die Naats würden ihre Zerstörungswut zügeln. Es ist mein Eigentum, was sie da zerstören, nur um ihre läppischen Leben zu schützen.«

      »Vielleicht steckt Kalkül dahinter«, merkte da Minterol an. »Falls sie nicht gewillt sind, nach dem Ende des Krieges abzuziehen, kommt es ihnen entgegen, wenn unsere Reihen nicht durch übernommene Schiffe gestärkt werden.«

      Da Nardonn machte eine ablehnende Geste. »Nein. Auf die Naats ist Verlass. Eher erwarte ich so etwas von den Ladhonen, obwohl ich nicht den Eindruck habe, dass sie an Eroberungen Interesse hätten. Am meisten muss man aber Verrat wohl von Arkoniden fürchten, die zu uns überlaufen. Jeder von ihnen könnte das nur tun, um uns im richtigen Moment in den Rücken zu fallen.«

      Er dachte an die Geschwister da Gavvhad. Ob sie zu dieser Kategorie zählten? Pethoras Schreck war ihm allerdings echt erschienen; sie hatte gefürchtet, getötet oder gefangen genommen zu werden – was wohl tatsächlich geschehen war. Sollte er sich um ihre Befreiung bemühen?

      Nein. Sie hatte ihren Zweck erfüllt. Außerdem war Atlan nicht der Typ, der schlecht mit Kriegsgefangenen umsprang – und nichts anderes war die Söldnerin. Vielleicht würde er nach dem Ende des Konfliktes nach ihr suchen, um herauszufinden, was hinter ihrem Angebot gesteckt hatte. Vielleicht auch nicht.

      Da Nardonn registrierte, dass Abschüsse wie der beobachtete trotz des massiven Vorgehens der Naats die Seltenheit blieben. Man hatte in den Reihen der Arkoniden längst dazugelernt: Die PT-Kanone hatte eine begrenzte Reichweite, und wo sich der Saugrüssel zeigte, zog sich der Gegner mit maximaler Beschleunigung zurück, gedeckt von seinen Geschwaderkameraden, die notfalls den Strahl durchflogen.

      Die Manöver der gegnerischen Raumschiffe nötigten da Nardonn unwillkürlich Respekt ab. Die Piloten mussten bestens gedrillt sein, besser, als er es ihnen zu seiner Zeit je zugetraut hätte. Sie agierten wie eine Einheit, ein Schwarm, der dem Gegner ständig wechselnde Seiten zuwandte und dabei nie zu feuern aufhörte. Diese Meisterschaft des Agierens hatte er sonst nur bei den Ladhonen beobachtet.

      Dann stieß plötzlich ein Riese zwischen den huschenden Orterreflexen hindurch: eine 1800 Meter durchmessende Kugel, die in einem Kegelstumpf ruhte, der die Gesamthöhe auf 2200 Meter erhöhte und sich dabei von einem Basisdurchmesser von 450 Metern auf 900 Meter an der Kontaktebene mit der Kugel erweiterte.

      Abzüglich der 450 Meter hohen Polkuppel, unter der die 1560 Meter durchmessende Trägerfläche mehreren Lakans mit gemischten Raumschiffsklassen Platz bot, hieß das knapp neun Quadratkilometer waffenstarrende Oberfläche der Restkugel plus Außenwänden des Kegelstumpfes. Das Weltall schien in Flammen aufzugehen, als der GAUMAROL-Raumer aus dem Schutz der ihn umschwirrenden kleinere Raumschiffe heraus seine Energien sauber synchronisiert entfesselte. Ein zweiter Riese stieß dazu, und innerhalb kürzester Zeit blühten drei neue Feuerrosen auf – dieses Mal auf Seite der Naats.

      Mit zusammengepressten Kiefern beobachtete da Nardonn, wie die GAUMAROL-Raumer unaufhaltsam eine Schneise in Richtung Murnark schlugen. Die Naats zogen sich zurück, formierten sich neu und agierten nun deutlich vorsichtiger. Was sie so ungestüm angefangen hatten, wurde mehr und mehr zum Rückzugsgefecht. Den wenigen ladhonischen Einheiten gelang es, da und dort ein wenig Chaos zu stiften, wenn sie unvermutet auftauchten und gemeinsam eine kleine Einheit angriffen, die sich zu weit aus der Deckung gewagt hatte. Doch große Schläge gelangen ihnen trotz des gewohnt geschickten und waghalsigen Taktierens nicht.

      Vor da Nardonn flammte ein Holo auf. Es zeigte Verbandskommandant Kholaam.

