Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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sprichst du? Ich weiß nichts von diesem Projekt!«

      Da Chao feixte. »Das würde ich an deiner Stelle auch behaupten. Was würden wohl deine Verbündeten sagen, wenn sie wüssten, dass du dich offensichtlich schon beizeiten darauf vorbereitest, ihnen trotz PT-Kanonen die geballte Macht Arkons vor den Latz zu knallen, sobald sie ausgedient haben.«

      Da Nardonn wurde blass.

      »Sofortiger Angriff!«, befahl er. »Macht diese Werft dem Erdboden gleich.«

      *

      Noch immer grinsend wandte sich da Chao vom Bildfunkgerät im Keller des Tatopalastes ab. Selten in seinem Leben hatte ihm etwas so viel Spaß bereitet wie dieses Gespräch. Das tröstete ihn über den Schrecken der Teleportation mit dem widerspenstigen Pelzvieh bestens hinweg.

      Er suchte Atlans Blick. »Na, wie war ich?«

      »Exzellent«, sagte der Arkonide, deutete Applaus an und lächelte. »Ich hätte nicht erwartet, dass in einem Ingenieur so viel Schauspieltalent stecken könnte.«

      Da Chao brummte. »Ist nur schade um die Lyos. Erst Lykander, und jetzt der ganze Haufen. Wird uns Monate kosten, bis wir die alle ersetzt haben.«

      Sein Blick wanderte weiter, über den Ilt, der immer noch etwas erschöpft wirkte, den Roboter, das arkonidische Geschwisterpaar und weiter zu ...

      Er runzelte die Stirn. »Wo ist Salkis?«

      Gucky winkte müde. »Sie sagte, sie müsse noch rasch etwas erledigen und wolle sich melden, wenn sie abgeholt werden will, oder gleich einen Gleiter nehmen. Ich gehe davon aus, dass sie Letzteres gemacht hat, weil sie sich nicht mehr gemeldet hat.«

      Eisiger Schreck fuhr in Vadkuins Glieder. »Aber die Werft ist abgeriegelt, hast du das nicht mitbekommen? Sie haben keine Gleiter rausgelassen!«

      Daraufhin fuhr der Ilt hoch. »Meinst du etwa ... aber warum hat sie sich nicht gemeldet?«

      Wütend schnaubte da Chao. »Ach, was weiß ich, was im Kopf dieser irren Frau vorgeht! Aber sie ist womöglich noch da drin, und dieser noch verrücktere Idiot bombardiert vielleicht in diesem Moment die Werft!«

      »Sallu!«, rief der Ilt und war im nächsten Moment verschwunden. Auch der Roboter war plötzlich nicht mehr da.

      Da Chaos Beine wurden weich, er sank in die Knie. Blicklos starrte er ins Leere. Salkis ... was sollte er ohne diese Hexe tun? Wie ohne sie und ihre ständigen Hakeleien noch ein erfülltes Leben haben? Wie es ertragen, sich nie mehr über ihre ganz besondere Schönheit aufregen zu dürfen?

      Er spürte Atlans Hand auf der Schulter. »Sie werden sie finden, mach dir keine Sorgen. Gucky hat Erfahrung in solchen Dingen, und mit dem TARA an seiner Seite ist er doppelt so effektiv.«

      Da Chao hörte nicht hin. Er sah nur vor seinem inneren Auge Strahlenergien, die die Luft zum Flimmern brachten, sich durch die Anlagen fraßen, sah Reaktoren durchgehen und Transformbomben explodieren. Er sah Körper durch die Luft geschleudert werden, zerbrochen und zerfetzt, weggeschleudert wie kaputte Puppen. Und die meisten von ihnen genau das: Puppen. Lyos. Aber einer dieser Körper ... einer ...

      »Salkis«, hauchte er mit gebrochener Stimme. »Salkis, lass mich nicht allein!«

      Hinter ihm rumpelte etwas, und jemand stöhnte. Er fuhr herum und riss die Augen auf.

      Da war Salkis, die wie er am Boden kniete und irgendeinen Kasten umklammert hielt, aus dem eine Unzahl Anschlüsse heraushingen. Staub klebte an ihrer Haut, und ein blutiger Riss zierte ihre Wange.

      Auch der Ilt und der Roboter waren da, aber sie interessierten ihn nicht. Er sah nur Salkis' erschöpfte purpurrote Augen, ihr staubbedecktes Haar mit der sattbraunen Farbe von feinstem Kotaiholz und das Blut auf ihrer hellen, fast durchscheinenden Haut ...

      »Salkis!« Er ächzte und richtete sich auf den Knien auf, um sie an den Armen zu packen. Sein innerer Aufruhr ließ ihn zittern, und Tränenwasser machte ihn fast blind. »Salkis, du irres, idiotisches, schwachsinniges Weib! Wie kannst du mir das antun? Bist du eigentlich noch ganz bei Trost? Wie kannst du ... wie ...« Er rang nach Luft.

