Franken Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer

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Franken Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer


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Pfif­fer­lingen und Macaire-Kartoffeln. EZ ab 63 €, DZ ab 85 € (inkl. Früh­stück). Detwang 21, Tel. 09861/6727. www.hotelschwarzeslamm.de.

      Camping Tauber-Romantik, bei Detwang im Tau­ber­tal ge­le­gen, 100 Stellplätze. Mitte März bis An­fang Nov. geöffnet. Im Orts­teil Det­wang, Tel. 09861/6191. www.camping-tauberromantik.de.

      Das mächtige Barockschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Schillings­fürst über­ragt die an einen Höhenrücken des Naturparks Franken­höhe geschmiegte Kleinstadt.

      Der älteste Vorläufer des Schlosses dürfte noch vor der vorletzten Jahr­tau­send­wen­de entstanden sein. Zuerst herrschte über Schillingsfürst das gleich­namige Adels­ge­schlecht, doch dann gelangte die Burg im 14. Jahr­hun­dert in den Besitz der Gra­fen von Hohenlohe, die mit einer Unter­bre­chung bis zum Beginn dieses Jahrhun­derts das Leben in Schillingsfürst be­stimm­ten. In der Mitte des 18. Jahr­hun­derts lock­ten die gefürsteten Grafen von Hohenlohe durch große Ver­güns­ti­gungen Hand­werker an, um die Wirt­schafts­kraft des Fürstentums zu stär­ken. Da diese Aktion nicht den ge­wünsch­ten Erfolg brachte, ent­schlos­sen sie sich, auch völlig mittellose Sied­ler auf­zu­nehmen. Darunter befan­den sich vie­le Landfah­rer und Ma­ro­deure; sie sie­del­ten sich vor allem ent­lang der heutigen Neuen Gasse an. Ihre Gau­ner­sprache (das „Jenische“) hat noch bis ins 20. Jahrhundert fortgelebt, und an­geb­lich soll es heute noch Schillings­fürster geben, die gebratenen Igel als Deli­katesse schätzen ...

      Festliche Tage in Schloss Schillingsfürst

      ♦ Schlossmuseum: Ostern bis 31. Okt., Füh­rungen tgl. um 12, 14 und 16 Uhr, Eintritt 6 €. Falknerei: Di-So 10.30-17 Uhr, Eintritt 9,50 € (inkl. Schlossmuseum), erm. 6 €. Flug­vor­füh­run­gen vom 1. April bis 31. Okt. Di-So um 11 und 15 Uhr. www.schloss-schillingsfuerst.de, www.bayerischer-jagdfalkenhof.de.

      Historische Ochsentretanlage im Brun­nen­hausmuseum: Hinter diesem Zun­gen­bre­cher verbirgt sich eines der be­deutendsten und zugleich un­ge­wöhn­lichs­ten tech­nischen Kulturdenkmäler Deutschlands. In einem alten Brun­nen­haus instal­liert, diente diese 1702 von dem Nürnberger Brunnenmeister Martin Löhner er­baute Anlage der Was­ser­versorgung des 1,5 Kilometer ent­fern­ten Schlosses. Die Ma­schine wurde von dem Körpergewicht eines Ochsen angetrieben, mit seiner Kraft wurde eine schräge Tretscheibe in Bewegung gesetzt. Über ein hölzernes Ge­triebe und eine Kurbelwelle wurde die Kraft auf drei Pumpen übertragen, die dann das Wasser (40 Liter pro Minute) in den Turmbehälter drückten. Von dort gelangte es über hölzerne Rohr­lei­tungen zum Schloss. Angegliedert ist das Heimatmuseum mit einer Samm­lung zur Wohnkultur.

      ♦ Von Ostern bis Ende Okt. nach voheriger An­mel­dung im Info-Center, Tel. 09868/222. Eintritt 4,50 €. www.brunnenhausmuseum.de.

      Eine fränkische Geheimsprache: das Schillingsfürster Jenisch

      Die von Fürst Carl Albrecht von Hohenlohe 1757 angeworbenen mittellosen Sied­ler brachten ihre eigene Geheimsprache mit, eine mit „Jenisch“ be­zeich­nete Form des Rotwelschen. Diese nur Ein­geweihten verständliche Sprache wur­de im Spätmittelalter von den Außenseitern der bürgerlichen Ge­sell­schaft, von Bettlern, Vaga­bunden und anderem fahrenden Volk entwi­ckelt und ge­pflegt. Hauptbestandteile des Rotwelschen waren Wörter deut­scher Her­kunft, so wie das „Gergo“ im Italienischen und das „Argot“ im Fran­zö­si­schen wur­zeln. Damit das Rotwelsch nur weni­gen verständlich war, hat man ge­bräuch­li­che Begriffe durch unverständliche Neuschöpfungen er­setzt. Es wur­de nicht von Hand, Strumpf oder Fuß gesprochen, sondern von „Griff­ling“, „Streifling“ oder „Tritt“. Und wenn das „Gronnickel pegert“, dann war die Rede von einem Schwein, das stirbt. Heute wird das Jenische in Schil­lings­fürst nicht mehr ge­spro­chen. Es lebt nur noch in der Erinnerung ei­niger we­niger älterer Einhei­mi­scher fort.

      Information Info-Center, Rothenburger Str. 2, 91583 Schillingsfürst, Tel. 09868/222. www.schillingsfuerst.de.

      Schwimmen Baden in chlorfreiem Was­ser ist im Freibad Fischhaus möglich. Ein­tritt frei! In Dombühl (3 km südöstl.) gibt es ein schönes Naturerlebnisbad.

      Essen/Übernachten Flair-Hotel Die Post, zu Füßen des Schlosses im Ort gele­gen. Die Küche bietet eine große Auswahl an Pfan­nen­gerichten, so ein Hohenloher Rostbraten für 19,80 €. Pano­ra­ma­ter­rasse hinter dem Haus. Gepflegte, zeitlos mo­der­ne Zimmer. EZ ab 65 €, DZ 85-120 € (inkl. Früh­stück). Mo Ruhetag. Rothenburger Str. 1, Tel. 09868/9500. www.flairhotel-altepost.de.

      Schlosscafé-Weinstube, das Lokal begeis­tert vor allem durch seine schöne, hoch über Schillingsfürst gelegene Aussichtster­rasse, die am Wochenende gut besucht ist. Kein Ruhetag. Am Wall 10, Tel. 09868/7406. schlosscafe-schillingsfuerst.de.

      Camping Frankenhöhe, mit Kiosk, Sauna, Naturfreibad und Gaststätte. 120 Stellplätze, davon 50 für Dauercamper. Ganzjährig ge­öff­net. Campingplatz am Fischhaus, Tel. 09868/5111. www.campingplatz-frankenhoehe.de.

      Seit hier erstmals im Jahre 1949 mit Goethes „Faust“ ein Theater­stück auf die Bühne (oder besser: in den Kreuzgang) gebracht wur­de, erfreuen sich die Freilichtspiele wachsender Beliebtheit. Eine wei­tere Attraktion Feucht­wangens ist die mit kirchlichem Segen eröff­nete Spielbank.

      Fränkische Idylle am Marktplatz


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