      »Ich empfehle den Abzug«, sagte der Naat. »Außerdem brauchen wir die Unterstützung deiner Raumschiffe.«

      »Ich gebe diesen Planeten nicht auf«, entgegnete da Nardonn scharf. »Nicht, bevor ich nicht habe, wofür ich gekommen bin!«

      »Und was ist das?«

      »Pläne einer möglicherweise kriegsentscheidenden Waffe. Wir können nicht zulassen, dass sie in Atlans Hände fallen. Außerdem kann es sein, dass der Mascant selbst sich noch auf dem Planeten aufhält.«

      »Tu, was du für nötig hältst, aber tue es bald«, sagte Kholaam. »Wir können sie bestenfalls noch eine Vierteltonta aufhalten, und nur, wenn du uns Verstärkung aus deinen Reihen schickst. Nach dieser Frist ziehen wir ab, mit dir oder ohne dich.«

      »Ihr erhaltet Unterstützung.« Da Nardonn beorderte die Hälfte seiner Flottille zur Unterstützung der Naats. Der Rest sollte sicherstellen, dass kein Raumschiff Murnark verließ. Solange die TARTS die Schutzschirme aktiviert hatte, konnte der Mascant nicht per Transmitter zurückkehren. So hoffte er, ihn effektiv einzuschließen und ...

      Ja ... und was? Wie sollte er diesen Umstand nutzen?

      Du hast nur wenige Optionen. Handle schnell!

      *

      »Funkspruch zur Talur-Werft. Ich fordere Hochingenieur da Chao ultimativ auf, mir innerhalb von zwei Dezitontas die Pläne zu übermitteln, die von der EDLIN nach Zalit gebracht werden sollten. Falls er es nicht tut, mache ich die Talur-Werft bis in die tiefsten Ebenen hinunter dem Erdboden gleich!«

      Da Minterols Augen weiteten sich, dann nickte er anerkennend. Kompromissloses Vorgehen hatte ihn stets beeindruckt.

      »Eingehender Funkspruch von der Talur-Werft«, meldete die Funkstation.

      »Ins Panoramaholo!«

      Kopf und Oberkörper eines zerknittert wirkenden Arkoniden mit wirrem grauweißem Haar erschien. Er war sichtlich aufgewühlt. »Ich glaube, euch reiten die Sternenteufel! Wir sind eine arkonidische Werft, die für das arkonidische Volk arbeitet! Uns anzugreifen, nur weil wir nicht vor dir im Staub kriechen, wäre ein noch schlimmerer Verrat am arkonidischen Volk, als du ohnehin schon mit deinem Privatkrieg begehst!«

      »Die Verräter sind der Thantur-Baron, der das arkonidische Volk von seiner großen Bestimmung abhält, und alle, die ihm zuarbeiten, wie du«, gab da Nardonn hitzig zurück. »Und was Verrätern blüht, weißt du!«

      »Die meisten Arbeiter sind bereits an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt, seit du abgezogen bist! Sie haben nichts mit meinem Widerstand zu tun! Du kannst sie nicht einfach opfern!«

      »Ich kann und werde, wenn du mir nicht gibst, was ich will, und zwar innerhalb von fünfzehn Zentitontas!«

      »Und dann?« Der Mann verschränkte die Arme. »Du wirst uns danach doch trotzdem in Grund und Boden bomben, damit der Thantur-Baron die Pläne nicht bekommt. Denn was nützt dir eine Waffe, über die Atlan ebenfalls verfügt? Du würdest in diesem Fall nie so weit kommen, sie zum Einsatz zu bringen.«

      Da Nardonn presste die Lippen zusammen. Der Hochingenieur hatte nicht unrecht. In letzter Konsequenz blieb ihm nichts anderes übrig, wenn er Atlan nicht die gleichen Mittel in die Hand geben wollte – und der Mascant hatte die besseren Ressourcen, es umzusetzen.

      »Ich gebe euch genug Zeit zur Evakuierung, wenn du mir die Pläne überlässt«, sagte er. »Vorher werde ich aber kein einziges Fahrzeug die Werft verlassen lassen.«

      Da Minterol hob überrascht die Augenbrauen. Er wusste so gut wie da Nardonn, dass sie nicht mehr so viel Zeit hatten, die Leute von der Werft wegzulassen und sie erst dann zu zerstören. Es war ein leeres Versprechen. Aber der Hochingenieur wusste das hoffentlich nicht.

      Da Chao rang sichtlich mit sich und sagte schließlich: »Also gut, ich überspiele die Pläne und alle relevanten Daten. Wenn ich mir anschaue, wie deine naatschen Kumpels sich da draußen ins Zeug werfen, wundere ich mich allerdings, warum du so scharf auf die bist.«

      Da Nardonn stutzte. »Was meinst du damit?«

      Da Chao wirkte konsterniert. »Das solltest du aber ganz genau wissen. Das hier ist Projekt NA-MU-22050-872, das du selbst mit damals fiktiven Spezifikationen für eine Waffe in Auftrag gegeben hast, gegen die eine Abwehr gefunden werden sollte. Inzwischen ist


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