      Salkis setzte vorsichtig den idiotischen Kasten ab. Kaum hatte sie ihn losgelassen, riss er sie an sich und schlang seine Arme um sie, um sicher zu gehen, dass sie wirklich da war. Er spürte ihre Wärme, ihre Weichheit, glaubte sogar, ihren schnellen Herzschlag zu spüren. Er legte seine Wange an ihre blutige.

      »Mach so etwas nie wieder, hörst du, du dumme Essoya? Nie, nie wieder!«

      »Vadkuin«, sagte sie sanft. »Ich ahnte ja nicht ... ich dachte nicht, dass es so lange dauern würde. Aber ich wollte nicht, dass du Lykander endgültig verlierst.«

      Zorn kochte in ihm hoch. »Vergiss Lykander! Er ist nur eine Puppe, und eine idiotische dazu!«

      »Dann passt er ja zu mir genauso gut wie zu dir. Als wären wir seine Eltern, oder?«

      Vadkuin löste sich von der Programmiererin und starrte sie an. »Was faselst du da für einen Unsinn?«

      »Lykander. Ich hätte es dir längst sagen sollen ... sein externer Speicherbereich in Ly-Zentra ist ... war nicht wie der der anderen. Ich habe ihn manipuliert. Darum war Lykander anders. Darum hat er angefangen, ein bisschen so zu sein wie du.« Sie deutete auf den Kasten. »Das da ... das ist sein Plasmaanteil und eine Sicherungskopie seiner Speicher, oder so viel, wie ich auf die Schnelle retten konnte.«

      Vadkuin starrte den Kasten an. Dafür also hatte sie ihr Leben riskiert. Damit er die Puppe wiederbekommen konnte, die für ihn ein bisschen wie ein Sohn war ... und irgendwie auch ihrer. Sein Bauch zuckte, und das Gefühl der Absurdität brach sich in einem hysterischen Gelächter Bahn, das schließlich in einem Glucksen auslief.

      »Salkis«, sagte er und wischte sich die Tränenflüssigkeit von den Wangen. Er sah, dass ihre Augen ebenfalls vor Aufregung tränten – ein Teil ihres urarkonidischen Erbes. »Salkis, du bist das idiotischste Weib, dem ich je begegnet bin, und ich liebe dich und hasse dich dafür. Tu mir so etwas bitte einfach nie wieder an, hörst du? Nie wieder. Und glaub nicht, dass ich bereit wäre, dich für irgendwas aufs Spiel zu setzen, und wäre es der exotischste Lyos der Welt.«

      Salkis seufzte. »Also konnte ich es dir wieder nicht recht machen. Ob das jemals enden wird ...«

      Er schloss sie wieder in seine Arme, dieses Mal ganz sanft. »Du bist ganz recht, wie du bist«, wisperte er. »Du musst mir nichts recht machen.«

      »Ich liebe dich auch, Vadkuin«, flüsterte sie ihm ins Ohr. Es kitzelte.

      *

      Die Waffen schwiegen im Raum über Murnark. Mit dem Beginn des Bombardements der Werft hatte Mava da Valgathan mit den von Atlan und Aro Ma-Anlaan entwickelten Taktiken den Angriff massiv vorangetrieben, unterstützt von einer weiteren Verstärkungswelle. Die Naats hatten sich umgehend abgesetzt, und die Ladhonen und da Nardonns Arkoniden waren ihnen schnell gefolgt.

      Mava hatte sie ziehen lassen und sich seither um die Bergung der in Not geratenen Besatzungen beider Seiten gekümmert.

      Da Nardonn war gründlich und effizient vorgegangen; trotz der Kürze des Beschusses war die Talur-Werft großteils nur noch ein riesiger rauchender Krater. Beim Betrachten der Bilder hoffte Mava inständig, dass sich wirklich keine Zivilisten mehr dort aufgehalten hatten. Andernfalls würde sie sich ewig Vorwürfe machen, dass sie nicht schneller reagiert hatte, schließlich war ihr klar gewesen, was kommen würde.

      Die Kommandantin wandte sich um, als sie den typischen Luftzug verspürte. Vor ihr standen mitten in der Zentrale Gucky und Atlan.

      »Mannomann«, sagt der Ilt. »Was für ein verrücktes Paar ... das muss ich erst mal verdauen. Und komm mir jetzt nicht damit, dass du schon ganz andere Paare erlebt hast, Atlan.«

      »Heinrich und Eleonore«, sagte der Mascant ohne Zögern. »Aber das ist sehr weit entfernte Geschichte. Bleiben wir lieber bei der Gegenwart. Die Naats?«

      »Haben dank Guckys Manipulationen


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